Nach monatelangem Stillstand werde eine der weltweit grössten Studien zur Behandlung von Covid-19 endlich wieder aufgenommen, berichtete das Fachmagazin Science am 5. August 2021 in einem redaktionellen Beitrag. Im Rahmen der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleiteten weltweiten Solidarity-Studie würden drei «neue» Medikamente an Covid-19-Patienten im Krankenhaus getestet: das Krebsmedikament Imatinib, ein Antikörper namens Infliximab, der zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird, und Artesunat, ein Malariamittel. Die Medikamente sind also nicht neu, sie wurden lediglich noch nie gegen «Covid-19» eingesetzt.
Die Medikamente seien nach Finnland verschifft worden, dem ersten Land, in dem alle Zulassungen vorliegen würden, hätte John-Arne Røttingen vom norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit, der den Vorsitz der Exekutivgruppe der Studie innehat, dem Magazin gesagt. «Ich gehe davon aus, dass die ersten Patienten dort in den nächsten Tagen rekrutiert werden können», sagte er. Weitere Länder könnten sich bald SolidarityPlus, wie die neue Phase genannt werde, anschliessen. Mehr als 40 Länder seien dabei, ethische und behördliche Genehmigungen zu erhalten.
Als die ursprüngliche Solidarity-Studie im März 2020 begonnen habe, sei dies eine Premiere gewesen, fährt Science fort. Ein Versuch, mitten in einer Pandemie Medikamente in Dutzenden von Ländern gleichzeitig zu testen. Bis Ende des Jahres habe die Studie zu vier Behandlungen Ergebnisse geliefert – keine habe einen Nutzen gezeigt. Dann sei sie in Verhandlungen mit Pharmaunternehmen und behördliche Verzögerungen verstrickt worden.
«Es ist grossartig, dass Solidarity wieder mit randomisierten klinischen Studien fortfährt, da sie bereits einen wichtigen Beitrag zu unserem therapeutischen Ansatz während der Pandemie geleistet haben. Wir dürfen uns keineswegs zurücklehnen, wenn es um die Notwendigkeit besserer Therapien für Patienten mit schwerem Covid geht», sagte Eric Topol, Direktor des Scripps Research Translational Institute.
Bisher helfen angeblich zwei Medikamente
Obwohl die Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs eine grosse Erfolgsgeschichte sei, hätten bisher nur zwei Medikamente die Covid-19-Sterblichkeit bei hospitalisierten Patienten verringern können, bemerkt Science. Im Juni 2020 hätte die Recovery-Studie im Vereinigten Königreich festgestellt, dass Dexamethason, ein günstiges Steroid, die Sterblichkeit in dieser Gruppe um bis zu einem Drittel reduziere.
Im Februar hätten die Forscher der Recovery-Studie bekanntgegeben, dass Tocilizumab, ein monoklonaler Antikörper, der den Rezeptor für Interleukin-6 blockiert, die Sterblichkeitsrate noch etwas weiter senkt. Beide Medikamente würden wirken, indem sie die überschiessende Immunreaktion bei schwer kranken Patienten dämpfen, erklärt Science.
Ausserdem würden die neuen Medikamente auf das Immunsystem und nicht auf das Virus selbst abzielen. Bei den schwer erkrankten Patienten, die in die Solidarity-Studie einbezogen wurden, sei es wahrscheinlich zu spät für die Wirkung eines antiviralen Medikaments, habe Røttingen erklärt. Monoklonale Antikörper gegen SARS-CoV-2 beispielsweise seien am wirksamsten, wenn sie verabreicht werden, bevor sich eine schwere Krankheit entwickelt, so Science.
Immunreaktion dämpfen
Doch kranke Patienten könnten von zusätzlichen Medikamenten profitieren, die auf das Immunsystem abzielen, habe Anthony Gordon gesagt, ein Spezialist für Intensivmedizin am Imperial College London. Obwohl Dexamethason die Immunreaktion weitgehend dämpfe und Tocilizumab einen bestimmten Signalweg wirkungsvoll ausschalte, «gibt es noch andere Signalwege, die wir blockieren können und dadurch vielleicht etwas bewirken», sagte Gordon.
Imatinib, ein oral einzunehmendes Medikament zur Behandlung einiger Leukämien und anderer Krebsarten, könne auch das Epithel schützen, das die Lungenbläschen auskleidet, durch die der Sauerstoff von der Lunge ins Blut gelangt, erklärt Science. Eine im Juni veröffentlichte placebokontrollierte Studie an 400 stationär behandelten Covid-19-Patienten in den Niederlanden habe gezeigt, dass Patienten, die das Medikament erhielten, weniger Zeit an der Beatmungsmaschine verbrachten und weniger wahrscheinlich starben.
Obwohl die Daten statistisch nicht signifikant seien, seien sie ermutigend genug, um grössere Studien anzustossen, sagte Gordon, der an einer anderen internationalen Studie namens REMAP-CAP teilnehme, die ebenfalls plane, das Medikament zu testen.
Infliximab sei ein Antikörper, der als einmalige Infusion verabreicht wird und den Tumornekrosefaktor-alpha, ein zentrales Signalmolekül des Immunsystems, blockiert. Es werde zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Einige Beobachtungsdaten aus grossen Patientenpopulationen würden darauf hindeuten, dass das Medikament auch vor Covid-19 schützen kann, so Røttingen.
Artesunat, ein injiziertes Derivat von Artemisinin und ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Malariaparasiten, hätte in Laborstudien zu SARS-CoV-2 ebenfalls eine gewisse antivirale Wirkung gezeigt. Solidarity würde es jedoch wegen einer anderen Wirkung testen: Das Medikament scheine Entzündungen zu verringern und Signalen entgegenzuwirken, die Immunzellen ins Gewebe locken. Das könne die Immunreaktionen stoppen, die die Lunge bei schweren Verläufen von «Covid-19» schädigen.
Vier Behandlungen zeigten keinen Nutzen
Die Wiederbelebung von Solidarity habe lange auf sich warten lassen, so Science weiter. Im Oktober 2020 seien die Ergebnisse von mehr als 11’000 Patienten in 400 Krankenhäusern veröffentlicht worden, die die Hoffnungen zerstörten und den Hype beendeten, indem sie keinen Nutzen für vier Behandlungen zeigten: die HIV-Kombinationstherapie Lopinavir/Ritonavir, das Malariamittel Hydroxychloroquin, Interferon-beta und das antivirale Mittel Remdesivir von Gilead Sciences. Die Remdesivir-Studie sei noch eine Weile fortgesetzt worden, um weitere Daten zu sammeln – die vollständigen Ergebnisse würden in den kommenden Wochen erwartet –, doch Ende Januar seien alle Studienarme gestoppt worden.
Ein unabhängiger Expertenausschuss hätte kurz darauf die drei neuen Medikamente ausgewählt. Die Verzögerung sei zum einen auf Verhandlungen mit den Herstellern zurückzuführen, um sicherzustellen, dass die Medikamente weltweit zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind, falls sie sich als wirksam erweisen, sagte Røttingen. Zum anderen auf die Zeit, die für die behördlichen und ethischen Genehmigungen in den teilnehmenden Ländern benötigt würden.
«Wir haben festgestellt, dass zu Beginn der Epidemie eine grosse Bereitschaft bestand, ausserhalb des normalen Systems zu arbeiten und die Prozesse zu beschleunigen, und das scheint jetzt weniger der Fall zu sein», sagte Røttingen. Das sei verständlich, fügte er hinzu, «aber es zeigt auch, dass diese Verfahren nicht für Notfälle geeignet sind. Wir brauchen für die Zukunft in allen Ländern schnellere Systeme».
Kommentar Corona-Transition
Was Science nicht erwähnt: Die in der Solidarity-Studie getesteten Medikamente haben nicht nur keinen Nutzen gebracht. Sie haben sehr wahrscheinlich auch oft die Symptome verschlimmert und Todesopfer gefordert. Zum einen wurde das Hydroxychloroquin massiv überdosiert (Corona-Transition berichtete). Anscheinend wegen einer banalen Verwechslung der Namen Hydroxychloroquin und Hydroxychinolin. Zum anderen ist bekannt, dass Lopinavir, Ritonavir und Remdesivir tödliche Nebenwirkungen haben können. Diese Präparate sind immunsuppressiv und hemmen die Zellreproduktion.
Die Bill & Melinda Gates Foundation überweist dem Imperial College London, dem Arbeitgeber von Anthony Gordon, regelmässig saftige Zuschüsse. Ob das ein Einfluss hat auf Gordons Meinung, dass die statistisch insignifikanten Daten über Imatinib ermutigend genug sind, um grössere Studien anzustossen? Das Imperial College London ist auch der Arbeitgeber des berüchtigten Kassandrarufers Neil Ferguson, dessen Arbeit direkt von der Stiftung des Milliardärs finanziert wird.
Und das Scripps Research Translational Institute wird ebenfalls von der Gates Foundation grosszügig finanziell unterstützt. Zur Erinnerung: Dessen Direktor, Eric Topol, findet es grossartig, dass die Solidarity-Studien wieder starten, «da sie bereits einen wichtigen Beitrag zu unserem therapeutischen Ansatz während der Pandemie geleistet haben».
Zu den drei Medikamenten, die nun in SolidarityPlus getestet werden
Das gefährlichste der drei Medikamente ist vermutlich Imatinib, ein orales chemotherapeutisches Medikament. Zu dessen üblichen Nebenwirkungen gehören Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Hautausschlag und grippeähnliche Symptome. Zu den schwereren Nebenwirkungen gehören schwere blasenbildende Hautausschläge, Magen-Darm-Blutungen, Schwäche mit Kurzatmigkeit, schwere grippeähnliche Symptome, leichte Blutergüsse oder Blutungen, schwarzer oder blutiger Stuhlgang, dunkler Urin und Erbrechen, «das wie Kaffeesatz aussieht».
Unter den häufigen Nebenwirkungen von Infliximab befinden sich Übelkeit, eine verstopfte Nase und Hautausschläge. Ernstere Nebenwirkung sind unter anderem leichte Blutergüsse oder Blutungen, Krampfanfälle, Verwirrung und Kurzatmigkeit.
Artesunat kann zum Beispiel ein akutes Nierenversagen verursachen, das eine Dialyse erfordert. Und es interagiert mit Imatinib, einem der anderen drei zu testenden Medikamente. Es ist zu hoffen, dass diese beiden Medikamente nicht aus Versehen in Kombination verabreicht werden.
Es versteht sich von selbst: Wenn Medikamente, die gegen grippeähnliche Symptome eingesetzt werden, selbst solche Symptome verursachen können, dann lassen sich die Ursachen der Symptome nach Verabreichung des Medikaments nicht mehr unterscheiden.
Zu den zwei Medikamenten, die in der Recovery-Studie angeblich einen Nutzen zeigten
Tocilizumab, unter dem Namen Actemra von Roche hergestellt und unter anderem zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt, ist ebenfalls immunsuppressiv. Zu dessen Nebenwirkungen gehören Atemwegsinfektionen (über 10%) und andere schwere Infektionskrankheiten, hohe Leberwerte, Bluthochdruck.
Seit Actemra im Jahre 2010 in den USA auf den Markt kam, wurden bei der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) über 1000 von diesem Medikament verursachte Todesfälle gemeldet. Die tatsächliche Zahl ist jedoch wahrscheinlich höher, da das Überwachungssystem der FDA einen Bruchteil der unerwünschten Ereignisse erfasst, die bei den Patienten auftreten.
Dexamethason, ein Corticoteroid, kann unter anderem Infektionen verursachen, die lange anhalten. «Long Covid»? Corticosteroide sollten nur bei einer fortgeschrittenen Infektion angewendet werden. Eine zu frühe Anwendung, wie sie bei «Covid»-Patienten oft stattfindet, kann den Zustand des Patienten verschlimmern. Es ist nicht auszuschliessen, dass manche Patienten deswegen schwere Atemnot bekamen und intubiert werden mussten, was wiederum viele Todesfälle forderte.
Es ist zu vermuten, dass auch die in dieser neuen Studie getesteten Medikamente schwere Erkrankungen verursachen und Todesopfer fordern werden, die dann als «Covid»-Fälle und -Todesfälle verkauft werden. Auch weil die Diagnose immer noch auf wissenschaftlich bedeutungslosen Tests beruht anstatt auf einer ordentlichen Anamnese und einer klinischen Diagnose. Ein positiver SARS-CoV-2-Test führt zur Diagnose «Covid-19», ungeachtet der effektiven Krankheit. Und eine falsche Diagnose führt zu einer falschen Therapie. Erbrechen, «das wie Kaffeesatz aussieht», wird dann vielleicht zu einem neuen «Covid-19»-Symptom.
Neben denjenigen mit experimentellen Gen-Präparaten gehen somit auch diese unsinnigen, unter dem Vorwand des Notfalls durchgeführten Menschenversuche weiter.