
Internetfund | RPP Institut
Lieber Polizist, Sie haben mich heute im Zug von Wien nach Stockerau nach den Papieren gefragt und wir kamen daraufhin in ein freundliches Gespräch. Dabei haben wir festgestellt, dass wir beide unser Land ehren und unseren Beruf mögen. Sie haben mir von den Gefahren Ihres Alltags erzählt, wie Sie ihn mit Fleiß und Mut meistern, und wie Ihre Frau trotz aller Sorge stolz auf Sie ist. Ich habe Ihnen von mir erzählt und wir erkannten, dass wir einander sehr ähnlich sind.
Am 2. Februar des kommenden Jahres, es ist ein Mittwoch, werde ich wieder diese Strecke fahren – und vielleicht werden Sie genau dann auch wieder Dienst haben. An diesem Tag aber wird mich die Regierung zum Verbrecher erklärt haben, denn ich werde bis dahin, und auch später, SICHER NICHT an einem unerforschten Genexperiment teilnehmen. Sie werden mich dann festnehmen müssen (nicht exakt an diesem 2.2., aber der Tag wird kommen) – und ich werde mich der Festnahme widersetzen, denn ich habe nichts Unrechtes getan. Was werden Sie dann mit mir machen?
Ich werde so aussehen wie heute, sogar die selbe Jacke tragen, und werde der gleiche Mensch sein wie heute. Werden Sie mich fesseln? Werden Sie mich zu Boden drücken? Werden Sie mich in einem vergitterten Wagen abtransportieren? Wie weit werden Sie gehen? Und was werden Sie an diesem Abend Ihrer Frau erzählen? Dass Sie stolz sind, einen Volksschädling entfernt zu haben? JETZT können wir noch in Friede darüber reden. HEUTE können Sie mich noch unbeeinflusst betrachten und beurteilen, ob ich wirklich ein Pandemie-Verursacher bin – oder vielleicht nur ein besonnener Bürger, der sich um seine Gesundheit sorgt. DANN aber zeichnet mich unser Staat vielleicht als Feind mit Fratze, dem man das Leben ungemütlich machen muss. Und dann können SIE vielleicht auch nicht mehr aus Ihrer Rolle. Ich wünsche uns beiden, dass wir diesen Tag NIE erleben!