Horst D. Deckert

Wissenschaftler will Menschen zur Rettung des Klimas genetisch verändern

Im Namen der Rettung des Weltklimas wurden schon einige heilige Säue der Grünen auf die Schlachtbank geführt. Dazu gehört zum Missfallen einiger Altgrüner die Atomkraft genauso, wie auch die genetische Veränderung von Pflanzen um des Klimas Willen, was bis vor kurzem noch ein rotes Tuch war. Die Widersprüche sind eklatant und sie lassen sich aktuell auch an der Covid-19 Impfung ablesen, die für alle gefordert wird, während genetisch veränderte Nahrungsmittel im Supermarkt weiterhin eine Kennzeichnung tragen. Zum diesen Widersprüchen gesellt sich Voltaires Warnung getreu immer mehr auch der Wahnsinn, wie sich an den Vorschlägen des Wissenschaftlers S. Mattew Liao nachvollziehen lässt.

Klimarettung per Genmanipulation… des Menschen

Bei Dave Cullen gibt es einen Kommentar zum Vortrag eines gewissen S. Mattew Liao, der augenscheinlich wichtig genug ist, um einen Ted Talk zu halten. Der Vortrag, den man sich hier (engl.) ansehen kann, ist schon einige Jahre alt und war für ihn offenbar die Belohnung für einige Jahre des kontroversen Werbens für seine Ideen zur Abwendung des menschengemachten Klimawandels.

Wie üblich rattert er in dem Vortrag die üblichen Stichworte ab – „Kipppunkte… dringend… könnte zu spät sein… drastische Maßnahmen“ – um dann zu seinem eigentlichen Punkt zu kommen. Er sieht die Menschheit nicht nur in der Pflicht, die Natur mit äußeren, also technischen und organisatorischen Mitteln zu schützen, sondern er will mit inneren Maßnahmen an die Sache herangehen. Für ihn ist es legitim und zweckmäßig, den Menschen genetisch so weit verändern, dass dessen Fußabdruck auf den Planeten deutlich kleiner wird.

Zur Gesundung der Welt Krankheiten verbreiten

Sein erstes Beispiel besteht in einer von Zeckenbissen verursachten Krankheit, bei der man allergisch gegen rotes Fleisch reagiert. Rind, Schwein, Lamm, Schaf und Kaninchen werden dadurch zur gesundheitlichen Gefahr, nur noch Hühnchen kann verzehrt werden. Für Liao ist das eine wunderbare Sache, da insbesondere Kühe mit ihren Fürzen das Klima ganz besonders kaputt machen sollen. Würde man alle Menschen einfach mit dieser Krankheit infizieren, dann…

Den Endzustand dieser Idee kann sich jeder selbst denken. Sie wirkt wie entnommen aus dem Gruselkabinett für Filmbösewichte. Spontan würde mir jener aus dem ersten Kingsmen Film einfallen, der aus dem selben Grund ganz ähnliche Vorstellungen zur Rettung der Welt hatte. Doch Liao, dessen Vortrag sicherlich auch schon in Davos von einem bestimmten Glatzenträger angehört wurde, hat noch mehr auf Lager.

Der klimarassistische Veredelungszwang

Je größer er ist, desto mehr Energie und generell Rohstoffe verbraucht ein Mensch. Das gilt für fünf Zentner schwere Flugreisende genauso wie für 183,8m große Holländer im Vergleich zu 1,63m großen Laoten. Für Liao ist das aber kein Grund, in Holland für eine gesunde Lebensweise oder vielleicht auch für mehr horizontales Multikulti zwischen Holländern und Laotinnen zu werben. Nein, Liao setzt auch bei diesem “Problem” auf die Möglichkeiten der Gentechnik und will künftig mit pränatalen Diagnoseinstrumenten feststellen lassen, wie groß ein Embryo als erwachsener Mensch werden würde, um die zu großen davon noch direkt im Krankenhaus…

Man muss Liao zugute halten, dass er Geoengineering, also etwa das Versprühen von Sulfat in der Atmosphäre, für zu riskant hält. Er ist definitiv ein Mann der Wissenschaft, der die Sache rein rational betrachtet. Damit steht er auf hohen Schultern, obwohl er selbst behauptet, Vorschläge wie seine seien „noch nie von jemand anderem vorgebracht wurden“. Vielleicht haben sich die Arbeiten eines Josef Mengele oder der Ansatz des Lebensborn einfach noch nicht zu ihm durchgesprochen. Nazis und ihr ideologischer Schrecken sind ja generell nicht so wirklich bekannt in aller Welt.

Das Allheilmittel Oxytocin

Liao ist aber sicherlich kein Dogmatiker. Das zeigt er mit seinem dritten Vorschlag zur medikamentösen Verbesserung der allgemeinen Intelligenz. Denn auch für den jungen Mann scheint sich aus jeder Korrelation eine Kausalität zu ergeben, so dass es nur konsequent ist, den Dummen der Welt ein paar Intelligenzpillen zu spendieren, damit sie wahlweise unter der Wirkung Ritalin oder Modafinil endlich nicht mehr so viel schnaxeln.

Damit setzt sich Liao dann auch eindeutig ab von den Nazis. Deren Einsatz von Pervitin als einem der Vorgänger von Modafinil diente bekanntlich dem gegenteiligen Zweck, wonach die edelrassigen Recken nach der Vernichtung des genetisch niederwertigen Feindmaterials im Zuchtraum des nächsten Lebensborn in aller Ruhe zur Tat schreiten konnten. Künstlerisch lässt sich Liao in diesem Zusammenhang daher eher in der Nähe von Adlous Huxley verordnen, der auch im echten Leben seinem literarischen Beispiel folgte und dank(?) LSD nur ein Kind in die Welt setzte.

Mit dem Ansprechen von Oxytocin ging das zuvor noch unbeholfene Gelächter des Publikums während Liaos Vortrag denn auch endgültig in Freude über. (Übrigens: Bei Selbstversuchen Oxytocin bitte nicht mit Oxcotin verwechseln. Auch diese Substanz wird zur Bevölkerungskontrolle eingesetzt, allerdings mit einer anderen Zielstellung.)

Das Glückshormon Oxytocin verfügt laut Liao über die optimale Eigenschaft, die Empathiefähigkeit von Menschen zu erhöhen, was zu einer höheren Kooperationsbereitschaft führt. Die Verabreichung des Hormons würde dem Klima deshalb dienen, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass in Klimafragen der „Glaube an die Wissenschaft“erhöhen würde, so dass deren Vorschläge leichter durchgesetzt werden könnten.

Ich bin mir sicher, ehemalige SED-Kader unter den Lesern werden jetzt die Faust in der Tasche ballen. Wären doch nur auch sie auf diese Idee gekommen. Der Realsozialismus hätte sich schon längst auf der ganzen Welt durchgesetzt. Dabei ist gut vorstellbar, dass Liao die Idee mit dem Oxytocin eventuell sogar gestohlen hat – und zwar aus Deutschland. Wenige Monate vor seinem Vortrag machte bei uns nämlich eine Idee die Runde, wonach sich die Akzeptanz der Bestandsgesellschaft für Migranten über die Beigabe des Hormons im Trinkwasser erhöhen würde.

Absurditäten und Grausamkeiten frei nach Voltaire

Die Mauern der Vernunft scheinen in den letzten Jahren so weit geschliffen worden zu sein, dass die irrationale Raserei nicht mehr unmöglich scheint. Denn diese Vorschläge stammen keineswegs von einer randständigem Existenz mit Frühbucherrabatt für die geschlossene Anstalt. Vielmehr hat der Mann einen respektablen Lebenslauf und kann mit ausreichend intellektueller Munition aufwarten, um sich damit in der großen Echokammer der globalen gesellschaftlichen Debatte Gehör zu verschaffen.

Mit Liao gibt es zahllose weitere Wissenschaftler, die sich im Namen der Weltrettung auf jenen Pfad begaben, der gepflastert mit guten Absichten gepflastert stets nur in der Hölle endet. Dabei sind trotz all der angewandten Intelligenz die Widersprüche kaum mehr zu übersehen. Getreu seines Hintergrundes als – ja, ich sage es – marxistischer Schwindel produziert die falsche Annahme des menschengemachten Klimawandels inzwischen Widersprüche, für die es schon eine sehr tiefgehende Betriebsblindheit benötigt, um die sich daraus ergebenden Absurditäten noch übersehen zu können.

Die Ausrottung des Furzes

Man nehme nur einmal die globalen Fischbestände, über deren Überfischung regelmäßig lamentiert wird. Über 50 Millionen Tonnen Fisch wird jährlich aus den Meeren geholt, viele Bestände befinden sich am Rande des Zusammenbruchs. Für die natürlichen Gleichgewichte im Meer und jenseits davon ist das fraglos schrecklich. Doch mit der ungebührlichen Überbetonung des Einflusses menschlich/tierischer Emissionen auf das Klima nimmt dieser Raubbau an der Natur plötzlich die Gestalt einer Weltrettungsmaßnahme an. Denn ja, auch auch Fische furzen und keineswegs weniger, als ihre Artgenossen an Land.

Gemessen an ihren Emissionen, entspricht das Maß an Vernichtung der globalen Fischbestände nicht weniger als der Vernichtung von 50 Millionen Rindern jedes Jahr oder 500 Millionen Menschen. Und war es nicht das, was Liao will? Per Schleppnetz nur noch Kleinstlebewesen am Leben lassen? Genau das macht die globale Fischereiindustrie.

Nicht weit dahinter lässt sich schließlich auch die Frage ausmachen, ob Elefanten und andere Großsäuger tatsächlich so sehr schützenswert sind, wenn sie doch tagtäglich hunderte Liter an Methan in die Atmosphäre entlassen. Jenseits irgendwelcher Tinkturen für die Potenz haben sie ohnehin keinen Nutzen, wobei wir – siehe oben – bekanntlich auch das Schnaxeln deutlich zurückfahren sollen. Die Realität, so scheint es, ist nicht herangerückt an die Satire, sie hat diese offenbar schon lange überholt.

Quelle Titelbild

Ähnliche Nachrichten