Unweit von Linz, in der kleinen Gemeinde Steyregg (Oberösterreich), ist in den letzten Monaten ein kleines patriotisches Zentrum entstanden. Eine kleine Bar, ein kleiner Laden, ein paar BĂŒros, eine Wohnung und ein Raum fĂŒr Veranstaltungen und Sport finden darin Platz. FĂŒr etablierte Medien und Politiker ist das ein riesen Skandal. Wieder einmal sehen sie die Republik und die Demokratie bedroht âŠ
Ein Kommentar von Michael ScharfmĂŒller
âCastell Auroraâ nennen die Hausbesitzer ihr Projekt. Das âkonservative Zentrumâ soll âein Ort der freien Rede, des Austausches und des guten Zusammenlebensâ sein, schreiben sie auf ihrer Internetseite, auf der nicht nur ein Werbevideo zu finden ist, sondern auch um Spenden fĂŒr das in Ăsterreich einzigartige Projekt geworben wird.
Anstatt sich ĂŒber die Belebung des verwaisten Steyregger Ortskerns zu freuen, wird gegen die friedlichen Betreiber des Hausprojekts gehetzt. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ĂVP) lieĂ die Patrioten bereits 2019 wissen, dass sie âin Oberösterreich nicht willkommenâ seien. GegenĂŒber der âKronen Zeitungâ soll er diese demokratiepolitisch fragwĂŒrdige Botschaft jetzt noch einmal erneuert haben. Im selben âKroneâ-Text darf sich auch eine unbedeutende SPĂ-Nationalratsabgeordnete zu Wort melden, die meist nur dann ausrĂŒckt, wenn es darum geht Andersdenkende zu diffamieren.
Wenn Gesetze nicht greifen âŠ
Den sprichwörtlichen Vogel schieĂt aber Krone-Redakteur Werner Pöchinger selbst ab. Der eigentlich recht anstĂ€ndige Krone-Journalist macht genau das, wofĂŒr sein Arbeitgeber Millionen an Steuergeldern in Form von Regierungsinseraten erhĂ€lt: Er schreibt, was die ĂVP gerne liest. Aus meiner Sicht ĂŒberspannt er den Bogen dabei jedoch nicht nur weit, sondern auch auf eine Weise, die den Rechtsstaat unterspĂŒlt. So ruft er dazu auf, dass wenn es mit ârechtlichen Mittelnâ nicht möglich sei âein Ansiedelnâ der Patrioten in Steyregg zu verhindern
âdann halt mit klarem politischen Widerstandâ.Â
Was er damit meint, lĂ€sst er im Unklaren. Wenn man sieht wie bisher gegen patriotische Gruppen in Ăsterreich vorgegangen wurde, bekommt man jedoch eine Idee davon, was andere darunter verstehen könnten. So wurden beispielsweise aus politischen GrĂŒnden gegen die IdentitĂ€re Bewegung zahlreiche Hausdurchsuchungen angestrebt, die im Nachhinein zumindest teilweise von Gerichten als illegal bewertet wurden. Die ebenso aus politischen GrĂŒnden angestrebten Gerichtsverfahren hatten alle FreisprĂŒche zum Ergebnis.
Antifa als Stiefelgruppe des Establishments
Wenn Gesetze nicht greifen, um unliebsame Gruppen zu bekĂ€mpfen, könnten einige unter âklarem politischen Widerstandâ auch tĂ€tliche Angriffe auf das neue politische Zentrum verstehen. Ich will Pöchinger nicht unterstellen, dass er dazu aufruft, wenn er aber von âWehret den AnfĂ€ngen!â schreibt, sollte er sich auch bewusst sein, welche Geister er damit aufstacheln könnte. In Wien wurden im âKampf gegen rechtsâ schon mehrfach Fahrzeuge angezĂŒndet, schwere SachbeschĂ€digungen verĂŒbt und Personen tĂ€tlich angegriffen. Erinnert sei hier nur an die schweren Antifa-Ausschreitungen gegen eine burschenschaftliche Tanzveranstaltung und einen versuchten Mord.
Gehobenes Konzertpublikum
In Oberösterreich ist die Antifa-Szene zwar eher harmlos. Immer wieder kommt es jedoch auch in Linz und Umgebung zu BeschĂ€digungen fremden Eigentums durch Antifa-Schmieraktionen und Farbbeutelangriffe. Pöchinger selbst dĂŒrfte sogar anwesend gewesen sein, als zwei Antifa-Aktivisten beim âKongress Verteidiger Europasâ 2016 in den vollbesetzten RedoutensĂ€len eine Stinkbombe platzen lieĂen â eine nicht ganz ungefĂ€hrliche Aktion. Die GĂ€ste des Kongresses beschrieb er damals in einem ORF-Interview ĂŒbrigens als gehobenes Konzertpublikum. Weshalb er jetzt, in einem vermutlich Ă€hnlichen Publikum, eine derart groĂe Gefahr sieht, ist unbegreiflich.
Schlecht recherchiert
Der Grund dafĂŒr, dass sich das konservative Zentrum nicht in Linz, sondern in der Nachbargemeinde Steyregg ansiedelte, liegt laut den Hausbetreibern ĂŒbrigens nicht daran, dass der politische Druck in Linz zu groĂ gewesen wĂ€re â wie der âKroneâ-Artikel suggeriert -, sondern schlichtweg daran, dass die Immobilienpreise auĂerhalb von Linz deutlich gĂŒnstiger sind.
Schlichtweg falsch ist auch die Information der angeblichen QualitĂ€tszeitung âStandardâ. Dieser veröffentlichte ein Bild von einem identitĂ€ren Zentrum in Graz mit der falschen Bildunterschrift: âDas Bild zeigt jenes Haus in Linz, in dem sich die IdentitĂ€ren 2019 eine Basis aufbauen wollten. Ihr Versuch scheiterte aber.â Der Versuch in Graz ist ĂŒbrigens nicht gescheitert. Das Grazer Projekt wird mittlerweile viel umfangreicher, gröĂer und professioneller auĂerhalb von Graz weitergefĂŒhrt â wie die Abonnenten des âInfo-DIREKT-Printmagazinsâ wissen.
Video-Reportage gibt direkte Einblicke
Direkte Einblicke in das patriotische Hausprojekt âCastell Auroraâ in Steyregg erhalten Sie in KĂŒrze in einer âInfo-DIREKT Video-Reportageâ und im nĂ€chsten âInfo-DIREKT Printmagazinâ (Ausgabe 39). Um nichts zu versĂ€umen, abonnieren Sie also am besten gleich kostenlos den âInfo-DIREKT YouTube-Kanalâ und ab jĂ€hrlich 38,50 Euro das âInfo-DIREKT Printmagazinâ.
Das neue patriotische Zentrum befindet sich in Steyregg bei Linz in Oberösterreich:
Der Beitrag Mit Hetze und Fake News gegen neues patriotisches Zentrum erschien zuerst auf Info-DIREKT.