
Von MEINHARD MÜLLER | Laut deutscher Botschaft in Bangkok heißt Muttersprache nun „Elter-1-Sprache“. Just zum Tag der Muttersprache, der am 21. Februar eines jeden Jahres weltweit gefeiert wird, erlaubt sich unsere Botschaft in Thailand einen Fauxpas schlimmster Sorte.
Auf der Facebook-Seite der deutschen Botschaft wird dem Leser vorgeführt, wie weit in Deutschland die Verhunzung unserer schönen Sprache bereits fortgeschritten ist. Haben wir unsere Muttersprache nicht überwiegend von unseren Müttern gelernt? Soll das schöne Wort Mutter in „Elter‑1“ verdreht werden? Eine Beleidigung für alle Mütter, wie sie hässlicher nicht ein könnte.
Gendersprache, Teufelssprache
„Heute ist der Internationale Tag der Elter-1-Sprache. Er wurde 1999 von den Vereinten Nationen als „Tag der Muttersprache“ ins Leben gerufen wurde. Seitdem begeht die Welt jedes Jahr am 21. Februar sprachliche Vielfalt und Mehrsprachigkeit als Elemente, die Kulturen stärken und zusammenhalten.“ (Fb-Seite der Dt. Botschaft)
Indem staatliche Institutionen deren Monopolstellung nutzen, um neue Begriffe mit Brachialgewalt in die Welt zu setzen, stoßen sie Millionen von Bürgern vor den Kopf. Keines Kindes erstes Wort war „Elter 1“. Mama hieß das die Eltern so beglückende Wort.
Diese mehr als künstliche „Gendersprache“ behauptet von sich, sie wäre „inklusiv” und wolle niemanden ausschließen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Sprache entwickelt sich im Verlaufe von Jahrzehnten weiter und übernimmt neue Begriffe erst dann, nachdem sich diese im allgemeinen mündlichen Sprachgebrauch durchgesetzt haben. Neue Begriffe wie „Elter 1“ statt Mutter entspringen kranken Gehirnen, die den gesellschaftlichen Umbau in deren Sinne voranzutreiben trachten. Zusätzlich werden jene die noch normal „ticken“ und traditionelle Werte hochhalten, zu rechten Außenseitern erklärt.
Künstliche Modernität
Wenn nun traditionsbewussten Völkern Asiens provokant bewiesen werden soll, wie „fortschrittlich“ wir in Deutschland seien, indem wir Worte, die in anderen Kulturen heilig sind, verhunzen und vertechnisieren, so kann davon ausgegangen werden, dass wir hinter dem Rücken heftigst ausgelacht und für völlig gekloppt gehalten werden. Diese Botschaft schadet dem Ansehen Deutschlands.
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Dieser Beitrag erschien zuerst bei PHILOSOPHIA PERENNIS, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.