Horst D. Deckert

Berlins SPD-Geisel: Privat gilt „maskenfrei und Spaß dabei“

Berlins SPD-Innensenator Andreas Geisel (Foto:Imago)

In der Reihe der Superheuchler, die mit Furor gegen „Superspreader“ zu Felde ziehen und dabei ihre eigenen Empfehlungen Lügen strafen, sobald sie sich unbeobachtet wähnen, kann nun auch Berlins SPD-Innensenator Andreas Geisel mitgezählt werden: Auf mehreren Fotos, die auf Facebook von privater Seite durchgestochen wurden und im Netz erschienen, ist der ambitionierte Gesundheitswächter und „Querdenker“-Bekämpfer zu sehen, wie er fröhlich, ohne Mindestabstand und natürlich maskenfrei feiert.

(Screenshot:Facebook privat / M.K.)

Dass Geisel damit genau die Regelbrüche selbst begeht, die er im öffentlichen Raum als Demonstrationsverbote nutzt – gegen natürlich nur selektive Protestgruppen, versteht sich, nicht gegen BLM, FFF, Gay-Pride, propalästinensische, afghanische oder linksradikale Straßenumzüge – hievt diesen SPD-Politiker damit allerdings auf eine ganz besonders unappetitliche Steigerungsform von Verlogenheit und Doppelmoral. Gegen diese sind etwa Karl Lauterbachs Maskenpflicht-Litaneien, die er durch persönlichen Maskenverzicht im dichtgedrängten Bundestagsfoyer, inmitten hunderter umstehender Parlamentskollegen zelebrierte, geradezu harmlos. Denn Lauterbach agitiert – wenn auch mit fatalen Auswirkungen – nur durch Worte, während Geisel – ganz wörtlich – andere Geschützen auffahren lässt.

Schwere Geschütze

Der SPD-Genosse kriminalisierte als Innensenator bekanntlich nicht nur Andersdenkende in der Corona-Krise, sondern verbot rechtswidrig Demonstrationen von Maßnahmengegnern – und ließ jene dann folgerichtig nicht nur einkesseln, sondern mit Wasserwerfern, Reizgas, willkürlichen Einschüchterungseinsätzen nach der Devise „Knüppel frei!“ bekämpfen. Angeblich weil sie genau die Regeln im Freien missachtet haben sollen (auch wenn sicher Generalvorwuf, anders als bei BLM oder Gay Pride, nur in Einzelfällen überhaupt erhärten ließ), die Geisel selbst im Privatbereich bricht.

Am Sonntag besteht für die Bürger eine, wenn auch marginale, Gelegenheit, diese weitere skandalösen Unaufrichtigkeit und Machtarroganz eines Sozialdemokraten angemessen zu würdigen – durch den, wenn auch minimalen, Beitrag der eigenen Wählerstimme.

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