Horst D. Deckert

Ein Kind im Krieg: “Die Melodie von Kugelsalven, vom Weinen und vom letzten Schrei”

Der drohende Krieg in der Ukraine zwischen Russland und “dem Westen” veranlasste eine WB-Leserin dazu ihre Gedanken in die Form eines bedrückenden Anti-Kriegs-Gedichtes zu bringen. Vor allem das Leiden der Kinder, das Krieg immer mit sich bringt, wird darin eindrücklich thematisiert.

Ein Gedicht von Anna Maria Sames

Ein Kind im Krieg

Ein Bub weint leise vor sich hin,
von Tränen nass ist sein Gesicht.
Was hat der Krieg für einen Sinn?
Das Kind versteht das alles nicht.
Es möchte lachen, spielen, toben,
mit andren Kindern fröhlich sein.
Ein Bombenhagel kommt von oben
und gräbt die Kinderträume ein.

Ein kleines Kind weint nie mehr wieder
Ein kleines Kind ist jetzt ganz still.
Es hörte niemals Kinderlieder,
sein Leben war kein Kinderspiel.

Es kannte nur Kanonengrollen,
was andres hörte es noch nie.
Denn ein paar Kriegsverrückte wollen
allein die Todesmelodie.

Die Melodie von Kugelsalven,
vom Weinen und vom letzten Schrei.
Wenn Panzer eine Stadt zermalmen,
erst dann ist dieses Lied vorbei.

Im Trümmerhaufen einer Stadt,
ein Mädchen irrt allein umher.
Sucht Vater, Mutter, doch es hat
nur seinen alten Teddybär.
Den hält es fest in seinen Armen;
hat Angst, dass es auch ihn verliert.
Soldaten kennen kein Erbarmen:
Der Teddy ist jetzt blutverschmiert.

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