Horst D. Deckert

Abzocke und Lambda: Aus für Gratis-Tests und neue Corona-Mutation

Einen „sanften Übergang“ versprach der grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, als er verkündete, dass es kostenfreie Tests ab November in Österreich nicht mehr geben werde. Zumindest mit den „gratis“ Wohnzimmertests als vielgepriesenes niederschwelliges Testangebot soll dann Schluss sein. Doch gratis waren die ganzen Testaktionen ohnehin nie – zumindest nicht für den österreichischen Steuerzahler. Zwar ist keine genaue Summe bekannt, aber im Juli sprach der Minister noch von mehr als einer Milliarde Euro für die Testaktionen.

  • Ende Oktober kommt das Aus für die Gratis-Wohnzimmertests
  • Ob Gratistests in Apotheken bleiben wird noch evaluiert
  • NEOS und ÖVP fordern ein generelles Ende der Gratistests für Bürger, die sich nicht freiwillig impfen lassen
  • In Linz will FPÖ-Gesundheitsstadtrat Michael Raml weiter Gratistests für die Bürger
  • In Niederösterreich ist es zum ersten Fall einer Infektion mit der Lambda-Variante gekommen
  • In Deutschland fordert das Robert-Koch-Institut wegen der steigenden Zahl der Impfdurchbrüche bereits wieder Corona-Tests für Geimpfte

Denn eigentlich waren die Gratis-Wohnzimmertests und die Gratistests in Apotheken bis Ende August befristet. Nach der jetzigen Verlängerung bis Ende Oktober wird endgültig Schluss sein, zumindest für die Antigen-Wohnzimmertests. Die PCR-Selbsttests sollen angeblich bleiben. Die Fortführung der Gratistests für asymptomatische Personen in Apotheken und bei Hausärzten wird laut Ministeriumsangaben derzeit noch evaluiert.

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Freiwillige Impfung oder für Test zahlen

Wie diese Evaluierung ausgeht, darauf kann man gespannt sein. Von verschiedenen Seiten, wie der Ärztekammer wird schon seit längerem gefordert, dass die kostenlosen Testmöglichkeiten abgeschafft werden sollen, sobald jedem die Möglichkeit zur Impfung geboten werden kann. „Ich sehe nicht ein, warum die Allgemeinheit diese doch sehr kostspieligen Tests zahlen muss, wenn Menschen sich weigern, die Gratisimpfung in Anspruch zu nehmen. Die Impfungen sind von der europäischen Zulassungsbehörde streng kontrolliert worden, sind bei uns zugelassen, sind sicher und wirkungsvoll – und ich glaube, es sollte sich jeder nach Möglichkeit impfen lassen“, erklärte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres Anfang August. Auch Politiker der NEOS- und der ÖVP fordern ein Ende der Gratistests für Personen, die sich nicht freiwillig gegen Corona impfen lassen wollen.

Schmäh mit Mutationen – Steigende Corona-Zahlen bei hoher Durchimpfungsrate

Dabei übersah er allerdings, dass die Allgemeinheit nicht nur die Tests bezahlt, sondern auch – Impfunwillige eingeschlossen – die „Gratisimpfungen“. Zudem scheint es mit der vielgepriesenen Wirkung der Impfung auch nicht so weit her zu sein. Gerade Länder mit einer hohen Durchimpfungsquote, wie Israel oder Island haben zunehmend wieder mit stark steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Wohl auch um die mangelhafte Wirkung der Corona-Impfstoffe zu verschleiern, wird auch eine Corona-Variante nach der anderen durch das mediale Dorf gejagt. Nach Delta ist es nun bereits Lambda. Dass das Symbol in Österreich mittlerweile verboten ist, hindert die Mutation nicht daran, in Niederösterreich aufzutauchen. Zwar gab es schnell Entwarnung, dass es zu keinen Folgeinfektionen gekommen sei, ebenso wurde versichert, dass die Impfung sehr gut gegen die Variante helfe. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, was als neue Begründung nach Delta für angeblich steigende Zahlen herhalten muss.

FPÖ-Gesundheitsstadtrat für kostenlose Tests

Gegen ein Ende der Gratis-Tests sprach sich zuletzt vehement der freiheitliche Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml aus. „Ich lehne es ab, Menschen zu diskriminieren, die sich gegen eine Corona-Impfung entscheiden und halte das auch für absolut grundrechtswidrig“, so Raml, der den Linzer Bürgern weiterhin ein kostenloses Testangebot zur Verfügung stellen will. Geht es nach ihm, sollen auch in Zukunft alle Linzer, ob geimpft oder ungeimpft, am öffentlichen Leben teilnehmen können und nicht durch die Hintertür von der Politik zu einer Impfung gezwungen werden.

RKI fordert PCR-Tests für Geimpfte

Die Zeiten, da man den schwarzen Peter nur den Ungeimpften in die Schuhe schieben kann, scheinen endgültig vorbei zu sein. Denn das deutsche Robert-Koch-Institut forderte bereits rund einer Woche, dass auch Geimpfte wieder getestet werden sollen; dies aufgrund immer weiter steigender Zahlen von „Impfdurchbrüchen“. Bisher gab es allein in Deutschland 10.827 dokumentierte Impfdurchbrüche. Die Erzählung des sicheren und wirkungsvollen Impfstoffs lässt sich so wohl kaum aufrechterhalten, zumal man in Betracht ziehen muss, wie viele bereits Geimpfte an „Corona erkrankten“, jedoch mangels Testung nicht erfasst wurden.

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