Horst D. Deckert

Spital von Marseille will Didier Raoult loswerden

Didier Raoult und Louis Fouché werden in einigen Wochen nicht mehr am Hôpitaux de Marseille (AP-HM) arbeiten. Fouché ist ein junger Anästhesist und Wiederbelebungsarzt. Bisher hat er im Krankenhaus «Conception» gearbeitet, doch dort wird er nicht mehr lange tätig sein. François Crémieux, der neue Generaldirektor des Spitals, kritisierte Fouché scharf. Dies, weil er zuletzt die Bevölkerung zum «Widerstand» gegen «Einschüchterung und den techno-sanitären Totalitarismus» aufgerufen hatte. Äusserungen, die in den Augen Crémieuxs ein No-Go sind.

In einer Pressemitteilung bedauert Crémieux die Aussagen Fouchés und schrieb, dass diese nicht mit dem Ehrenkodex der AP-HM übereinstimmen würden. Laut Crémieux hat Fouché bereits am 5. Juni eine Beurlaubung beantragt. Diese sei ihm nun gewährt worden. «Fouché wird ab dem 19. Oktober nicht mehr Mitarbeiter des Spitals sein», heisst es in der Pressemitteilung…

Ähnlich wie Fouché geht es Didier Raoult, der in seinem letzten YouTube-Video Vorbehalte gegenüber den Massenimpfungen zum Ausdruck gebracht hat. Auch Raoult wird nicht mehr lange für das Spital arbeiten. Das zumindest haben Le Monde, Libération und andere schnell berichtet. Raoult nähert sich dem Rentenalter als Universitätsprofessor und Krankenhausarzt.

Er beabsichtigte jedoch, über das Pensionsalter hinaus in einem Teilzeitpensum weiterzuarbeiten. Allerdings wurde ihm gesagt, dass dies nicht mehr möglich sei. Raoult ist zurzeit noch Direktor des IHU (Institut hospital-universitaire Méditerannée-Infections). Eine wichtige Stelle. Die Partner des Instituts, die im Verwaltungsrat mitstimmen, sind entschlossen, ihn «hinauszuwerfen».

François Crémieux ist der Meinung, dass es «notwendig ist, ein neues Kapitel aufzuschlagen und die Zukunft der IHU für die nächsten zwanzig Jahre zu organisieren. […] Dass es nicht angemessen ist, dass die IHU von jemandem geleitet wird, der nicht mehr im Krankenhaus praktiziert oder akademisch tätig ist».

Das ist eine perfekte Ausrede. Es ist leicht zu verstehen: Wenn Crémieux und Eric Berton (Präsident der Universität Aix-Marseille) gewollt hätten, dass Raoult in seinem Amt bliebe, dann hätten sie ihm auch erlaubt, weiterhin als Universitätsprofessor tätig zu sein. Das Umfeld von Didier Raoult weigert sich, einen Kommentar dazu abzugeben und begnügt sich damit, eine Fassade der Gelassenheit aufrechtzuerhalten. Schliesslich habe «Didier seine Nachfolge schon seit langem geplant».

Es ist jedoch noch nicht klar, ob Raoult sich so leicht von seinem Posten als Direktor verdrängen lassen wird. Auf jeden Fall ist der Mann nicht der Typ, der sich seinen Ausstieg diktieren lässt, und er hat zweifellos schon einen Plan im Kopf. Das AP-HM sagt, dass seine Stelle im September neu ausgeschrieben wird, um einen Nachfolger für den stürmischen Mikrobiologen zu finden.

Lesen Sie den ganzen Artikel hier. Der Artikel ist zuerst auf FranceSoir erschienen.

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