Horst D. Deckert

Britische Regierung will Auffrischungs-«Impfungen» obligatorisch machen

Rund 60 Prozent der Briten sind inzwischen doppelt gegen das Coronavirus geimpft. Doch das genügt den Behörden nicht. Die britische Regierung liebäugelt mit dem Gedanken, Auffrischungsimpfungen für Auslandsreisen und für das Personal von Pflegeheimen obligatorisch zu machen, wie The Mail on Sunday schreibt.

Eine Quelle mit Insiderinformationen über den künftigen Einsatz des Covid-Zertifikats sagte am Wochenende gegenüber der Zeitung:

«Wir gehen davon aus, dass man den aktuellsten Gesundheitspass haben muss.» Und weiter: «Wenn also empfohlen wird, sechs Monate nach der zweiten Impfung eine Auffrischung vorzunehmen, dann wird man das auch brauchen.»

Zudem habe ein Minister, dessen Name The Mail on Sunday nicht nannte, gegenüber der Zeitung gesagt, dass es «logisch» sei, die Auffrischungsimpfungen zur Voraussetzung für Reisen zu machen. Die Booster-«Impfungen» verglich der Minister mit der Gelbfieberimpfung, auch diese sei für die Einreise in bestimmte Länder ganz «normal», genauso sei es mit den Auffrischungsimpfungen in Zukunft.

Ein «Insider» hielt gegenüber der Zeitung jedoch auch fest, dass die Regierung die Entscheidung über Auffrischungsimpfungen erst nach der endgültigen Stellungnahme des Gemeinsamen Ausschusses für Impfungen und Immunisierung (JCVI) treffen werde. Die Diskussionen über die Auffrischungsimpfungen seien laut dem JCVI, der die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die dritte «Impfung» prüfe, noch in einem «sehr frühen Stadium».

Der JCVI hatte bereits im Juni eine vorläufige Empfehlung abgegeben, wonach die Briten auf eine weitere Impfung vorbereitet sein sollten. Laut dem JCVI soll die Einführung in zwei Stufen erfolgen, zunächst für die über 70-Jährigen, die Bewohner von Pflegeheimen, besonders gefährdete Personen und das Gesundheits- und Pflegepersonal. Danach soll allen über 50-Jährigen und allen unter 50-Jährigen mit langfristigen Gesundheitsproblemen die Auffrischungsimpfung angeboten werden.

Eine hochrangige Regierungsquelle sagte zudem gegenüber The Mail on Sunday, dass die Regierung die Auffrischungsimpfung in Grossbritannien für das Pflegepersonal zur Pflicht machen will. Die gesetzlichen Bestimmungen für das Pflegepersonal sollen dafür entsprechend ergänzt werden. Bisher sah ein Gesetzesentwurf, der noch nicht vom Parlament abgesegnet wurde, vor, dass Mitarbeiter in der Pflege doppelt geimpft sein müssen.

Über die Auffrischungsimpfungen hatte sich gemäss The Mail on Sunday unlängst auch der britische Gesundheitsminister Sajid Javid geäussert:

«Was die Auffrischungsimpfungen betrifft, so warten wir auf die endgültige Empfehlung des JCVI… und wenn wir diese Empfehlung erhalten, werden wir in der Lage sein, das Auffrischungsprogramm zu starten. Aber ich rechne damit, dass es Anfang September beginnen wird. Deshalb schmiede ich bereits jetzt die Pläne dafür», sagte Javid letzte Woche.

Und weiter: «Es ist wirklich wichtig, dass die ersten Kohorten, also diejenigen, die schon früh geimpft wurden, an erster Stelle stehen, wenn wir mit dem Programm beginnen.»

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