Horst D. Deckert

US-Schule umgeht Lockdown mit Neuregistrierung als Kita

In allen sozialistischen Gesellschaften bildet sich sehr schnell eine ganze Industrie aus Ersatzhandlungen, die nichts anderem dient, als die offiziellen Ineffizienzen auszugleichen. Vor Corona waren es vor allem Steuerberater, die als „Optimierer“ der Steuerlast des obersten Prozent zu dieser Branche zählen ließen. Aufgrund der ausnahmslosen Auswirkungen der Coronamaßnahmen auf jeden (außer Politiker), ist diese Substitutionsindustrie inzwischen jedoch deutlich expandiert. Es entstehen zunehmend Angebote für Normalverbraucher, wie jenes einer Schule aus dem US-Bundesstaat Kalifornien, die ihre coronabedingte Schließung umgehen konnte, indem sie sich als Kindertagesstätte neu registrieren ließ.

 

Von der katholischen Privatschule zur Kindertagesstätte

 

Im fest in der kulturlinken Blase verhafteten Kalifornien gibt es noch immer einige Nischen, in denen sich konservative Werte erhalten können. Eine davon ist die katholische Capital Christian School, einer konfessionellen Privatschule, die in Kalifornien genauso beliebt sind wie in anderen links regierten Ländern.

Kurz nach der allgemeinen Ignoranzphase gegenüber Corona verfügte auch die kalifornische Regierung drakonische Maßnahmen gegen die Coronapandemie. Mit wenigen Ausnahmen wurde quasi alles dicht gemacht, was nicht per Du mit dem Gouverneur war. Darunter auch alle Schulen des US-Bundesstaates – mit Ausnahme der Capital Christian School.

Bereits im August letzten Jahres fiel den Verantwortlichen der Schule auf, dass sie im Grund genommen eine Kindertagesstätte sind, die den ihnen anvertrauten Kindern in der Hauptsache Bildungsinhalte vermittelt. Da Kitas in Kalifornien vom Lockdown ausgenommen sind, ging man einfach hin, meldete die Einrichtung als Schule ab und registrierte sich als Kita neu bei den Behörden an.

Die Maßnahme ging glatt über die Bühne, wobei die Eltern oder die Lehrer an der Schule keinerlei Widerstand dagegen leisteten. Eventuell gab es vielleicht auch Überschneidungen bei den Eltern von Kindern an der Schule und Behördenmitarbeitern, was den Prozess beschleunigte. Das aber ist eine Spekulation. Die ehemalige Schule öffnete am darauffolgenden Montag wieder ihre Tore und erfüllte sämtliche Coronaanforderungen an Kitas.

 

Gesichtswahrender Kompromiss

 

Dem zuständigen Gesundheitsamt gefiel die Rochade selbstverständlich gar nicht. Allerdings waren ihm die Hände gebunden, während der Schulleiter ihn selbstbewusst zu einem Besuch einlud, um sich von der korrekten Einhaltung aller Regeln zu überzeugen. Da tatsächlich keine direkte gesetzliche Handhabe gegeben war, um die von der Schule gefundene Lücke im System schließen zu können, kam es am Ende kam es dann zu einem gesichtswahrenden Kompromiss, Das das Gesundheitsamt drückte der Schule einige besondere Vorsichtsmaßnahmen auf, und die Schule durfte im Gegenzug als Kita ihren Betrieb weiterhin aufrecht erhalten.

Das Beispiel zeigt, wie sozialistische Substitutionshandlungen im Alltag der Mittelschicht angekommen sind. Die Oberschicht und die affluenten in der Mittelschicht können sich dank ihrer Mittel frei halten von den Beschränkungen, oder sie haben längst die Koffer gepackt. Die Unterschicht wiederum wird schon lange in dem sozialistischen Zustand der Gleichheit in Armut gehalten. Letztlich aber hatte der Sozialismus schon immer nur das Ziel, die selbstbewusste und autonom lebende bürgerliche Mittelschicht klein zu halten oder zu vernichten. Das Verhalten dieser Mittelschichtsschule zeigt daher, dass der Sozialismus nicht kommen wird, sondern uns schon längst erreicht hat.

Quelle Titelbild

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