Horst D. Deckert

Es wird wieder geheiratet: Jedes Wochenende steigt eine Feier

„Endlich!“, sagt der Landwirt und Nebenerwerbsfestveranstalter Christian Fürthauer und entringt seiner Brust einen gewaltigen Erleichterungsseufzer. Die coronabedingte Flaute ist seit Juli vorbei. Nun wird auf seinem Feldbauernhof in Steinbach hoch überm Attersee wieder jedes Wochenende geheiratet.

Von Kurt Guggenbichler

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Dafür sei es schon höchste Zeit gewesen, betont Christian und er hofft, dass es nun auch so bleibt. Denn nichts war für ihn in den letzten Monaten so schlimm als die Ungewissheit und diese stets überfallsartig erlassenen Regelungen für Veranstaltungen, die ihm oft als sehr willkürlich gesetzt erschienen. Was Fürthauer partout nicht verstanden hat, war, dass die Tagesgastronomie an einem einzigen Tisch zehn Leute verköstigen durfte, während man ihm als Veranstalter nicht einmal zehn Leute in einem 500 Quadratmeter großen Saal zugestand.

„Das kann ich nicht nachvollziehen“, ärgert sich Christian „dafür fehlt mir auch jedes Verständnis.“ Denn obwohl er hauptberuflich noch immer ein leidenschaftlicher Vollerwerbsbauer ist, hat er in den letzten Jahren auch viel in den Umbau und Aufbau seines ehemaligen Geräte-Stadls zur Event-Location investiert. Warum er sich das angetan hat? „Weil ich ein Verrückter bin“, sagt Christian kokett, womit er sein Engagement als Festveranstalter im Auge hat.

Ein besonderes Flair

Doch dieses Metier macht ihm große Freude und darin sieht er auch einen Ausgleich zu seiner harten landwirtschaftlichen Tätigkeit, bei der ihm noch immer auch seine im Ausgedinge befindlichen Eltern Angelika und Sepp Fürthauer tatkräftig unter die Arme greifen. Mittlerweile helfen auch Christians Kinder, der Sohn Max (14) und die Tochter Magdalena (11), schon eifrig mit.

Deren Vater engagiert sich fallweise sogar als Show-Barkeeper. Das nötige Wissen und Können dafür hat er vor sieben Jahren bei Stefan Haneder erlernt, bei dem er sich auch weiterhin laufend fortbildet. Auch Christian Fürthauers Sohn Max ist mittlerweile eine Koryphäe als Show-Barkeeper und hat bei internationalen Wettbewerben schon die beachtlichen Plätze 5 und 7 errungen – natürlich mit dem Mixen von nichtalkoholischen Getränken. Doch die Konkurrenz durch die Erwachsenen war groß.

Als ich bei Christian am Feldbauernhof aufkreuze, wird im Stadl und drumherum gerade wieder eine Hochzeit vorbereitet. Doch der perfekt ausgerüstete Stadl wird auch für private Partys, Firmen- und Kulturveranstaltungen aller Art genutzt. Dabei wird auch gern das Freiluftareal davor, von dem aus man einen schönen Blick auf den Attersee hat, einbezogen.

Feiern hat Tradition

„Bei uns bekommen die Leute alles, es gibt fast nichts, was nicht machbar wäre“, betont Fürthauer und verweist auf das Motto für sein Event-Geschäft: „Erwarte das Unerwartete – und genieße!“ Die Event-Location Feldbauernhof mit dem besonderen Flair wurde 2016 mit viel Prominenz eröffnet und als ich mit Christian nun auf der Wiese vorm Fest-Stadl stehe und wir beide das Resultat seiner Anstrengungen betrachten, sinniert er: „Diesen Umbau kann ich durchaus als mein Lebenswerk bezeichnen.“

Schon Christians Eltern verstanden es zu feiern, auch ohne hochgerüsteten Feststadl, dafür aber in den Stuben ihres Bauernhauses, in dem schon viele prominente Zeitgenossen mit Sepp und Angelika lachend und plaudernd im Herrgottswinkel saßen, darunter nicht nur Hannes Androsch oder Klaus Maria Brandauer, um nur die beiden bekanntesten Salzkammergut-Bewohner zu nennen. Sohn Christian setzt diese Tradition nun etwas spektakulärer fort.

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