Seit dem 9. August müssen Restaurantbesucher in Frankreich einen Gesundheitspass vorweisen. Eine von mehreren Massnahmen, gegen die in den vergangenen Wochen unzählige Menschen in zahlreichen Städten demonstrierten.
Bereits jetzt steht fest: Für das Gastro-Gewerbe bringt der Gesundheitspass enorme wirtschaftliche Einbussen mit sich. Das verdeutlicht eine Umfrage der Gewerkschaft Syndicat des indépendants et des TPE (SDI), über die RT France berichtete. Die SDI vertritt laut eigenen Angaben die Interessen von KMUs.
Die Gewerkschaft befragte zwischen dem 9. und 16. August 300 Restaurantbesitzer zu den Folgen der Einführung des Impfpasses. Das Ergebnis: 87% der Restaurantbesitzer beobachten einen Rückgang der Kundschaft und damit auch des Umsatzes. 73% gaben an, dass dieser Rückgang rund 40% ausmache.
«Die Restaurantbesitzer sehen das Ende des Tunnels nicht mehr», sagte Marc Sanchez, der Generalsekretär der Gewerkschaft, in einem Interview mit dem Journal du Dimanche (JDD), auf das RT France verwies. Restaurants in Touristen- und Küstengebieten kommen laut der Umfrage etwas besser weg.
Deutlich spürbar seien die Umsatzeinbussen in Grossstädten, darunter insbesondere in Paris. Besonders problematisch sei dies vor dem Hintergrund, dass viele Restaurantbesitzer seit dem 1. Juni ohnehin schon weniger staatliche Subventionen erhalten hätten.
Gemäss Sanchez stehen viele Restaurantbesitzer dem Gesundheitspass auch entsprechend kritisch gegenüber. Gar kein Verständnis zeigten sie dafür, dass dieser selbst auf Terrassen im Freien obligatorisch sei.
«Die Behörden haben uns auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien monatelang versichert, dass der Aufenthalt auf einer Terrasse im Freien und mit dem Mindestabstand keine zusätzlichen Risiken birgt. Und jetzt sind Terrassen plötzlich mit einem Stigma behaftet», so der Gewerkschaftsvorsitzende.