In der ostukrainischen Region Luhansk wird auf Betreiben der ukrainischen Regierung die Gasversorgung aus Russland in Richtung Zentraleuropa ab morgen, 11. Mai, 7 Uhr gekappt. Unklar sind bisher die offiziellen Gründe dafür.
„Höhere Gewalt“ oder Willkür?
Über die Gashubs Sochraniwka und Novopskov wurde bisher Gas an andere Verteilstationen in Richtung Zentraleuropa weitergeleitet. Die Betreiber begründen die Abschaltung zunächst mit dem Eintreten „höherer Gewalt“, was wiederum von Gazprom aus Russland, die jene Benachrichtigung erhielten, nicht bestätigt und verifiziert werden konnte. Es wurden keine Schäden an den Leitungen festgemacht.
Die Regierung in Kiew will die Abschaltung offenbar aber aus politischen, und nicht aus kriegsbedingten technischen Gründen erzwingen. „Aufgrund der russischen Besatzung sei es unmöglich geworden, über den Punkt Sochraniwka Gas an andere Verteilstationen weiterzuleiten“, so die Argumentation. Damit erhofft man sich offenbar eine nächste Eskalationsstufe vorrücken zu können, um die europäischen Regierungen weiter in die Enge und in Richtung Krieg treiben zu können.
1/3 von Europas Gasversorgung futsch
Wie der ukrainische Gasnetzbetreiber selbst mitteilte, fielen dadurch bis zu 32,6 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag weg – das sei fast ein Drittel der täglich über die Ukraine nach Europa transportierbaren Höchstmenge. Die nun wegfallenden Lieferungen stattdessen über andere Routen umzuleiten, sei technisch nicht möglich.
Auch deshalb – und aufgrund der illegalen Abzapfung von Gas durch die Ukraine – wurde das Projekt Nord Stream 2 lanciert, welches nun aufgrund der westlichen Sanktionspolitik auf Eis liegt.