Horst D. Deckert

Die Invasion in der Ukraine ist eine gute Nachricht für die Wall Street

Wer derzeit den weltweiten Mainstream verfolgt, stellt fest: Verlage und Journalisten sind wieder voll in ihrem Element. Sie haben Kurs gesetzt. Höchstes Ziel: Panik verbreiten und Angst schüren. Und sie tun das unisono.

Sensationslüstern, blutrünstig und unkritisch haben die Medien vor zwei Jahren den Beginn des Corona-Irrsinns in Szene gesetzt. Jetzt stürzen sie sich auf den Ukraine-Konflikt. Corona tritt in den Hintergrund. Das kommt gelegen. Denn jetzt, wo sie sich um die Aufarbeitung der undurchsichtigen Gesundheits-Diktatur kümmern sollten, gibt es einen anderen Kriegsschauplatz.

Doch auch bei diesem Schreckensszenario sind die Kräfte zu erkennen, die hinter den Kulissen wirken. Die Frage: Cui Bono – wer profitiert? Die Antwort: «Follow the money» – also immer dem Geld nach. In der Wochenzeitschrift The Spectator hat sich Gast-Kommentator Ross Clark kürzlich mit diesem Thema beschäftigt.

Der Journalist schreibt:

«Lassen Sie sich nicht von den Bildern täuschen, die in Kürze auftauchen werden und auf denen Börsianer zu sehen sind, die sich vor einem Hintergrund roter Bildschirme die Haare raufen. Eine echte Krise ist genau das, was die Händler an der Wall Street wollen – ein weiteres Konjunkturpaket und die Absage von Zinserhöhungen.

In der Alice-im-Wunderland-Welt der Bubblenomics sind schlechte Nachrichten gut, und gute Nachrichten sind schlecht. Wenn wir gute Wirtschaftszahlen haben, besteht die Gefahr, dass die Fed, die Bank of England und andere Zentralbanken die Punschschüssel wegnehmen. Andererseits brauchen wir nur eine plötzliche Krise, die, wenn auch nur kurz, den Eindruck erweckt, dass die Welt untergeht – und die Punschschüssel wird zurückkommen, mit einer noch stärkeren Mischung als zuvor.»

Schon jetzt würden die Zentralbanker ihre Annahmen neu kalibrieren, um eine Rezession in den westlichen Volkswirtschaften einzukalkulieren. Sie würden berechnen, wie stark ein erneuter Anstieg der Öl- und Gaspreise das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte. Sie würden versuchen zu quantifizieren, wie stark das Gefühl der Angst und des Unbehagens in der Öffentlichkeit die Ausgaben der Verbraucher bremsen werde. Sie würden sich fragen: Wie könnte sich die steigende Arbeitslosigkeit auf die voraussichtliche Inflationsentwicklung auswirken?

Zwar würden die Öl- und Gaspreise jetzt steigen, aber wenn sich der Arbeitsmarkt abschwäche, bräuchten wir uns nicht so sehr um die sekundären Auswirkungen der Inflation zu sorgen. Denn die Arbeitnehmer würden keine höheren Löhne fordern, weil sie viel Angst um ihre Arbeitsplätze hätten.

Deshalb prophezeit Clark:

«Seien Sie also nicht überrascht, wenn die Fed ihre offensichtlichen Pläne, die Zinsen im März zu erhöhen, fallen lässt und wenn wir nicht noch mehr quantitative Lockerung auf den Tisch bekommen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für die Rücknahme von Konjunkturmassnahmen, werden sie sagen. Nicht, wenn in Europa zum ersten Mal seit 1945 wieder Krieg herrscht (eine Analyse, die die Annexion der Krim, die Bürgerkriege auf dem Balkan, die Tschechoslowakei 1968 und Ungarn 1956, die mit Panzern, Schiessereien, Kriegsverbrechen und Invasionen ausländischer Mächte einhergingen, eher ausklammert).»

Und die Wall Street werde es lieben. In Kürze, wenn sich die Lage einigermassen beruhigt habe, werde es eine ukrainische Rallye geben. Nicht in der Ukraine selbst, sondern auf den westlichen Märkten, insbesondere im Technologiesektor, der seit fast einem Jahr auf Talfahrt sei.

Man müsse sich nur anschauen, was mit Covid passiert sei. Die Märkte hätten zu steigen begonnen, gerade als die Lockdowns verhängt wurden – sechs Monate bevor es irgendwelche Anzeichen von «Impfstoffen» gegeben habe. Das heisse nicht, dass es keine Rezession geben werde, aber es werde keine Rolle spielen, wenn das Geld wieder in die gefallenen Märkte fliesse.

Man könne instinktiv denken, es sei vorteilhaft, all seine Aktien zu verkaufen und sein gesamtes Vermögen in einen Haufen Gold zu stecken, um es im Garten zu vergraben. Aber so funktioniere die moderne Welt nicht. Gold sei heute im Plus, aber in naher Zukunft, möglicherweise schon in der nächsten Woche oder in den nächsten zwei Wochen, könne man damit rechnen, dass die Wall Street mit ihrer nächsten Katastrophenrallye die Oberhand gewinnen werde.

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