Bis zum 10. Mai haben die Mitglieder der SPÖ noch Zeit, über den Vorsitz in ihrer Partei abzustimmen. Von den drei Kandidaten haben nur zwei eine realistische Chance, das Rennen zu machen: nämlich die Noch-Vorsitzende Pamela Joy Rendi-Wagner und der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Dennoch schenkt man ausgerechnet dem linken Außenseiter, dem Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, besonders seitens der Systemmedien viel Interesse. In der Partei ist es vor allem die Sozialistische Jugend, die auf ihn setzt und in der er als Vertreter des linken Flügels gilt. Kein Wunder, ist er doch in der Ausländer- und Asylpolitik auf einer Linie mit der Asyl-Industrie.
Früher vertrat er das Konzept des staatsmonopolistischen Kapitalismus. Interessanterweise war Babler einst sogar gegen einen EU-Beitritt Österreichs. Ins Zwielicht geriet der Kapitalismuskritiker 2016 auch in den eigenen Reihen, nachdem die FPÖ seine Einkommensverhältnisse angeprangert hatte. Er kassierte nämlich doppelt: zum einen ein stolzes Gehalt als Bürgermeister und zum anderen ein Einkommen aus einer Anstellung als Gemeindebediensteter. Letztere gab er schließlich auf, nicht ohne zuvor moralisierend auf seine angebliche Unabkömmlichkeit als Angestellter der Stadt hingewiesen zu haben.
Babler hat im Gegensatz zu seinen Konkurrenten am wenigsten prominente Fürsprecher auf seiner Seite. Nur einige sogenannte Spitzendiplomaten trommeln für den roten Linksaußen. Derweil strampelt sich Obfrau Rendi-Wagner auf ihrer Tour durch die Alpenrepublik mächtig ab. Sie hat als Bilderbergerin den Rückhalt der globalistischen Netzwerke, denen sie in der Corona-Plandemie nützliche Dienste geleistet hat. Obwohl Vorsitzende der größten Oppositionspartei im Parlament hat sie alle Zwangsmaßnahmen der Regierung mitgetragen – insbesondere den verbrecherischen Covid-Impfzwang.
Mit der Unterstützung zahlreicher Altkanzler im Rücken, verspricht sie ein 3-Punkte-Sofortpaket gegen die Teuerung. Nachdem ihr Vorgänger im Amt, Christian Kern, ihr das Vertrauen entzogen hatte und lieber auf Doskozil baut, verlor sie die Kontenance und bezichtigte ihn der Charakterlosigkeit.
Am wenigsten Staub wirbelt Hans Peter Doskozil auf. Der rote Flüstertipp dürfte als Vertreter der Basis und bodenständigen Sozialdemokraten gute Chancen im Dreikampf haben. Nicht nur aufgrund seiner Stimmbandverletzung könnte man auf ihn das Freud-Zitat „Die Stimme der Vernunft ist leise“ beziehen. Dass der gewiefte Taktiker Doskozil die Politik der offenen Grenzen beenden würde, darf dennoch als äußerst unwahrscheinlich angesehen werden.
Die Lage bei den Genossen ist verzwickt: Der derzeitigen Obfrau fehlt nicht nur der rote Stallgeruch, sie wird auch als die urbane Vertreterin der Salon-sozialistischen Bobos wahrgenommen. Babler mimt den marxistischen Klassenkämpfer ohne Bezug zur Basis, und Doskozil schwurbelt von einer rot-grün-pinken Regierung. Von der stolzen Sozialdemokratie der Ära Kreisky, die dem Land nicht nur schlechtes gebracht hat, ist jedenfalls nicht mehr viel übrig geblieben.
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