Horst D. Deckert

Anschlag auf Wasserkraftwerk Kachowka: Was machten die UN seit Oktober 2022?

Blick auf den Kachowka Stausee | Quelle: Francis McLloyd assumed (based on copyright claims)., CC BY-SA 3.0 <creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/&gt;, via Wikimedia Commons

Der Kreml hat auf den Anschlag gegen das Hydrokraftwerk Kachowka reagiert und spricht von einer „vorsätzlichen Sabotage“ durch die ukrainische Seite

  • In Nowa Kachowka wurde nach der Zerstörung des Staudamms des Kraftwerks Kachowka der Ausnahmezustand verhängt;
  • Vladimir Putin erhält Berichte des Verteidigungsministeriums und anderer Behörden im Zusammenhang mit der Situation um das Wasserkraftwerk Kachowka;
  • Der Kreml hat erklärt, dass die Zerstörung des Kachowka-Damms schwerwiegende Folgen für Zehntausende von Menschen haben könnte;

Der Kachowka-Wasserdamm in der russischen Region Cherson, der am Dnjepr flussaufwärts der Stadt Cherson liegt, wurde am Dienstagmorgen erheblich beschädigt (UNSER MITTELEUROPA berichtete als eines der ersten Medien). Der Damm wurde Berichten zufolge gegen 2 Uhr morgens Ortszeit getroffen. Der Bruch des Damms könnte zu verheerenden Überschwemmungen führen und Tausende Zivilisten bedrohen

Teile des Staudamms des Wasserkraftwerkes Kachowka wurden «durch einen Schlag zerstört», bestätigte der Bürgermeister von Nowaja Kachowka, Wladimir Leontjew, gegenüber RIA Novosti. Während mehrere Schleusen des Staudamms beschädigt wurden und einen unkontrollierten Wasserstrom freisetzten, habe die Unterwasserstruktur selbst dem Angriff standgehalten, so der Bürgermeister.

Leontjew bezeichnete den Vorfall als «terroristischen Akt» und sagte, dass der Wasserstand flussabwärts um bis zu 2,5 Meter gestiegen sei, dass aber bisher keine Evakuierungen erforderlich gewesen wären. Er wies darauf hin, dass das Gebiet bei früheren Überschwemmungen aufgrund starker Regenfälle, bereits höhere Pegelstände erlebt habe, betonte jedoch, dass sich die örtlichen Behörden darauf konzentrierten, den Bürgern zu helfen und auf den schlimmsten Fall vorbereitet zu sein.

„Alle Dienstleistungen in der Stadt funktionieren, alle Verwaltungsangestellten sind vor Ort. Strom, Gas, Internet und Kommunikation sind verfügbar“, so der Bürgermeister weiter.

Moskau hat Kiew wiederholt für zahlreiche Angriffe auf den Kachowka-Damm verantwortlich gemacht und davor gewarnt, dass ein Bruch des Damms den Tod Tausender Zivilisten zur Folge haben könnte.

Die anhaltende Bedrohung wurde als einer der Hauptgründe für die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus bestimmten Gemeinden in der Region im Herbst 2022 und den anschließenden Abzug der russischen Streitkräfte aus der Stadt Cherson auf das linke Ufer des Dnjepr angeführt.

Russische Militär- und Zivilbeamte, darunter der amtierende Gouverneur von Cherson, Vladimir Saldo, warnten damals, dass viele Gebiete in der Region, darunter auch die Stadt Cherson, überflutet werden könnten, wenn der Kachowka-Damm zerstört werden würde.

Die Ukraine zog in Erwägung, den Damm zu sprengen, um die russischen Streitkräfte, die die Stadt Cherson zu dem Zeitpunkt verteidigten, zu lähmen – und führte sogar «einen Testschlag mit einem HIMARS-Raketenwerfer auf eines der Schleusentore durch», wie der ehemalige Leiter des ukrainischen Einsatzkommandos Süd, Generalmajor Andrej Kowaltschuk, im Dezember in einem Interview mit der Washington Post zugab.

Die Region Cherson wurde Anfang Oktober zusammen mit der Region Saporischschja und den Volksrepubliken Donezk und Lugansk offiziell zu einem Teil Russlands erklärt, nachdem die Bevölkerung in diesen Gebieten in Referenden mit überwältigender Mehrheit für diesen Schritt gestimmt hatte.

Kiew und seine westlichen Unterstützer haben die Abstimmungen als «Betrug» dargestellt und versprochen, die Gebiete mit allen Mitteln zurückzuerobern. Zumal das Regime der Ukraine und der «vereinte Westen» für ihre Lügen bekannt sind, hat der Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Vassily Nebenzia, schon am 21. Oktober 2022 einen Brief an den UN-Generalsekretär gerichtet, in dem er die Pläne des Kiewer Regimes zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms thematisierte und um Hilfe der internationalen Völkergemeinschaft ersuchte.

Heute stellt sich die Frage an den UN-Generalsekretär: «Was wurde getan?»

Das Schreiben im deutschen Wortlaut:

United NationsSecurity Council                                                   Distr.: General

21.Oktober 2022

Brief vom 21. Okt. 2022 des ständigen Repräsentanten der Russischen Föderation an den Vereinten Nationen adressiert an den General-Sekretär und Präsidenten des Sicherheitsrates

Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf die Pläne des Kiewer Regimes lenken den Damm des hydroelektrischen Kraftwerks Kachowka zu zerstören. Im Besonderen erwägen ukrainische Kräfte flussabwärts des Dnepr Flusses Seeminen oder massive Raketenangriffe einzusetzen. Wir stellen auch Luftangriffe auf die Sperren des Elektrokraftwerkes fest, um den Flussspiegel ansteigen zu lassen.

Solch eine rücksichtslose ukrainische Attacke würde zu einer katastrophalen Überschwemmung der nahe gelegenen Territorien und irreparablen Schäden an der Stadt Cherson führen. Sie könnte das Leben tausender Unschuldiger kosten. Die Behörden in Kiew und ihre westlichen Unterstützer tragen die volle Verantwortung für alle Konsequenzen ein solch verheerenden Szenarios.

Um eine solche Bedrohung von Zivilsten abzuwenden, hat Russland gegenwärtig mit der Evakuierung von Bürgern des rechten Dnepr Ufers begonnen.

Ich dränge Sie alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um ein solch abscheuliches Verbrechen zu verhindern.

Ich würde dankbar sein, falls der vorliegende Brief als Dokument im Sicherheitsrat zirkulieren könnte.

(Unterschrift) Vassily Nebenzia

Das ZDF bestätigte in einer Aussendung am 06.11.2022 den von der Russischen Föderation in ihrem Schreiben an die UN erwähnten ukrainischen Angriffe auf den Kachowka-Staudamm:



Quelle: ZDF


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