von Manfred Haferburg
Liebe deutsche Wähler. Ihr habt Euch von den Politikern, den Haltungsjournalisten und den selbsternannten Klimarettern hinter die Fichte führen lassen. Wie bestellt, so geliefert. Umtausch ausgeschlossen.
Die Energiepreise steigen, sodass Heizen und Autofahren für viele Normalverbraucher zum „entweder – oder“ werden. Der Erdgaspreis hat sich verzehnfacht. Da kommen fette Heizkostennachzahlungen auf die Kunden zu. Und alles, in dem Energie vorkommt, wird auch teurer. Und zwar nicht so knapp.
„Gut so“, meint das öffentlich-rechtliche ARD-Sprachrohr der Regierung. Der Kommentator hat leicht kommentieren, liegt sein Einkommen doch über 10.000 Euro, bezahlt durch Zwangsabgabe von den kleinen Leuten. Da machen zwei Euro pro Liter Diesel den Mann nicht arm, zumal sein Arbeitgeber das bezahlt.
Katarina Barley, SPD-Europapolitikerin mit mehr als 10.000 Euro Einkommen, rät armen Hartz4-Beziehern zum Stromsparen: „Die Kilowattstunde, die ich nicht verbrauche, ist am billigsten.“ Und die Marie-Antoinette der SPD legte nach, dass der Einbau neuer Fenster und einer neuen Heizung ja Energie sparen würde. Schließlich hat die Regierung den Hartz4-Satz um drei Euro erhöht. Dann mal los, liebe Rentner, Flaschensammeln mit Barley für die neue Ökoheizung!
VW-Top-Manager Herbert Diess – SPD-Mitglied, Monatseinkommen eine halbe Million ohne Boni und Rentenbeiträge – forderte letzte Woche eine Erhöhung des CO2-Preises von 25 auf 65 Euro. Das soll Elektroautos durch Verteuerung des Treibstoffs konkurrenzfähig machen. Dass dabei der Strompreis auch für die E-Autos steigt, ficht einen Diess nicht an, wenn nur der Konzernumbau zügig vorankommt. Diese Woche kündigte er folgerichtig an, dass durch den Umbau des Konzerns auf Elektromobilität demnächst 30.000 VW-Mitarbeiter abgebaut werden könnten. „Drastischer Wachstumsrückgang – Deutschland wird nach unten durchgereicht“, befindet Die Welt aktuell. Die demnächst Arbeitslosen dürfen mit ihren Familien schon bald das Stromsparen üben.
Die Welt retten, koste es so viele kleine Existenzen, wie es wolle
Die regierungstreuen Medien verbiegen die Wahrheit zur Unkenntlichkeit, damit die kleinen Leute nicht merken sollen, dass die irrsinnige Energiepolitik der letzten zehn Jahre sie in einen Schlamassel reitet, aus dem es im Guten kein Zurück mehr gibt. Da ist eben der Putin schuld, da wurden die Erneuerbaren nur nicht schnell genug ausgebaut, da sind wie immer die kapitalistischen Spekulanten am sozialistischen Elend schuld. Kein Wort über den politisch demolierten Kraftwerkspark, dessen Zerstörung Abermilliarden kostet. Kein Wort über das Subventionsgestrüpp, in dem die Zahnarzthelferin ihrem Chef das Solardach und das Elektro-Zweitauto finanziert. Kein Wort über die Steuerabzocke bei Sprit und Strom. Kein Wort über die neue CO2-Steuer, die jährlich steigt und deren Steigerung den Klimarettern viel zu langsam geht – 180 Euro pro Tonne sollen es sein.
Das sind nur einige Beispiele. Die großkopferten Klimaretter haben jede Scham verloren. Sie wollen die Welt retten, koste es so viele kleine Existenzen, wie es wolle. Sie wollen stramm vorreiten und große Zeichen setzen. Das tut gut, auch wenn es nicht funktioniert. Dabei merken sie nicht, dass die Welt, statt ihnen hinterherzureiten, nur noch den Kopf über sie schüttelt. Eine ganze Reihe international bekannter grüner Wissenschaftler schreibt einen offenen Brief: „Liebes Deutschland, bitte lass die Kernkraftwerke am Netz“. Der französische Merkelfreund Macron hat den deutschen Vorreitern gerade den Mittelfinger gezeigt und will eine Milliarde für die Forschung an neuen Reaktoren ausgeben. Er hat berechtigterweise die Hosen voll, dass die Franzosen im nächsten Jahr jemanden anderes wählen als ihn. Und der Newsletter Steingarts Morning Briefing, sicher eher dem Mainstream verhaftet, schreibt heute: „Die womöglich größte Fehlentscheidung der deutschen Politik war der Ausstieg aus der Atomenergie. Die Angst vor einem deutschen Tschernobyl und die nicht triviale Frage der atomaren Endlagerung führten im Juni 2011 zu einem abrupten Ausstiegsbeschluss des Deutschen Bundestages, der nun exekutiert wird.“
„This is the hard way to learn this world“, sagte einmal ein Amerikaner zu mir, als ich am Kaffeautomaten vergaß, den Becher unterzustellen. So geht es den Deutschen jetzt mit dem Atomausstieg. Auf Achgut.com ((Anmerkung der EIKE – Redaktion: und bei EIKE)) konnte man das seit über zehn Jahren lesen, es lässt sich aus den Beiträgen eine ganze Bibliothek zusammenstellen. Jedenfalls kann keiner sagen, dass die Misere nicht vorausgesehen worden wäre.
Womit wir beim Thema Wahlen wären. Liebe deutsche Wähler, was habt Ihr denn erwartet?
Liebe Wähler, IHR habt die SPD auf den Schild gehoben. Ich wage mal eine Hypothese: Jetzt bekommt Ihr Herrn Scholz – den mit den Erinnerungslücken – als Kanzler. Ihr bekommt womöglich Frau Esken (die war ja schon mal im Elternbeirat) als Bildungsministerin. Und als Sahnehäubchen obendrauf bekommt Ihr Herrn Lauterbach als Gesundheitsminister – zum Zwecke des Dauerlockdowns und der ewigen Maskerade.
Liebe Wähler, IHR habt die Grünen stark gemacht und bekommt dafür womöglich den Kinderbuchautor Habeck als Energieminister und stellvertretenden Kanzler. Und Ihr bekommt das kleine Plappermäulchen, das Euer Land als würdige Nachfolgerin für Herrn Heiko Maas im hohen internationalen Außenamt repräsentieren soll, Unterhaltungswert garantiert.
Und liebe Wähler, wer schlau sein wollte und „strategisch“ gewählt hat, bekommt nun neben dem ganzen Gruselkabinett den Herrn Lindner als Finanzminister serviert. Er wird für die Verlockung der Herrschaft die sich anbahnende Gespensterbahn von Bundeskabinett nicht verhindern. Und er kann, beim besten Willen, die europäische Schuldenunion nicht verhindern. Und – last but not least – er wird den irrsinnigen Green Deal von unserer Ursel nicht verhindern, er gehört nämlich zu den Green Dealern. Er wird das rissige Make-up der neuen Regierung sein und ab und zu frech unter dem Tisch hervorgucken.
Liebe deutsche Wähler. Ihr habt Euch von den Politikern, den Haltungsjournalisten und den selbsternannten Klimarettern hinter die Fichte führen lassen. Wie bestellt, so geliefert. Umtausch ausgeschlossen. Das werden unterhaltsame vier Jahre für Freunde der unfreiwilligen Satire und auch für Freunde von Horrorfilmen wie „Paranormal Activity“.
Zu guter Letzt eine Zurücknahme und Abbitte an die Achse-Leser (Anmerkung der EIKE – Redaktion: und EIKE-Leser): Mir ist klar, SIE waren es nicht. Aber Sie sind leider mitgefangen. Rette sich, wer kann.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier