Horst D. Deckert

Zürcher Regierung kann keine Studien nennen, die den Nutzen der Maskenpflicht aufzeigen

Bei der Maskenpflicht scheiden sich die Geister. Seit Monaten behauptet die Regierung, die Mund-Nasen-Bedeckung schütze vor dem Coronavirus und stelle keine Gesundheitsgefährdung dar. Harte Beweise dafür lieferte sie bis jetzt aber nicht.

Diese verlangten die Kantonsräte Erich Vontobel (EDU), Erika Zahler (SVP) und Christian Müller (FDP) kürzlich vom Zürcher Regierungsrat, wie Züriost berichtete. In einer Anfrage forderten sie von Letzterem Studien, die belegen, dass das Maskentragen nicht gesundheitsgefährdend sei. Zudem wollten sie von der Exekutive wissen, ob Studien existieren, die aufzeigen, dass das Maskentragen gefährlich sei.

Studien werden gekonnt ignoriert

Die Antwort des Regierungsrats:

«Studien, die eine Gesundheitsgefährdung von Erwachsenen durch das Maskentragen zeigen würden, sind dem Regierungsrat nicht bekannt, ebenso wenig Studien zur Gesundheitsgefährdung von Kindern durch das Tragen von Schutzmasken.»

Und weiter: «Hingegen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die den Nutzen von Schutzmasken unterstreichen, einerseits was die Weitergabe des Virus durch Infizierte betrifft, anderseits auch in Bezug auf den Selbstschutz, d. h. den Schutz der Maskentragenden vor einer Ansteckung.»

Belege oder konkrete Studien liefert die Regierung nicht. Stattdessen weist sie auf die Pädiatrie Schweiz, die Schweizerische Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie und das Kinderspital Zürich hin. Die Organisationen wissen angeblich allesamt, dass das Maskentragen «gesundheitlich unbedenklich» sei. Auch gebe es diesbezüglich einen internationalen «Konsens». Der einzige Nachteil für den Zürcher Regierungsrat: In Einzelfällen könne das Maskentragen zu Hautrötungen führen.

Intransparenz wird zum Regierungsmodus

Pikant: Vontobel und seine Mitstreiter verwiesen in ihrer Anfrage unter anderem auch auf eine Studie in der wissenschaftlichen Zeitschrift Annals of Internal Medicine, die zum Schluss kam, dass das Maskentragen keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen habe. Die Fragen zur Studie ignorierte der Regierungsrat in seiner Antwort.

Vontobel selbst zeigt sich über die Äusserungen des Regierungsrats auf Anfrage von Corona-Transition erstaunt.

«Die ganze Welt kennt inzwischen auch Studien, welche auf die Gefahren des Maskentragens hinweisen. Da frage ich mich schon, weshalb die Regierung diese nicht kennt.»

Vontobel selbst weist ausdrücklich darauf hin, dass er kein «Maskengegner» sei. Für ihn sei wichtig, dass sowohl Studien Für und Wider das Maskentragen ausgewertet werden. «Mir ging es mit der Anfrage darum, Transparenz zu schaffen.» Schliesslich könne nur so Vertrauen geschaffen werden.

Der Bubiker Kantonsrat vertritt die Meinung, dass die Regierung auch gerade die kritischen und verängstigten Bürger ernst nehmen müsse. «Es kann doch nicht sein, dass jeder, der Fragen stellt, inzwischen als Covidiot diffamiert wird.»

Orientierungslosigkeit herrscht vor

Die Antwort des Regierungsrats führe nun dazu, dass das Vertrauen in die Exekutive noch weiter geschwächt werde. «Damit werden nur weitere Spekulationen genährt.» Dem Regierungsrat unterstellt Vontobel zwar keinen bösen Willen. Doch er sagt auch:

«Meiner Meinung nach zeugt die Antwort von einer gewissen Orientierungs- und Hilflosigkeit.»

Damit zeige der Regierungsrat nur, dass ihm wenig daran gelegen ist, Transparenz zu schaffen. «Dabei hätte die Zürcher Exekutive alle Mittel in der Welt, um die Studien auswerten zu lassen», so Vontobel. Denn nur so könne letztlich auch eine evidenzbasierte Politik gemacht werden.

Corona-Transition berichtete bereits mehrfach über Studien und Berichte, welche auf die Gefahren hinsichtlich des Maskentragens aufmerksam machten (siehe zum Beispiel hier, hier, hier und hier).

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