Eine der größten Gefahren für die Menschheit ist laut Elon Musk nicht eine von vielen Klima-Apokalyptikern beschworene Überbevölkerung der Erde, sondern im Gegenteil, ein Bevölkerungszusammenbruch, vor allem in Ländern mit besonders niedrigen Geburtenraten, wie beispielsweise Italien oder Japan.
Ein Gastbeitrag von Andreas Wailzer
Die Geschichte des Überbevölkerungsmythos
Der Glaube, dass die Erde „überbevölkert“ sei, ist sehr weit verbreitet und hat nicht erst mit der modernen Klimabewegung begonnen. Die These der Überbevölkerung der Erde wurde erstmal Ende des 18. Jahrhunderts aufgestellt, von dem britischen Ökonomen Thomas Malthus. In seinem Werk “An Essay on the Principle of Population” behauptete Malthus, dass die Weltbevölkerung anhand seiner Berechnungen im Jahr 1890 (!) nicht mehr ernährt werden könnte. Seine Berechnungen basierten auf den Annahmen, dass die Weltbevölkerung exponentiell wächst und die Nahrungsmittelproduktion nur linear zunimmt. Diese Thesen haben sich als falsch erwiesen, weil die Nahrungsmittelproduktion durch Innovationen stetig effizienter wurde. Malthus hatte die Anpassungsfähigkeit der Menschheit unterschätzt.
Der amerikanische Biologe und Professor der Stanford Universität, Paul Ehrlich, schlug mit seinem Buch „The Population Bomb“ im Jahr 1968 in dieselbe Kerbe wie Malthus. Er behauptete, dass bis zum Ende der 1970er mindestens ein Fünftel der Weltbevölkerung aufgrund von Hungersnöten aussterben würden, weil es dann zu viele Menschen auf der Erde geben würde. Elon Musk nannte das Buch vor kurzem in einem Tweet „The most anti-human book ever written“, also das menschenfeindlichste Buch das je geschrieben wurde.
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Die Thesen von Paul Ehrlich wurden aber nicht etwa als Panikmache eines Spinners abgetan, sondern führte zu großzügigen Spenden an den kurz nach der Veröffentlichung des Buches gegründeten Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, der das Ziel hat, die Weltbevölkerung zu reduzieren.
Weder 1890, noch in den 1970er Jahren, noch heute im Jahr 2022 sind die Nahrungsressourcen der Erde zu Ende gegangenen. Das Datum der erfundenen Apokalypse wurde nach nicht eintreten dann stets wieder um ein paar Jahre verschoben.
Überbevölkerung als menschenfeindliche Ideologie
Auch heute erfreut sich der Mythos der Überbevölkerung an Beliebtheit, insbesondere in der Klimabewegung. Den Proponenten der Überbevölkerungsthesen ist meistens eine gewisse Menschenfeindlichkeit und vor allem Kinderfeindlichkeit gemein. Der Mensch wird dabei als Parasit wahrgenommen, der die Erde und sich selbst zerstört. Vor allem Menschen, die nicht viel zur Gesellschaft beitragen können werden als „nutzlose Menschen“ und „wertlose Menschen“ bezeichnet, wie es der Philosoph und Berater des Weltwirtschaftsforums Yuval Noah Harari in einem Interview ausdrückte. Folgerichtig sollen Leute in diesem Weltbild auch keine oder nur wenige Kinder bekommen. Paare die „zu viele“ Kinder bekommen, können heutzutage schon als verantwortungslose „Klimasünder“ gelten. Das nicht bei allen beliebte royale Paar Prince Harry und Meghan Markle erhielt sogar einen Preis von einer britischen NGO weil sie sich entschieden haben nicht mehr als zwei Kinder zu bekommen.
Der Vater des Überbevölkerungsmythos, Thomas Malthus, drückte das gleiche Prinzip bereits 1798 wie folgt aus:
„Ein Mensch, sagte er, der in einer schon okkupierten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ernähren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht nötig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde.“
Bevölkerungszusammenbruch statt Überbevölkerung?
Elon Musk widerspricht nicht nur den ideologischen Vertretern der Überbevölkerungsthesen, sondern warnt auch vor einem Bevölkerungszusammenbruch, der in westlichen Staaten sowie Japan oder China aufgrund der niedrigen Geburtenraten schon jetzt absehbar ist. Die Überalterung und Reduktion der Bevölkerung könnten jedoch bald ein globales Problem werden. Laut einer aktuellen Prognoserechnung würde die Weltbevölkerung im Jahr 2064 bei rund 9,7 Milliarden Menschen ihren Höhepunkt erreichen und danach abnehmen. Wir sind mit vielen globalen sowie lokalen Problemen und Herausforderungen konfrontiert, aber die sogenannte Überbevölkerung zählt garantiert nicht dazu.