Baerbock im Wahlkampf (Foto:Imago)
Über Afrika lacht die Sonne, über Deutschland die ganze Welt. Die Kabinettsliste kursiert. Wer jetzt noch nicht sehen will, welche Rolle „Deutschland“ in diesem Kabinett spielen soll, dem ist vermutlich nicht mehr zu helfen. Außenministerium: Frau Annalena Baerbock. Da wird ein Verkehrsminister Hofreiter fast schon zur Lappalie. Und das will etwas heißen.
Das muß man sich einmal überlegen: Wäre Annalena Baerbock ein Nobody, von dem auf der Welt noch nie jemand etwas gehört hat, dann hätte für Deutschland wenigstens insofern ein Vorteil bestanden, als daß die Welt erst ein Weilchen gebraucht hätte, bis ihr aufgefallen wäre, um wen es beim deutschen Außenminister geht. Dann wäre das ein Überraschungseffekt gewesen. Alle hätten Glückwünsche gesendet, weil Heiko Maas endlich weg ist vom Fenster. Glückwunsch, Deutschland, schlimmer kann es nicht kommen! Jetzt ist es aber so, daß die Außenministerin noch nicht einmal im Amt ist, und daß die ganze Welt bereits weiß, welche Eigenschaften sich in ihrer Person versammeln. Die ganze Welt weiß: Der nächste deutsche Außenminister ist eine Frau, die vor einem Jahr noch als nächste deutsche Kanzlerin gehandelt wurde. Und weswegen sie es dann nicht geworden ist.
Die ganze Welt weiß, daß hier eine hochstapelnde Selbstdarstellerin zum Handshake angereist ist, die als Plagiatorin bereits verrufen ist, die ihre Biographie aufgehübscht hat, ihr eigenes Buch wieder aus dem Handel genommen hat, die Geographie ihres eigenen Landes nicht kennt, Kobalt nicht von einem Kobold unterscheiden kann, behauptet hat, sie käme aus dem Völkerrecht – ihr künftiger Ministerkollege hingegen aus dem Schweinestall -, und daß es im Prinzip völlig egal ist, ob sie es künftig mit Hein Blöd zu tun hat oder eben mit der neuen deutschen Außenministerin. Weil es sich ohnehin um die personifizierte Selbstüberschätzung handelt. Die ganze Welt weiß heute schon, wer Annalena Baerbock ist und wie sie über den Tisch zu ziehen sein wird: Mit Leichtigkeit. Baerbock verhandelt mit Lawrow. Baerbock verhandelt mit Wang Yi. Baerbock verhandelt mit Blinken. Das ist doch wie: „Baerbock will in Flip-Flops und ohne Sauerstoffgerät auf den Mount Everest“ – ?
Aus dem Völkerrecht
Wäre Angela Merkel noch Kanzlerin, könnte sich die Welt einreden, daß der deutsche Außenminister ohnehin bloß eine protokollarische Formalie ist, weil die Außenpolitik von der Kanzlerin miterledigt wird – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes „erledigt“, aber Merkel wird bald nicht mehr Kanzlerin sein. Ob der neue Kanzler sich genauso um die Außenpolitik „kümmern“ wird, wie die Altkanzlerin, läßt sich nicht so genau vorhersagen. Wenn nicht, dann ist Annalena Baerbock nicht nur für das Protokoll deutsche Außenministerin, sondern tatsächlich. Mit anderen Worten: Deutschland hat keinen Außenminister, sondern eine Außenminister-Darstellerin. Und noch nicht einmal eine besonders gute. Sie wird den deutsch-russischen Beziehungen gar den Rest geben. Dem Land steht ein eiskalter Winter bevor. Es war ja schon fahrlässig, die Kompetenz-Simulantin öffentlich über „Nord Stream“ reden zu lassen, bevor sie irgendein Amt innehatte. Da fehlten nur noch Ricarda Lang als Ministerkandidatin für Forschung & Wissenschaft und Luisa Neubauer als externe Beraterin.
Es war ja schon die GroKo personell die fragwürdigste Truppe, die jemals seit 1949 die Bundesrepublik regiert hat. Aber das, was jetzt im Busch ist, schlägt alle Rekorde an ideologischer Verbohrtheit bei gleichzeitiger Inkompetenz. Annalena Baerbock wird Außenministerin. Die ganze Welt schlägt entweder die Hände über dem Kopf zusammen, lacht sich bereits ins Fäustchen oder einfach nur schlapp vor ungläubiger Belustigung. Was für ein Schmierentheater.
Wer angesichts einer Außenministerin Baerbock noch immer darauf beharrt, einer deutschen Regierung ginge es zuvörderst um Deutschland und nicht um die Etablierung eines Selbstbedienungsladens, dem ist nicht mehr zu helfen. Selbst gar keine Regierung wäre die bessere Alternative gewesen zur kommenden Regierung. Diesem kafkaesken Spuk muß dringend ein Ende gesetzt werden. Das System Bundesrepublik hat parteidemokratorischen Krebs im Endstadium. Von der Bonner Republik ist nichts mehr übrig. Rette sich wer kann.

