Zu den politischen, wirtschaftlichen und aufmerksamkeitsökonomischen Kollateralschäden des Ukraine-Krieges zählen neben Sars-CoV2 und den dank ihm fettgefressenen Pandemie-Profiteuren auch all die Wichtigtuer und falschen Propheten, die sich und ihre Panikmache derzeit jäh im Abtritt der Geschichte wiederfinden und vorm Absturz in die Bedeutungslosigkeit stehen. Mit Zähnen und Klauen und dem Rest verbliebener Medienpräsenz versuchen sie, das von ihnen geschaffene Monstrum irgendwie am Laufen zu halten oder wenigstens über den Sommer zu retten, so wie auch die Politik mit ihrem Festhalten an der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ihre Spiegelfechtereien unbeirrt von der Wirklichkeit, ungeachtet immer katastrophaler Enthüllungen über die Impfnebenwirkungen weiterhin vollführt.
Zu denen, die die lebenserhaltenden Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Corona-Psychose ebenfalls unter keinen Umständen beendet sehen wollen, gehört auch Staatsvirologe Christian Drosten. Gestern forderte er, die Maskenpflicht müsse unbedingt auch den Sommer über erhalten bleiben (für Herbst und Winter scheint diese für ihn wohl bereits ausgemachte Sache zu sein) – gerade in Innenräumen, „am besten FFP2-Masken”. Dies sei nämlich „langfristig die effizienteste Maßnahme überhaupt”. Nur nochmals zur Erinnerung: Das sagt einer, der noch vor zwei Jahren, kurz vor der Pandemie, das Tragen von Masken im Fernsehen als wirkungslos bezeichnete („Damit hält man das nicht auf… die technischen Daten dazu sind nicht gut.„).
Außerdem sei, so Drosten, „der Impffortschritt… immer nicht ausreichend”. Die Maske also als Strafe für Impfmüdigkeit? Anscheinend; denn: Die „Ansteckungsgefahr mit Omikron” sei „weiterhin hoch”. Moment mal – wieso dann aber impfen, wo die Impfung diese Ansteckungsgefahr nachweislich in keiner Weise bannt oder auch nur bremst? Drosten: Die Pandemie sei „nicht nur vorbei, wenn durch die Impfung die Krankheitsschwere abgeschnitten ist, sondern wenn durch bestimmte Modifikationen in der Bevölkerung auch diese hohe Übertragbarkeit beendet ist.” Was für eine Aussage: Auch dann also, wenn wirklich niemand mehr etwas von dieser Infektion bemerkt, muss sie verhindert werden. Drosten weiter: Es gäbe „keinen infektionsfreien Sommer”; noch so ein Wahnsinnssatz von einem Virologen, der besser als jeder andere wissen muss, dass es etwas wie „infektionsfrei“ niemals in der Erdgeschichte gab und geben wird.
Nie versiegender Quell des Alarmismus
Hier finden sich Anklänge an den auch von Drosten zeitweise mitbefeuerten Zero-Covid-Wahn: So lange es auch nur eine Neuinfektion gibt, müssen Maßnahmen greifen – ansonsten werden sie alle nicht mehr frei ihr ganzes Leben. Reale Krankheitslast, Symptomatik, ja überhaupt Relevanz von Infektionen? Interessiert alles nicht. Das Drosten sogar die Frechheit besitzt, als warnendes Beispiel ausgerechnet Südafrika anzuführen, wo „die Omikron-Welle mitten im Hochsommer steil gestiegen”, haut dem Fass final den Boden raus: In Südafrika merkten oder wussten fast 80 Prozent der Bevölkerung überhaupt nichts von ihrer Omikron-Infektion, sie lebten einfach frei von Testung und Impfung (damals war nicht einmal ein Viertel der Südafrikaner geimpft) weiter.
Genau darin läge auch der Schlüssel zur Überwindung dieses Giga-Schwindels nach zwei Jahren, und die Chancen stehen gut, dass die Gegenschocktherapie Kriegsangst hier ihren Beitrag leistet: Nicht mehr testen, nicht mehr impfen, keine Masken mehr, einfach alles auf Status quo ante März 2020 – und wir sind das Problem faktisch los. Und die schweren Fälle, die es immer schon und in teils viel höherer Zahl zuvor bei jeder jährlichen Grippewelle gab, ohne dass irgendjemand davon zur Notiz nahm: Sie landen endlich wieder in der Fachzuständigkeit von Ärzten und Kliniken, nicht der von Talkshow-Politikern – und nicht länger als Werkzeug des Daily Terrors, als Zahlen-Statistikfutter oder als nie versiegender Quell des Alarmismus im allabendlichen Staatsfernsehen. Das RKI verschwindet wieder von der Bildfläche, und in den Betroffenheitsthreads von Social Media können sie sich weiter mit realen Bedrohungen wie Krieg und nuklearer Eskalation auseinandersetzen. Ein Drosten braucht kein Mensch mehr.
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