Horst D. Deckert

Schwenk vom Ukraine-Konflikt auf die Klimakrise

Mit dem Ukraine-Konflikt geht die Rationierung von Energie einher. Wie das Medienportal OffGuardian berichtet, ist Italien offiziell das erste Land, das mit der Rationierung von Energie begonnen hat. Dieser Schritt folgte, nachdem das Land Lieferungen von russischem Gas und Erdöl gekappt hat.

Nach Angaben des OffGuardian ist es ab Mai bis mindestens März 2023 in öffentlichen Gebäuden im ganzen Land verboten, die Klimaanlage auf weniger als 25 Grad oder die Heizung auf mehr als 19 Grad zu stellen. In der Presse wird der Plan als «Operation Thermostat» bezeichnet. Den Bürgern wird er als Möglichkeit verkauft, «Solidarität» mit dem ukrainischen Volk zu zeigen, ganz nach der von Premierminister Mario Draghi verbreiteten Devise: «Wollen wir Frieden oder lieber die Klimaanlage anlassen?»

Der Guardian illustriert die Geschichte mit Pro-Friedens-Grafiken, die italienische Schulkinder angeblich auf Englisch angefertigt haben. Wie der Autor des Artikels, Kit Knightly, konstatiert, ist bis dato nicht die Rede davon, dass diese Art der Energierationierung auf Privatunternehmen oder Haushalte ausgedehnt werde. Knightly meint, dass ein Zeichen gesetzt wurde. Es sei zu erwarten, dass andere Länder diesem Beispiel folgen werden.

«Danach werden natürlich die Meinungsartikel kommen, die Fragen stellen wie ‹Wir haben Gas rationiert, um Putin zu bekämpfen, warum nicht auch den Klimawandel?›, und Schlagzeilen, die besagen, dass ‹die europaweite Gasrationierung gut für den Planeten war› oder etwas Ähnliches.»

Während des Zweiten Weltkriegs habe der Sieg mehr Öl versprochen […] Putins Landraub in der Ukraine und der globale Landraub, der durch den steigenden Meeresspiegel und die sich ausbreitenden Wüsten verursacht werde, beherrschten laut dem OffGuardian heute den Globus. Diese Krisen zielten darauf, so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen wegzukommen.

Knightlly bezieht sich auf einen Artikel, der im Magazin New Yorker erschienen ist. Dieser verweise darauf, dass sogar ein Quasi-Stillstand angedeutet werde, dieses Mal, um Putin zu schlagen und den Klimawandel zu bekämpfen:

« Jeder, der von zu Hause aus arbeiten kann, könnte dies auch weiterhin tun, zumindest an, sagen wir, Montagen, und so einen Tag vom nationalen Pendelverkehr abziehen. Es könnten Fahrgemeinschaften gebildet werden, wobei die Tatsache, dass es inzwischen zwei Millionen Elektroautos gibt, besonders genutzt werden könnte. Es könnten mehr Fahrradwege zur Verfügung gestellt werden, und wenn die Klimaanlagen-Saison beginnt, könnten die Amerikaner ihre Thermostate ein Grad höher drehen.»

Knightly erinnert daran, dass die Abschaltungen fast von Anfang an als planetenschonend vermarktet wurden, obwohl sie so gut wie keinen Sinn machten. Die Absicht sei von Anfang an ziemlich offensichtlich gewesen.

Es sei interessant, dass die «Operation Thermostat» am 22. April – dem Tag der Erde – angekündigt wurde, und das obwohl sie nichts mit dem Klimawandel zu tun habe. Bemerkenswert sei auch, so der OffGuardian, dass Gruppen, die gegen den Klimawandel protestieren, die Idee aufgegriffen hätten, um zu einem EU-weiten Boykott der fossilen Brennstoffe Russlands aufzurufen.

«Wir wissen bereits, dass die Russen einen ‹Schwenk von Covid zum Klima› geplant haben, und Schritte wie dieser bedeuten, dass sie auch leicht ‹von der Ukraine zum Klima› schwenken können.»

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