Die irische Hafen- und Industriestadt Waterford, mit rund 54.000 Einwohnern für irische Verhältnisse eine Großstadt, ist ein Musterbeispiel in Sachen Impfwilligkeit. Nach offiziellen Angaben sind sagenhafte 99,7 Prozent der Einwohner über 18 Jahre vollständig geimpft – mehr geht praktisch nicht mehr. Glaubt man den Worten unserer Politiker und „Expertinnen und Experten“, sollte damit Corona eigentlich erledigt sein.
Rekord-Inzidenz trotz Rekord-Impfquote
Trotzdem erlangt Waterford jetzt traurige Berühmtheit. Wie die beiden großen irischen Tageszeitungen “The Irish Times” und “The Irish Post” übereinstimmend berichten (zum Text), sind unter Waterfords Einwohnern in den letzten 14 Tagen rund 800 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus festgestellt worden. Mit einer Inzidenz von 1.486 (die in Irland über 14 Tage gemessen wird) markiert Waterford City damit die absolute Spitze in ganz Irland. Einem Land, das übrigens mit einer vollständigen Durchimpfungrate von 88 Prozent der impfbaren Bevölkerung ab zwölf Jahren zu den Spitzenreitern weltweit zählt.
Nach dem aktuell gängigen Narrativ der österreichischen Regierung, wonach wir eine „Pandemie der Ungeimpften“ hätten und „Zögerer und Zauderer“, so Bundeskanzler Schallenberg, für die derzeit wieder steigenden Infektionen verantwortlich seien, müssten also die 0,3 Prozent Ungeimpften in Waterford die Ursache der vielen neuen Corona-Fälle dort sein.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei ZUR ZEIT, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.
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