Horst D. Deckert

Berner und Zürcher Theater und Opernhäuser halten an der Maskenpflicht fest

Seit Donnerstag, 17. Februar, hat die Schweizer Regierung die meisten Massnahmen aufgehoben (wir berichteten); darunter auch die Maskenpflicht an Veranstaltungen. Das hindert zahlreiche Kulturinstitutionen jedoch nicht daran, diese weiterhin durchzusetzen. Wer in Bern das Stadttheater, die Oper, das Casino oder das Konservatorium besuchen will, der muss noch immer eine Maske tragen.

«Die Bühnen Bern halten (…) bis auf weiteres zum Schutz aller die Maskenpflicht bei. Diese gilt weiterhin durchgehend für alle Besucher*innen ab 4 Jahren in allen Innenräumen: ab Betreten, während den Vorstellungen und bis zum Verlassen der Spielstätte», heisst es auf der Website von Bühnen Bern, unter deren Dach die Kulturinstitutionen stehen.

Gibt es eine juristische Grundlage dafür, nach wie vor an der Maskenpflicht festzuhalten? Darauf angesprochen entgegnet Chloé Laure Reichenbach, Medienverantwortliche von Bühnen Bern, gegenüber Corona-Transition:

«Die Erstellung des Schutzkonzeptes liegt in der Kompetenz des Veranstalters. Wir als Veranstalter haben als Schutzkonzept definiert, dass die Maskenpflicht trotz der Aufhebung der Zertifikatskontrolle weiterhin bestehen bleibt.»

Dem Schutz der Besucher komme weiterhin «oberste Priorität» zu. Auch wolle man nach wie vor «Rücksicht auf Menschen mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis» nehmen. Die Mediensprecherin weiter: «Als Veranstalter tragen wir Sorge für unser Publikum und dessen Wohlbefinden und erachten daher einen Zusatzschutz bis auf Weiteres als sinnvoll. Damit entspricht unsere Handhabung der vieler grosser Theater- und Opernhäuser der Schweiz wie beispielsweise dem Opernhaus Zürich.»

Die Maskenpflicht reicht den Bühnen Bern aber noch nicht. Ungeimpfte Mitarbeiter der Berner Kulturinstitutionen können auch weiterhin getestet werden. «Vorläufig führen wir weiterhin die betrieblichen PCR-Tests durch», erklärt Chloé Laure Reichenbach weiter.

Ein empörter Mitarbeiter kommentierte das Vorgehen der Kulturinstitutionen gegenüber Corona-Transition: «Nach der Freude über die Aufhebung von den meisten Massnahmen musste ich erfahren, dass mein Arbeitgeber die Maskenpflicht für Mitarbeitende und Publikum weiterhin aufrechterhält. Dieser Wahnsinn muss aufhören, zumal sich die Theater damit ein Eigentor schiessen.»

Dadurch würde die falsche Botschaft vermittelt: nämlich, dass Theater oder Konzerte ein «gefährlicher» Ort seien. «Sie unterstützen damit eigentlich quasi die Lüge, die über sie verbreitet wurde.»

Auch an mehreren Zürcher Kulturinstitutionen herrscht nach wie vor Maskenpflicht. «Um dem Sicherheitsbedürfnis des Publikums weiterhin Rechnung zu tragen, wird das Opernhaus Zürich in Abstimmung mit dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Schauspielhaus Zürich und weiteren Schweizer Bühnen bis auf Weiteres an einer Maskenpflicht für alle Vorstellungen festhalten», schreibt das Opernhaus Zürich auf seiner Website. Eine Anfrage seitens Corona-Transition blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt unbeantwortet.

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