
Während sich der normaldeutsche Michel und die Vielzahl anonymer Bedenkenträger hierzulande, die bei PCR- und Schnelltestabstrichen und beim alltäglichen coronaesken Daten-Striptease immer schon ein schlechtes Gefühl beschlichen hat, von der Politik paternalistisch beschwichtigt lassen darf, die Sorge vor Datenschindluder wären unbegründet und vor allem die Labordaten der PCR-Tests arbeiteten absolut sicher und vertraulich: Da nehmen die Regierenden offenbar genau dieselben Zweifel so ernst, dass sie für sich auf Auslandsreisen – konkret in Russland – selbst besondere Schutzvorkehrungen und Sonderbehandlungen reklamieren.
Im Fall des deutschen Bundeskanzlers, aber auch wenige Tage zuvor des französischen Staatspräsidenten ist die Sorge, bei den PCR-Tests könne gentechnischer Schindluder der Datenmissbrauch zur Anwendung gelangen, dann plötzlich keine spinnerte Angstparanoia, keine Verschwörungstheorie mehr – sondern wird auf oberster staatlicher Ebene anscheinend so ernst genommen, dass sich beide Spitzenpolitiker bei ihrem Besuch in Moskau weigeren, sich von russischen Ärzten testen und den obligatorischen PCR-Tests durchführen zu lassen. Vor wenigen war es so bei Macron, und heute dann auch bei Olaf Scholz. Wie aus dem Umfeld der Regierungsdelegation durchsickerte, geschah dies tatsächlich, weil der deutsche Kanzler – wie zuvor auch Macron – Angst hat, seine DNA könne in Feindeshand fallen fällt.
Schindluder mit dem DNA-Datenschatz?
Die eigentlich dringliche Frage in diesem Zusammenhang ist nicht die, was Putins Schergen womöglich im Schilde führen könnten, sondern ausschießlich die: Wie kommen die Sicherheitsberater im Berliner Kanzleramts und im Pariser Elysee-Palast auf den Gedanken, dass mit der DNA etwas passieren könne, wenn man sich testen lässt, bzw. dass das beim Test sequenzierte Genom anschließend für unlautere Zwecke verwendet werden könnte? Wenn diese Gefahr tatsächlich besteht, dann nicht nur für Scholz und Macron – sondern für ausnahmslos jeden Erdenbürger, der sich diesen weltweit mehr oder weniger verpflichtenden Tests schon einmal oder wiederholt unterziehen musste. Was also passiert eigentlich mit all diesen gespeicherten privatesten Daten?
Wer sich in Erinnerung ruft, unter welch vergleichsweise hohen behördlichen und juristischen Hürden vor Corona überhaupt ausnahmsweise gezielte Gen-Massentests durch Speichelprobenentnahmen bei einer lokalen Teilbevölkerung nach schweren Straftaten möglich waren (was den begründeten Missbrauchssorgen bezüglich des so gewonnenen Datenschutzes geschuldet war), dem dämmert erst, in welchem Ausmaß dank der „Pandemie“ praktisch erstmals in der Geschichte die Kompletterfassung des menschlichen Genom – und zwar nicht einer Typsequenzierung, sondern von Milliarden Individuen – zugänglich gemacht wurde.
Das im Falle der russischen Behörden fehlende Vertrauen der deutschen Gäste lenkt daher den Blick auf das, was hier in Deutschland täglich vierhunderttausendfach geschieht, und wirft die Frage auf: Was passiert eigentlich mit unserer DNA? Wer garantiert denn, dass mit ihr nicht ebenfalls Geschäfte gemacht werden und sie bei interessierten Firmen, Startups, Forschungslaboren oder Sicherheitsinstituten landet, die Zukunftstechnologien damit entwickeln oder unsere Schwachstellen genau ausfindig machen? Mehr noch: Darf der deutsche Normalbürger sich dann künftig auch den Tests verweigern, wenn er befürchtet, dass seine DNA ja „missbraucht” werden könne?
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