Immer wiederkehrende Abarbeitungen an der Person des amtierenden Bundesgesundheitsministers entbehrten über lange Zeit nicht eines gewissen Unterhaltungswertes; vor Corona galt Lauterbach sogar als nicht einmal unsympathische Ausnahmeerscheinung der deutschen Politik: Zwar irgendwie komplett durch den Wind und weit neben der Spur, aber irgendwie so verschroben, drollig und eigensinnig, dass es schon wieder originell rüberkam. Mit der unrühmlichen Rolle allerdings, in die er seit Beginn der Pandemie gefunden hat – zuerst als Talkshow-Dauerwurst und Mahner, seit Ende 2021 dann als politisch zuständiger Fachminister -, ist definitiv ein Punkt erreicht, an dem Schluss mit lustig ist. Denn dieser Mann ist schlichtweg gemeingefährlich. Sein pandemisches Borderline-Syndrom, seine neurotische Panikmache und die völlig unverantwortliche Aufrechterhaltung einer Dauerkrise als Selbstzweck dürften mehr Schaden angerichtet haben, als irgendein anderer deutscher Politiker seit 1945 zu verantworten hat.
Inzwischen macht sich Lauterbach nicht mal mehr die Mühe, seine Krisen-Neurose offen zu bekennen: Da den noch rational tickenden Teilen seines Gehirns offenbar dämmert, dass Corona ihm nicht mehr lange als Futter für seine Geltungssucht dienen können wird, sorgt er bereits vor, indem er nun den permanenten Ausnahmezustand herbeihysterisiert. In einer Werbeveranstaltung in Form einer Podiumsdiskussion äußerte er sich diesbezüglich nun wörtlich: „Wir kommen jetzt in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird. Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein. Der Klimawandel wird zwangsläufig mehr Pandemien bringen. Außerdem würde er zu einem größeren Wassermangel führen, und dieser zu neuen Kriegen.”
Anlass seines Auftritts war ein alarmistisches Pamphlet in Buchform, das Lauterbach gerade erst veröffentlicht hat – unter dem entlarvenden Titel „Bevor es zu spät ist”; es handelt sich dabei um eine universelle Warnung vor praktisch allem und jedem, was in Lauterbachs Schädel als potentieller Angstauslöser herumwabert. Statt endlich eine überfällige Psychotherapie in Angriff zu nehmen (oder sich womöglich besser gleich in psychiatrische Behandlung zu begeben) versucht Lauterbach also weiterhin, die breite Öffentlichkeit von seinen Dämonen heimsuchen zu lassen.
In der Ankündigung zu der als „Interview” getarnten Werbeveranstaltung hieß es über diesen verhaltensauffälligsten Minister der Neuzeit allen Ernstes: „Lauterbach ist bekannt dafür, bis spät in die Nacht Studien zu lesen und, wenn er sie wichtig findet, auch per Tweet zu verbreiten. Bis zu seiner Amtsübernahme galt er als der Mahner vom Dienst. Nun hat er Gelegenheit, seine Ideen auch in die Tat umzusetzen.” Als Bühnen-Verstärkung war die grüne Klima- und Energiewendeaktivistin Claudia Kemfert anwesend, deren fachliche Expertise nicht weniger fragwürdig ist als die des Gesundheitsministers. Auch sie widersprach Lauterbach nicht, als er den fatalen Satz vom fürderhin „normalen Ausnahmezustand” aussprach. Dabei ist dieser nicht nur in sich sinnwidrig – jeder Ausnahmezustand definiert sich ja gerade als Abweichung von der Normalität -, sondernder erlaubt auch erschütternde Einblicke in die Denkweise eines Mannes, der nur noch in Katastrophenzyklen denken kann. Wenn Lauterbach nun von Corona- schonmal vorsorglich auf Klima-Hysterie umsattelt, dann vermutlich deshalb, weil der „Klimawandel” praktischerweise abstrakt genug ist, um schier endlose Möglichkeiten für alle nur denkbaren Horrorszenarien und passende Warnungen herzugeben – und das über Jahrzehnte.
Einsicht in den Grad der Durchgeknalltheit
Apropos Jahrzehnte: Den Klimawandel mag man auch in fünfzig Jahren – und zwar praktischerweise unabhängig von der tatsächlichen klimatischen und meteorologischen Entwicklung des Planeten – als Popanz und Menschheitsbedrohung instrumetalisieren können; bei Lauterbach hingegen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Grad seiner Durchgeknalltheit allgemein begriffen wird. Dieser Mann wird nicht als Arzt oder Gesundheitsminister in Erinnerung bleiben – sondern allenfalls als ein Lehrbuchbeispiel für pathologische Geltungssucht und ihre verhängnisvollen Auswirkungen auf die Politik. Dahinter verbirgt sich freilich eine persönliche Tragödie: Ein privat und in seinem eigentlichen Fachgebiet gescheiterter Berufspolitiker Soziopath und Sonderling, der auf das ewige Schwelgen in der Corona-Apokalypse ähnlich verzweifelt angewiesen war wie ein Junkie auf den nächsten Schuss, und dabei das ganze Land verrückt machte.
Bezogen auf die Gegenwart bedeutet dies, dass die eigentliche Gefahr für die Volksgesundheit schon lange nicht mehr Corona, sondern von Lauterbachs Obsessionen ausgeht, die sich aus einem unmündigen Menschenbild und Freiheitsverachtung speisen. Das Verhalten dieses Bundesgesundheitsministers ist nicht mehr in politischen, sondern nur noch in psychopathologischen Kategorien zu erfassen; womöglich gar – mit Blick auf die des katastrophalen gesellschaftlichen Schäden, den er in den letzten zwei Jahren angerichtet hat – inzwischen auch nach strafrechtlichen Maßstäben. Mit ihm auf die virtuelle Couch oder Anklagebank gehören die Medienverantwortlichen, die ihm die Bühne boten, um unablässig von neuen Virus-Varianten, Subvarianten, kombinierten Varianten, mörderischen Infektionswellen zu allen Jahreszeiten und Todesfällen zu schwadronieren und phantasieren. Sind die „Inzidenzen“ – die inzwischen sogar noch viel weniger Aussagekraft haben als im letzten Sommer (seit man sie nicht länger als Leitindex der Epidemie akzeptieren wollte) – zu hoch, fordert Lauterbach Freiheitsbeschränkungen. Sind im Keller, warnt Lauterbach vor ihrem Wiederanstieg und fordert Freiheitsbeschränkungen. Und beim Impflobbyismus trieb es ohnehin niemand bunter als er.
Ein Fall für den Staatsanwalt
Wer spaßeshalber einmal bei Google „Lauterbach warnt“ als Suchbegriff eingibt, benötigt schon einen Hochleistungsserver, um sämtliche Ergebnisse noch überblicken zu können. Das Bizarre: Bis auf wenige Ausnahmen ist praktisch keine seiner falschen, von keinerlei Sachkenntnis getrübten Prognosen je eingetroffen. Und dennoch wird dieser ebenso grotesken wie gefährlichen Gestalt immer wieder ein Forum geboten, lassen ihn Scholz und die Rundfunkintendanten. Nachdem nun in der Bundesregierung über die längst überfälligen Lockerungen der Corona-Maßnahmen nachgedacht wird und auch die Einführung der ohnehin klar verfassungswidrigen Impfpflicht wackelt bzw. als sehr unwahrscheinlich zu betrachten ist (siehe hier), sieht Lauterbach offenbar seine Felle davonschwimmen – und schreckt auch vor der Verbreitung lupenreiner Vorsatzlügen nicht mehr zurück.
In einem Tweet von vergangener Woche behauptete er: „Deutschland hat jetzt höchste Corona Inzidenz in Europa. Tendenz steigt, viele Tote.” Eigentlich ein klarer Fall für den Staatsanwalt – denn diese Lüge ist so offenkundig, dass dies sogar für jedermann eben der Statistik zu entnehmen ist, die Lauterbach seinem Tweet als „Beleg” beifügte: Abgesehen davon, dass die Inzidenz ohnehin ein völlig nichtssagendes Kriterium ist, liegt sie in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden oder Dänemark – teilweise deutlich – höher als in Deutschland. Trotzdem wurde sogar diese auf einen Blick evidente Lüge sogar von „renommierten“ Medien, unter anderem der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, kritiklos weiterverbreitet.
Maßnahmen in Eigenregie
Auf „Focus” heißt es gar – obwohl die Redaktion einräumte, dass Lauerbachs Zahlen eindeutig falsch waren!, die „Warnungen und Appelle des Gesundheitsministers… sollten nicht ungehört bleiben.” Denn angesichts „des infektiöseren Omikron-Subtyps BA.2 bleiben die Infektionszahlen unverändert hoch.” Nach dem Motto: Auch wenn Lauterbach lügt, hat er im Prinzip recht. Auf diese Weise drückt der Mainstream schon seit zwei Jahren nach jeder widerlegten Prognose dieses Scharlatans alle Hühneraugen zu. Auch Lauterbachs neuerliche Behauptung einer erhöhten Sterbezahl trifft selbstverständlich nicht zu: Das Statistische Bundesamt bestätigt, dass die Sterblichkeit im Februar „im Bereich des mittleren Wertes (Median) der Jahre 2018 bis 2021” lag.
Der – vor allem für ihn so empfundenen – „Gefahr” eines Auslaufens der Corona-Beschränkungen zum Ende dieser Woche trat Lauterbach gestern mit der Aufforderung an die Bundesländer entgegen, diese unbedingt in Eigenregie weiter fortzusetzen: „Die Länder müssen es anpacken. Das haben jetzt einige Länder, zum Beispiel Brandenburg, auch getan. Die gehen nach vorne und sagen: Wir verlängern fast alles, was wir haben, und dann nehmen wir die neuen Hotspot-Regelungen.” Einen „Freedom Day” dürfe, könne und werde es nicht geben, so der Minister – weil „wir nicht in der Situation [sind], als dass man jetzt alle Maßnahmen fallen lassen könnte.” Und in diese Situation werden wir aus seiner Sicht – siehe oben – auch nie mehr kommen. Und so bleibt den Deutschen, die solche brandgefährlichen Verrückten in ihrer Regierung dulden und sie sogar noch zum „zweitbeliebtesten Politiker“ wählen, nichts anderes als der verwunderte Blick nach Holland, Dänemark, Schweden und demnächst fast überall sonst, wo Corona Geschichte ist.
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