
Als Joe Biden zum Präsidenten der USA ernannt wurde, war klar: Die Ukraine-Krise wird wieder aufflammen. Immerhin war er während der Präsidentschaft Obamas tief in den von den Vereinigten Staaten orchestrierten Maidan-Putsch im Februar 2014 involviert. An der aktuellen Eskalation trägt er eine gewaltige Mitschuld.
Es ist weithin bekannt, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Maidan-Proteste 2013/2014 massivst unterstützten. Der damalige US-Vizepräsident, Joe Biden, war tief in das Geschehen in dem großen osteuropäischen Land involviert. Etwas, das vor allem von den deutschsprachigen Mainstreammedien geflissentlich ignoriert wird, weil es nichts ins Narrativ des „bösen Putin-Russlands“ passt. Man muss kein „Putin-Versteher“ sein, um die Fakten anzuerkennen, dass das heutige Fiasko in der Ukraine das Resultat der US-amerikanischen Interventionen vor acht bis neun Jahren ist. Fakten, die Sie in diesem Artikel aufgelistet finden.
Bidens persönliches Interesse
Der demokratische Präsident Joe Biden intervenierte während seiner Amtszeit als Barack Obamas Vizepräsident in der Ukraine und drohte dem Land damit, Kreditgelder der US-Regierung vorzuenthalten, bis die ukrainische Regierung unter dem früheren Präsidenten Petro Poroschenko ihren Generalstaatsanwalt Viktor Shokin entlässt, der nun eine strafrechtliche Untersuchung gegen Joe Biden fordert. Shokin war der Burisma Holdings auf der Spur, an der sich Hunter Biden, Joes Sohn, als Vorstandsmitglied bereicherte. Joe Biden prahlte sogar mit seinem dreisten Quid Pro Quo bei der Entlassung von Shokin, als er vor dem Council on Foreign Relations sprach.
Happy Anniversary to Joe Biden’s Quid Pro Quo (Bribery!)
Two years ago today, Joe Biden admitted his quid pro quo (bribery!), when he threatened to withhold aid unless a Ukrainian prosecutor was fired. pic.twitter.com/fdlr09gkYs
— Congresswoman Debbie Lesko (@RepDLesko) January 23, 2020
Joe Biden hat auch Barack Obama eindeutig in das Komplott verwickelt, wie aus der Mitschrift von Bidens Vortrag vor dem Council on Foreign Relations (Video oben) hervorgeht:
„Sie sagten, sie hätten eine Pressekonferenz abgehalten. Ich sagte, nein, ich werde nicht – oder wir werden euch die Milliarde Dollar nicht geben. Sie sagten, Sie haben keine Befugnis. Sie sind nicht der Präsident. Der Präsident sagte – ich sagte, rufen Sie ihn an. (Gelächter.) Ich sagte, ich sage Ihnen, dass Sie die Milliarde Dollar nicht bekommen. Ich sagte, Sie bekommen die Milliarde nicht. Ich werde hier in, ich glaube, es waren etwa sechs Stunden, abreisen. Ich sah sie an und sagte: Ich reise in sechs Stunden ab. Wenn der Staatsanwalt nicht gefeuert wird, bekommen Sie das Geld nicht. Tja, so ein Mistkerl. (Gelächter.) Er wurde gefeuert. Und sie setzten jemanden ein, der zu diesem Zeitpunkt solide war.“
Installation einer US-hörigen Marionettenregierung
In den westlichen Mainstream-Medien wird die Krise in der Ukraine auf die Wiedereingliederung der Krim durch Russland im Jahr 2014 und die Entscheidung der ethnischen Russen in der Ostukraine zurückgeführt, sich als Volksrepubliken Luhansk und Donezk von der Ukraine abzuspalten. Doch dies waren keine unprovozierten Aktionen. Es waren Reaktionen auf den von den USA unterstützten Putsch, bei dem ein bewaffneter Mob unter Führung der neonazistischen Miliz „Rechter Sektor“ das ukrainische Parlament stürmte und den gewählten Präsidenten Viktor Janukowitsch und Mitglieder seiner Partei zur Flucht zwang. Die verbleibenden Mitglieder des Parlaments stimmten für die Bildung einer neuen Regierung und unterliefen damit den politischen Übergang und die Pläne für Neuwahlen, denen Janukowitsch am Tag zuvor nach Treffen mit den Außenministern Frankreichs, Deutschlands und Polens öffentlich zugestimmt hatte.
Die Rolle der USA bei der Steuerung des Staatsstreichs wurde durch eine 2014 durchgesickerte Tonaufnahme der stellvertretenden Außenministerin Victoria Nuland und des US-Botschafters Geoffrey Pyatt aufgedeckt, die an ihren Plänen arbeiteten, zu denen auch gehörte, die Europäische Union aus dem Weg zu räumen („Scheiß auf die EU“, wie Nuland es ausdrückte) und den US-Schützling Arsenij Jazenjuk („Jazen“) als Premierminister einzuschleusen. Am Ende des Telefongesprächs sagte Botschafter Pyatt zu Nuland: „…wir wollen versuchen, jemanden mit einer internationalen Persönlichkeit zu finden, der hierher kommt und hilft, diese Sache in die Wege zu leiten.“ Nuland antwortete (wortwörtlich): „Geoff, als ich die Notiz schrieb, kam [Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake] Sullivan [sehr schnell?] zu mir zurück und sagte, Sie bräuchten Biden und ich sagte, wahrscheinlich morgen für einen Atta-Boy und um die Details zu bekommen. Biden ist also bereit.“ Es wurde nie erklärt, warum zwei hochrangige Beamte des Außenministeriums, die einen Regimewechsel in der Ukraine planten, sich an Vizepräsident Joe Biden wandten, um „diese Sache in die Wege zu leiten“, und nicht an ihren eigenen Chef, Außenminister John Kerry.
Der zweite bahnbrechende Beweis dafür, dass es sich um einen Staatsstreich und keineswegs um eine demokratische „Revolution“ handelte, war das Telefongespräch vom 26. Februar 2014 zwischen der EU-Außenministerin Catherine Ashton und ihrem Agenten in der Ukraine, der untersuchte, ob es sich bei dem Umsturz um eine Revolution oder einen Staatsstreich handelte. Es handelte sich dabei um den estnischen Außenminister Urmas Paet, der ihr mitteilte, er habe festgestellt, dass es sich um einen Staatsstreich gehandelt habe und dass „jemand aus der neuen Koalition“ ihn inszeniert habe. Allerdings wisse er nicht, wer dieser „jemand“ sei. Sowohl Ashton als auch Paet waren schockiert über diese Feststellung, aber sie gingen sofort dazu über, diese Angelegenheit zu ignorieren und nur über die Aussichten der europäischen Investoren in der Ukraine zu sprechen, ihr Geld zurückzubekommen – ihre Obsession war die Korruption in der Ukraine. Ashton sagte Paet, sie selbst habe den Demonstranten auf dem Maidan gesagt: „Sie müssen Wege finden, wie Sie einen Prozess in Gang setzen können, in dessen Mittelpunkt die Korruptionsbekämpfung steht.“ Obwohl die EU also unglücklich darüber war, dass es sich um einen Putsch handelte, ging es ihr viel mehr um den Schutz ihrer Investoren. Auf jeden Fall stand die EU eindeutig nicht hinter dem Putsch in der Ukraine. Ebenso klar ist, dass sie sich nicht darum scherte, ob es sich um einen Putsch oder, wie die US-Regierung sagte, um eine „Revolution“ handelte.
Jetzt, da sich die Krise in der Ukraine in Bidens erstem Jahr als Präsident mit voller Wucht zugespitzt hat, sind solche unbeantworteten Fragen über seine Rolle beim Staatsstreich 2014 noch dringlicher und beunruhigender geworden. Und warum hat Präsident Biden Nuland zur Nummer 4 im Außenministerium ernannt, obwohl (oder gerade weil?) sie eine entscheidende Rolle bei der Auslösung des Zerfalls der Ukraine und eines acht Jahre andauernden Bürgerkriegs gespielt hat, in dem bisher mindestens 14.000 Menschen ums Leben kamen?