In Berlin entspinnt sich gerade ein neuer Koalitionskrach. Dessen Hintergrund ist allerdings weitreichend und betrifft fast alle Deutschen: Wirtschaftsminister Robert Habeck soll nämlich im Zusammenhang mit seinen grünideologischen Heizungsplänen falsche Zahlen angegeben haben. Dabei hat er sich eben mal annähernd um fast den Faktor 5 verrechnet: Auf die Menschen kommen bis 2045 nämlich nicht etwa die angekündigten 130 Milliarden, sondern mehr als 600 Milliarden Euro an Zusatzkosten zu.
Damit nicht genug: Habecks Gesetz sieht auch noch bis 2030 den Einbau von sechs Millionen Wärmepumpen vor. Eine völlig groteske Größenordnung, die Hersteller, aber auch der Eigentümerverband Haus und Grund für schlicht unmöglich halten – weil weder die dafür erforderliche Stromnetzkapazität vorhanden noch ein zügiger Ausbau zu erwarten ist.
FDP kündigt Widerstand an
Während sich Bundeskanzler Olaf Scholz wieder im politischen Nirwana auftritt und praktisch überhaupt nicht mehr politisch in Erscheinung tritt, schimpft die FDP, das Gesetz überfordere die Menschen in Deutschland. Sie kündigte massiven Widerstand an. Der FDP-Parteitag hatte die Fraktion bereits aufgefordert, einem Verbot bestimmter Heizungstypen generell nicht zuzustimmen und die Technologieoffenheit zu wahren.
Wer die FDP kennt, weiß allerdings nur zu gut, was von solchen Vorgaben zu halten ist: Bis jetzt hat die opportunistische Lindner-Partei noch jeden Wahnsinn von SPD und Grünen mitgetragen oder sogar aktiv gefördert. Außer ein paar kosmetischen Änderungen zur erneuten Irreführung ihrer Wähler wird sie auch nichts erreichen. Ihr fehlt Mut und Entschlossenheit, sich gegen ihre Koalitionspartner und die Mehrheit der Medien aufzulehnen.
Krall: Kosten für Wärmepumpen-Einbau unleistbar
Der Finanzexperte Markus Krall geht jedoch davon aus, dass die tatsächlichen Kosten der Wärmepumpen-Planspiele und damit das Ausmaß von Habecks Zahlenschwindel sogar noch viel größer sind: Laut Krall könnte der Finanzbedarf hierfür bei bis zu 1.000 Milliarden Euro liegen. Neben dem Einbau der Wärmepumpen müssten nämlich noch drei Milliarden Quadratmeter Fußböden in den Häusern aufgerissen, der Estrich entfernt und mit 60 Millionen Tonnen Beton wieder aufgefüllt werden. Anschließend käme noch der eigentliche Bodenbelag hinzu. Und selbst wenn dieser kostenpolitisch abstruse und übrigens extrem klimaschädliche Aufwand gelänge: Es gäbe gar keinen Strom für den Betrieb all der Pumpen.
Grünen zwängen den Bürgern Kosten von 1 Billion auf
Die Grünen wollen den Bürgern also Kosten von 1 Billion Euro aufzwingen, um voll funktionsfähige Heizungen zu verbieten und Wärmepumpen einzubauen, die gar nicht betrieben werden können. Doch das ist nicht alles: Auch die Garantien und Versprechen Habecks zu Übergangsfristen und Weiterbetrieb bestehender Heizungen sind offenbar keinen Pfifferling wert. Denn nun wollen die Grünen auch noch die Bundesländer ermächtigen, die entsprechenden Regelungen im Alleingang massiv zu verschärfen. So wollen die 11 grünen Umweltminister der Bundesländer darauf hinwirken, dass die Länder noch früher als 2045 Regelungen für Betriebsverbote von Heizkesseln mit fossilen Brennstoffen erlassen können.
Habecks Versprechungen nichts wert
Damit, so die Minister, erhielten sie die Chance, die absurden sogenannten Klimaziele schon früher zu erreichen. Habecks Versprechungen, dass funktionierende Gas- und Ölheizungen weiterbetrieben werden dürften, sind damit hinfällig. Auch die Ausnahmen für Wohngebäude mit weniger als sechs Wohneinheiten wollen die grünen Landesminister streichen, weil diese den größten Teil aller Wohneinheiten ausmachen. Sogar die Ausnahme für 80-Jährige, die von dem Sanierungswahnsinn verschont bleiben sollten, soll entfallen.
Forderungen nach Technologieoffenheit scheitern
Ganz im Sinne grüner Bevormundungslust ist außerdem der Plan, dass die Bundesländer nur Verschärfungen, aber keine Lockerungen des Heizgesetzes beschließen sollen. Und ihre Forderung nach Technologieoffenheit kann sich die FDP wohl ebenfalls abschminken: Ihr Wunsch, statt Wärmepumpen auch die Verwendung von Wasserstoff in Hybridheizungen zu ermöglichen, scheitert schon jetzt am Veto der grünen Umweltminister.
Der Weg zu Stromrationierungen
Alle Zeichen deuten darauf hin, dass in Deutschland schon in wenigen Jahren nur noch elektrisch per Wärmepumpen geheizt werden darf – reguliert durch Smart Meter, mit denen die Regierung den Strom nach Belieben rationieren kann. Das ist das grünsozialistische Utopia der Zukunft.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“
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