Horst D. Deckert

Bloß nichts hinterfragen: Ärzteverband hetzt gegen BKK-Bericht zu Impfnebenwirkungen

Die BKK ProVita veröffentlichte jüngst beunruhigende Daten zum wahren Ausmaß der Covid-Impfnebenwirkungen in Deutschland (Report24 berichtete): Demzufolge werden unerwünschte Reaktionen auf die umstrittenen Vakzine seitens des Paul Ehrlich Instituts deutlich untererfasst. Ein Faktum, das im Kern keine Neuigkeit darstellte: Das beschämende Underreporting von Nebenwirkungen ist bereits früh kritisiert worden. Ein deutscher Ärzteverband möchte jedoch offensichtlich jedwede Nachforschung zum Thema verhindern und fabuliert von einer „Schwurbelei“ seitens der BKK.

Beim „Virchowbund“ unterstellt man dem Vorstand der BKK ProVita frech „peinliches Unwissen oder hinterlistige Täuschungsabsicht“ – und blamiert sich in seinen Ausführungen selbst, indem man festhält, dass die Diagnosen der abrechnenden Ärzte (nachvollziehbar durch die verwendeten ICD-Codes bei den Abrechnungen) ganz bestimmt sowieso Unsinn und nur waghalsige Vermutungen sind, denn: Es sind ja nur „Verdachtsfälle“. Verdachtsfälle mit medizinischer Diagnose. Es mutet schon amüsant an, wenn ein Ärzteverband Ärzten unterstellt, sie würden völlig an den Haaren herbeigezogene Diagnoseschlüssel verwenden.

Tatsächlich können sich hinter manchem ICD-Code für Impfnebenwirkungen auch harmlosere Reaktionen verbergen – was man beim Virchowbund aber getrost ignoriert, ist, dass Menschen sich wegen dieser Reaktion in ärztliche Behandlung begeben haben, denn so kamen die BKK-Daten zustande. Der ProVita-Vorstand behauptete keineswegs, dass sich hinter jeder Diagnose eine schwere bis tödliche Impfreaktion verbarg – doch den Patienten ging es faktisch schlecht genug, um einen Arzt aufzusuchen. Und das ist, auch wenn der Virchowbund-Vorstand Dr. Dirk Heinrich das nicht wahrhaben möchte, sehr wohl ein Alarmsignal. Der Anteil jener Personen, die inmitten der angeblich gefährlichsten Pandemie aller Zeiten, in der sogar wichtige Behandlungen und Therapien verschoben werden, wegen leichter Schmerzen an der Impf-Einstichstelle zum Mediziner ihres Vertrauens eilen, dürfte nämlich verschwindend gering sein: Derartige Reaktionen sind dem Bürger von anderen Injektionen wohlbekannt und somit kein Grund zur Besorgnis. Der unsachliche Vorwurf der „undifferenzierten Schwurbelei“ fällt also mit voller Wucht auf den Ärzteverband selbst zurück.

BKK ProVita wehrt sich

Die BKK ProVita hat auf ihrer Website eine entsprechende Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie sich in aller Deutlichkeit von den „unseriösen Äußerungen des Virchowbundes“ distanziert. Dort wird festgehalten:

Dr. Dirk Heinrich als Bundesvorsitzender des Virchowbundes hat sich zu keinem Zeitpunkt mit dem Vorstand der BKK ProVita ins Benehmen gesetzt oder Einblick in die Datenauswertung verlangt. Nur eine ernsthafte und sachorientierte Datenanalyse kann der Impfstoffsicherheit und somit der Gesundheit der Versicherten einen Nutzen bringen. Polemische Äußerungen lehnen wir als ungeeignetes Mittel der Auseinandersetzung ab. Zuständig für die Klärung der Sicherheit der Impfstoffe ist allein das Paul-Ehrlich-Institut.   

Vorstand des Ärzteverbands leitete Impfzentrum

Beim Vorstand des Ärzteverbands besteht also ganz offensichtlich keinerlei Interesse daran, die Sicherheit der Covid-Impfstoffe zu evaluieren. Ein Zyniker könnte nun sagen, dass Mediziner an der Impfkampagne immerhin durchaus gut verdienen – und schon eine schnelle Recherche ergibt folgendes:

Dr. Dirk Heinrich ist nicht nur Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit eigener Praxis in Hamburg, sondern derzeit auch ärztlicher Leiter des Hamburger Impfzentrums in den Hamburger Messehallen, wo täglich Tausende Hamburgerinnen und Hamburger ihre Corona-Impfungen erhalten.

Quelle: NDR (18.07.2021)

Das sagt wohl alles: Acht Monate lang wurde dort eifrig durchgeimpft – mehr als eine Million Covid-Schüsse sollen in diesem Impfzentrum verabreicht worden sein, bis es zum September 2021 schloss.

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