Die offensive Relativierung der Bedeutung der jüngsten Morde in Würzburg und Wien ist typisch für bundesdeutsche Medien.
Von Benedikt Kaiser für Sezession
Denn das perfide Verschleiern grundlegender Probleme mit Massenmigration und Ausländergewalt ist ebenso wie der Versuch der Ablenkung (wurde der Täter aus Somalia vielleicht in Chemnitz mal scheel angesehen? Hat man genug Sozialarbeiter für Afghanen?) keine Ausnahme, sondern die Regel.
Warum das so ist, ahnt man seit langem: Die Journalistenklasse ist rotgrün gepolt, Ausnahmen gibt es kaum noch, und selbst die verbliebenen liberalkonservativen Feigenblätter der Politjournaille gehen natürlich nur so weit aus der Deckung heraus, daß es die üppigen Bezüge nicht gefährdet.
In Zukunft wird das nicht besser, man erinnere sich nur an die Umfrage unter GEZ-Presse-Volontären (92 Prozent für Rot-Rot-Grün!). Und wie es um die Gegenwart bestellt ist, beleuchtet jetzt eine Studie, über die in der NZZ (v. 30.6.2021) Marc Felix Serrao berichtet (»Nett sind sie nur zu den Grünen«):
Eine Studie der Universität Trier, die der NZZ vorliegt, gibt ihm nun neues Futter – allerdings weit über den gebührenfinanzierten Rundfunk hinaus. «Towards New Standards? Interaction Patterns of German Political Journalists in the Twittersphere» lautet der Titel der Arbeit von Nina Schumacher, Peter Maurer und Christian Nuernbergk. Die drei Medienwissenschafter haben die Interaktionen von bundespolitischen Berichterstattern und Bundestagsabgeordneten auf Twitter unter die Lupe genommen haben. Aus ihren vielen interessanten Befunden sticht vor allem einer hervor: Während die Journalisten grundsätzlich negativ über die Parteien des Landes twitterten, stellten die Grünen eine Ausnahme dar.
Das deckt sich mit der subjektiven Wahrnehmung ob der grün-journalistischen Synthese. Doch wie gingen die Trierer Forscher vor?
Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschafter Tausende Twitter-Interaktionen aus, einmal in der laufenden, einmal in der vorherigen Legislaturperiode. Die Journalisten waren dabei alle Mitglieder der Bundespressekonferenz (…), also Berichterstatter, die sich hauptberuflich mit deutscher Bundespolitik beschäftigen. Im ersten Zeitraum waren es 425 Medienvertreter, im zweiten 512.
Ausgewertet wurde nicht nur die Tonart, in der berichtet wird, sondern auch die Modi der Kommunikation: Kooperation oder Konflikt?
Das hängt natürlich von der Parteizugehörigkeit ab:
So hätten Abgeordnete der Linkspartei in von ihnen initiierten Interaktionen mit Journalisten am häufigsten einen kooperativen Tonfall gezeigt (66 Prozent), darauf folgt die SPD (61 Prozent) und die Union (59 Prozent). AfD-Abgeordnete seien am wenigsten kooperativ gewesen (25 Prozent),
was man wohl keinem AfD-Mandatsträger wird verübeln können angesichts der tendenziösen Dauerbeschallung aus den medialen Echokammern. Einer Anti-AfD-Kontinuität, die nur von einer Grünen-affinen Konstanz übertroffen wird:
Der spannendste Teil der Untersuchung befasst sich schliesslich mit den Urteilen der Journalisten über einzelne Politiker oder Parteien. Hier, so die Autoren, seien die Ergebnisse wirklich «bemerkenswert». Während die Urteile sonst mit einer überwältigenden Mehrheit negativ gewesen seien, hätten die Journalisten die Öko-Partei und ihre Vertreter im Untersuchungszeitraum des Jahres 2016 lediglich in etwas mehr als einem Drittel aller Fälle (37,5 Prozent) negativ beurteilt. Im zweiten Untersuchungszeitraum (Anfang März bis Mitte Mai 2020) seien die Grünen dann sogar kein einziges Mal beurteilt worden. Kurios, schreiben die Autoren selbst. Die Nichtbeachtung könnte an der Nachrichtenlage gelegen haben; im Februar 2020 war es im Freistaat Thüringen zur Regierungskrise gekommen.
Wir erinnern uns: Rot-Rot-Grün wurde in Erfurt durch einen AfD-Coup vorübergehend abgewählt, die FDP changierte gewohnt standpunktlos zwischen den Polen, die CDU stützte am Ende dann den dunkelroten Machterhalt, wobei die Grünen als marginal wahrnehmbarer Juniorpartner unter ferner liefen bewertet wurden.
Dieses Ereignis würde auch erklären, weshalb der Prozentsatz negativer Beurteilungen der FDP – die damals für kurze Zeit einen von der AfD mitgewählten Ministerpräsidenten stellte – mit 75 statt 50 Prozent deutlich höher ausfiel als 2016. Auch die Linkspartei rutschte in der Gunst ab; aus 66,7 Prozent negativen Urteilen wurden 85,7 Prozent. Die Union wurde mit 69,7 und 69,2 Prozent gleichbleibend kritisch beäugt, die SPD konnte sich von 71,4 auf 66,7 Prozent leicht verbessern, und die AfD blieb so ungeliebt wie vorher auch: 100 Prozent negativ.
Diese Zahl kann von nun an in Erinnerung gerufen werden, wenn der AfD vorgeworfen wird, die grünrote Durchsetzung der Medienanstalten der BRD zu übertreiben. Zumal die vorliegende Erhebung wohl nur den Gipfel des Eisbergs darstellen dürfte:
Die Trierer Medienwissenschafter empfehlen, die Beziehungen zwischen Journalisten und Parteien näher zu untersuchen. So wäre es interessant, herauszufinden, ob es zwischen freundlich gesinnten deutschen Berichterstattern und etwa den Grünen eine Art «Diskurskoalition» auf Twitter gebe.
Meiner subjektiven Einschätzung nach handelte es sich bei diesem Vorhaben dann nicht um ein »Herausfinden«, sondern um ein »Belegen«, denn daß diese »Diskurskoalition« aus Journalisten, Grünen und postmodernen bzw. Lifestyle-Linken seit Jahren ihr Unwesen treibt, dürfte mehr als nur eine Vermutung darstellen.
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