
In Russland gehen die Corona-Infektionszahlen seit Monaten angeblich „durch die Decke“, so wird es zumindest in westlichen Medien laufend berichtet. Der „laxe Umgang“ der Putin-Regierung mit der Pandemie sei dafür verantwortlich. Anderes ließt man allerdings derzeit aus Moskau, wo die Corona-Maßnahmen seit Beginn mitunter die Härtesten in ganz Russland sind. Dort verhängt Bürgermeister Sergei Sobyanin, ein Putin-Vertrauter, nun einen viermonatigen Lockdown für Ungeimpfte ab 60 Jahren.
Russland auf „Corona-Linie“?
Die Maßnahme sei ein Schritt um die drastisch steigenden Infektionszahlen im Land, gepaart mit einer zunehmenden „Impfmüdigkeit“, zu bekämpfen, so offizielle Stellen. In der knapp 13 Millionen Einwohner zählenden Stadt dürfen ab 25. Oktober Menschen, die 60 oder älter sind, ihre eigenen vier Wände nur mehr verlassen, wenn sie gegen Covid-19 geimpft oder genesen sind. Sobyanin will damit die Krankenhäuser entlassten, die laut seiner Aussage mit ungeimpften Senioren überfüllt wären.
Unternehmen in Moskau wurden zudem angewiesen, mindestens 30 Prozent ihrer Belegschaft in die Heimarbeit zu schicken. Russlandweit werden zudem Schulen geschlossen und auch Zwangsurlaube in Betrieben vorgeschrieben.
Putin betont: keine Impfpflicht in Russland
In Russland sind nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung gegen Corona geimpft. Um die Impfrate zu erhöhen, überlegt man nun von Regierungsseite ähnliche Regelungen wie die in Europa gerade eingeführten „3‑G“ vorzuschreiben. Auf der Halblinsel Krim müssen Angestellte in Tourismus‑, Gesundheits‑, oder Unterrichtsbetrieben beispielsweise bereits geimpft sein.
Dennoch betonte Präsident Vladimir Putin, dass es in Russland keine Corona-Impfpflicht geben werde.
Vladimir Putin AGAINST Covid-19 vaccine mandate in Russia
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— RT (@RT_com) October 21, 2021