Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

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Klima-Leak

Groteske Proteste

„Besonders vielsagend sind die Mails von Philip D. Jones, seines Zeichens britischer Klimaforscher, der seinem Kollegen Michael E. Mann und anderen mitteilt, wie er seine Daten manipulierte, um den gewünschten Temperaturanstieg darzustellen:

‚Ich habe gerade Mikes Nature-Trick vervollständigt und die realen Temperaturen in die Serie der letzten 20 Jahre aufgenommen (das heißt ab 1981) und ab 1961 für Keith, um den Rückgang zu verbergen.‘

Mick Kelly, Professor für Klimawandel an der Jones-Universität, schreibt über das Kaschieren der jüngsten Abkühlung:

‚Wie auch immer, ich werde vielleicht die letzten paar Punkte von der gefilterten Kurve abschneiden, bevor ich den Vortrag wieder halte, da dieser aufgrund der Endeffekte und der letzten kalten Jahre nach unten tendiert.‘

Der Klimawandel-Unternehmer Adam Markham fordert in einer Nachricht an die CRU effektivere Propaganda zum Thema:

‚Die Australier sind besorgt, dass dies einen etwas konservativeren Umgang mit den Risiken darstellen könnte, als sie von CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation, deutsch: Commonwealth-Organisation für wissenschaftliche und industrielle Forschung) hören. Insbesondere wünschen sie sich, dass der Abschnitt zu Schwankungen und Extremereignissen nach Möglichkeit aufgepeppt wird.‘

Weitere E-Mails von Philip D. Jones, die eine deutliche Sprache sprechen, lauten wie folgt:

‚Ich wünsche mir, dass der Klimawandel stattfindet, damit die Wissenschaft recht behält. Ungeachtet der Folgen. Das ist nicht politisch, das ist egoistisch.‘

‚Ich hoffe, Sie haben nicht recht mit dem Ausbleiben der Erwärmung bis etwa 2020. Ich hätte eher gehofft, eine Pressemitteilung von Met Office mit Dougs Papier zu sehen, in der so etwas steht wie: Die Hälfte der Jahre bis 2014 würde das derzeit wärmste Jahr übertreffen. Rekord: 1998!‘

‚Wenn sie jemals hören, dass es im Vereinigten Königreich jetzt auch ein Gesetz zur Informationsfreiheit gibt, werde ich die Datei wahrscheinlich löschen, anstatt sie an irgendjemanden zu senden. Wir haben auch ein Datenschutzgesetz, hinter dem ich mich verstecken werde.‘

‚An Ammann/Wahl: Versuchen Sie, das Empfangsdatum zu ändern! Geben Sie diesen Skeptikern nichts, womit sie sich amüsieren können.‘

‚Ich kann keines dieser Papiere im nächsten IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change, deutsch: Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen) sehen. K. und ich werden sie irgendwie draußen halten — auch wenn wir neu definieren müssen, was Peer-Review-Literatur ist!’“

Die „Solidarisch durch die Krise“-Lüge

Die „Solidarisch durch die Krise“-Lüge

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Von WOLFGANG HÜBNER | Am vergangenen Wochenende hatten mit großem Aufwand der DGB, Greenpeace, Attac sowie verschiedene Wohlfahrts- und Umweltverbände in Frankfurt am Main zu einer Kundgebung und Demonstration unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise“ aufgerufen. Erwartet wurden etliche tausend Teilnehmer, was in Anbetracht der Mitgliederzahlen der veranstaltenden Gruppierungen auch keineswegs übertriebene Hoffnungen waren. […]

Peter A. McCullough – Vorhofflimmern nach COVID-19-Impfung

Letztes Jahr rief mich eine Mutter aus Chicago wegen ihres 25-jährigen Sohnes an, der ein paar Wochen, nachdem er von seinem Arbeitgeber zu einer COVID-19-Impfung gezwungen worden war, Vorhofflimmern entwickelt hatte. Er befand sich auf dem bekannten Behandlungspfad mit Medikamenten zur Regulierung der Herzfrequenz (Betablocker, Kalziumkanalblocker), Blutverdünnern, um das Risiko eines Schlaganfalls durch ein Blutgerinnsel im Herzen zu verringern, und Verfahren wie die elektrische Kardioversion (Schocken des Herzens mit Defibrillator-Paddles) und interne Katheterablation. Wie so viele stellte sie sich die Frage: „Könnte der Impfstoff dieses Problem verursacht haben?“

Vorhofflimmern ist zwar die häufigste Herzrhythmusstörung, steht aber in deutlichem Zusammenhang mit dem Alter und ist im Alter von 25 Jahren sehr ungewöhnlich. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Alkoholkonsum, Bluthochdruck sowie Formen von Kardiomyopathien und Herzklappenerkrankungen. Bei diesem jungen Mann traf keiner dieser Faktoren zu. Wir kamen zu dem Schluss, dass er einer von vielen Amerikanern ist, die durch die COVID-19-Impfung einen „Impfschaden“ erlitten haben und nun mit Krankenhausaufenthalten, Klinikaufenthalten und steigenden Gesundheitsausgaben konfrontiert sind. Eine kürzlich durchgeführte Zogby-Umfrage ergab, dass 15 % der Amerikaner eine neue Krankheit oder ein medizinisches Problem haben, das auf den Impfstoff zurückzuführen ist, und dass sie, wie dieser junge Mann, bedauern, jemals in das Impfzentrum gegangen zu sein, um sich die unnötige Impfung geben zu lassen[i]. Er hatte bereits in der Vergangenheit COVID-19 erhalten, was einer leichten Erkältung gleichkam. Kumar et al. haben kürzlich in den Sicherheitsdatenbanken über Vorhofflimmern nach der COVID-19-Impfung berichtet.[ii] Sie fanden 2611 Vorhofflimmern-Ereignisse, die nach der COVID-19-Impfung gemeldet wurden, von denen 315 bis zum 7. Januar 2022 neu aufgetreten waren. Davon waren 1328 Ereignisse bei Männern und 1245 bei Frauen zu verzeichnen. Die überwiegende Mehrheit waren Patienten über 40 Jahre alt. Außerdem traten 1133 Ereignisse nach der ersten Dosis und 1214 nach der zweiten Dosis des COVID-19-Impfstoffs auf. Ein ähnlicher Anteil von Ereignissen wurde sowohl innerhalb einer Woche nach Erhalt des Impfstoffs als auch eine Woche danach gemeldet.

Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden in der VAERS-Datenbank zwölf Fälle von AF nach einer Impfung gegen das Influenzavirus (Quadrivalent) gemeldet. Die Autoren machen den epidemiologischen Fehler, dass sie versuchen, die Inzidenzraten aus der VAERS-Datenbank zu berechnen, was nicht zulässig ist, da diese Daten spontan und unvollständig nach der Impfung gemeldet werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Ärzte den COVID-19-Impfstoff eingenommen haben und jegliche Komplikation im Kontext der Produkte weithin leugnen, da sie psychologisch mit ihren eigenen Gesundheitsproblemen zurechtkommen und den persönlichen medizinischen Fehler bei sich selbst verkraften. Der 25-Jährige hätte sich also höchstwahrscheinlich monatelange Arztbesuche, Medikamente, Eingriffe und das Risiko eines Schlaganfalls ersparen können, wenn er die Impfung abgelehnt und sich den möglichen beruflichen und wirtschaftlichen Folgen einer Nichtimpfung gestellt hätte. Diese traurige und unnötige Entscheidung wurde vielen, aber nicht allen Amerikanern abverlangt und hat zu Angst, Wut, Gewissensbissen und bei einigen zu Behinderung und Tod geführt. Historiker des öffentlichen Gesundheitswesens werden sich fragen: „War es das wert?“ Für diesen jungen Mann und seine besorgte Mutter lautet die Antwort eindeutig „Nein“.

Besuchen Sie auch die Substack-Seite von Dr. McCullough und John Leake.

[i] Childrens Health Defense, 15% of American Adults Diagnosed With New Condition After COVID Vaccine, Zogby Survey Finds, Jul 27, 2022

[ii] Kumar A, Shariff M, Bhat V, DeSimone C, Deshmukh A. Atrial fibrillation after vaccination for COVID-19: analysis of the vaccine adverse event reporting system. J Interv Card Electrophysiol. 2022 Oct;65(1):1-2. doi: 10.1007/s10840-022-01263-4. Epub 2022 Jun 8. PMID: 35674855; PMCID: PMC9175153.

Salvini will zur See und zu Land illegale Migrationsflut bekämpfen

Der neue Infrastrukturminister der Mitte-rechts-Regierung unter Giorgia Meloni, Matteo Salvini von der Lega, ist bereit, in Italien seinen Kampf gegen illegale Migration erneut aufzunehmen.

 

Kontrolle über Häfen

In der Regierung des Mitte-rechts-Blocks mit Giorgia Melonis Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens, FdI), der Lega von Matteo Salvini und der Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi ist Salvini Vizepräsident und Infrastrukturminister. Als solcher hat Salvini die Kontrolle über die Häfen. Gegenüber der Zeitung La Repubblica sagte er, dass er sich „auf dem Meer und auf dem Land“ gegen illegale Migration engagieren werde. Wörtlich meinte er:

Wir werden dafür sorgen, dass unsere Landesgrenzen wieder sicher sind. Es kann nicht sein, dass Schiffe aus aller Welt sich in der ganzen Welt herumtummeln und dann alle bei uns ankommen.

Häfen für Boots-Migranten geschlossen

Während seiner Amtszeit als Innenminister hatte Salvini die Schließung aller Häfen des Landes für Schiffe mit „geretteten“ Boots-Migranten an Bord verfügt. Seiner parteilosen Amtsnachfolgerin Luciana Lamorgese warf Salvini vor, nicht entschieden genug gegen die illegale Einwanderung vorgegangen zu sein.

Kickl als kongenialer Partner

Anderes hatte man sich von Salvini nicht erwartet. Denn schon in seiner Funktion als Innenminister (von Juni 2018 bis September 2019 im Kabinett Giuseppe Conte I.) machte er sein Versprechen der restriktiven Asylpolitik wahr. In Europa fand er damals mit Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in Österreich einen kongenialen Partner. Die Auswirkungen dieser Politik schlug sich in den niedrigsten Migranten-Zahlen seit Jahren nieder, von denen wir heute nur träumen können.

Seeschlacht gegen humanitäre Schiffe“

Die Zeitung La Repubblica berichtete gestern, Montag, dass Salvini in seiner Rolle als Infrastrukturminister „eine neue Seeschlacht gegen humanitäre Schiffe entfesseln“ werde. Salvini soll laut Zeitung den Kommandanten der Küstenwache gebeten haben, ihn über die Bewegungen der NGO-Schiffe auf dem Laufenden zu halten. Im Moment würden sich zwei solcher „Seenot-Rettungs“-Schiffe im Mittelmeer im Einsatz befinden: Die „Ocean Viking“ von SOS Mediterranee mit 73 Menschen an Bord und die „Humanity“, die am Montag 45 Menschen aufgenommen haben soll. Allerdings stünden Schiffe wie „Geo Barents“ von Ärzte ohne Grenzen und die „Astra“ von Open Arms für neue Missionen bereit, um im Meer – meist vor der Küste Libyens – wahllos Migranten aufzunehmen und diese dann nicht gemäß internationalem Seerecht in den nächstgelegenen libyschen Hafen, sondern nach Italien zu transportieren.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf unzensuriert.de


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Frühwarnsymptome eines Herzinfarkts

Frühwarnsymptome eines Herzinfarkts

Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn der Blutfluss zum Herzen behindert wird. Bei der Blutblockade handelt es sich in der Regel um eine Ansammlung von übermäßigem Cholesterin, Fett oder anderen Stoffen, die sich in den Arterien festsetzen.

Ein Blutpfropf kann manchmal ein Gerinnsel bilden, das den Blutfluss blockiert. Der behinderte Blutfluss kann einen Teil des Herzmuskels zerstören oder beschädigen. Es kann das gesamte Herz schädigen, sodass eine Person innerhalb weniger Minuten sterben kann.

Ein Herzinfarkt oder Myokardinfarkt kann tödlich sein, auch wenn sich die Behandlung im Laufe der Jahre erheblich verbessert hat.

Häufige Symptome eines Herzinfarkts

Bevor Sie einen Herzinfarkt erleiden, können Sie einige der Symptome spüren. Einige der häufigsten Anzeichen für einen Herzinfarkt sind:

  1. Schwäche

Wenn Sie sich schwach fühlen, sind Ihre Arterien möglicherweise verengt, was den normalen Blutfluss behindert. Wenn die Muskeln nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden, kann es zu einem Herzinfarkt kommen.

  1. Schmerzen und Druck in der Brust

Erhöhter Blutdruck, Unruhe und Schmerzen in der Brust sind einige der häufigsten Symptome eines Herzinfarkts. Wenn Sie einige dieser Symptome bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

  1. Kurzatmigkeit

Wenn das Herz nicht genügend Blut erhält, wird die Lunge weniger mit Sauerstoff versorgt, was zu Atembeschwerden führt. Dies führt zu Kurzatmigkeit, einem Warnsymptom für einen Herzinfarkt.

  1. Appetitlosigkeit und Übelkeit

Erbrechen, Übelkeit und Magenschwäche sind Warnsymptome für einen Herzinfarkt. Wenn Sie einige dieser Symptome feststellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

  1. Chronische Müdigkeit

Wenn die Arterien verengt sind, erhält das Herz nicht genug Blut, um richtig zu funktionieren. Dies führt zu chronischer Müdigkeit und macht die Menschen müde.

  1. Kalte Schweißausbrüche und Schwindelgefühl

Schlechte Blutzirkulation und unterbrochener Blutfluss können Schwindel und kalten Schweiß verursachen. Wenn Sie schwitzen und sich schwindelig fühlen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

  1. Fieber oder Husten

Einige häufige Erkältungs- oder Grippesymptome wie Schnupfen oder Grippe können auf einen Herzinfarkt hinweisen. Es wurde berichtet, dass Menschen, die einen Herzinfarkt erlitten, Symptome einer Grippe oder Erkältung aufwiesen.

Häufige Ursachen für einen Herzinfarkt

Die meisten Herzinfarkte werden durch eine koronare Herzkrankheit verursacht, eine ernste Erkrankung, bei der die Arterien durch Kalkablagerungen verstopft werden. Die Forscher bestätigten auch, dass die unmittelbare Ursache der Herzinfarkte nicht die verstopfte Plage ist, sondern die plötzliche Bildung eines Gerinnsels an der Spitze der Plage, das den Blutfluss in den Blutgefäßen behindert.

Weitere bekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt sind:

  • Hoher Blutdruck
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Rauchen
  • Fettleibigkeit
  • Zuckerkrankheit
  • Bewegungsarmut
  • Stress
  • Familienanamnese
  • Körperliche Inaktivität

Nicht bei allen Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, sind die Symptome gleich stark ausgeprägt. Manche Menschen haben leichte Schmerzen, während andere starke Schmerzen haben. Bei manchen Menschen treten überhaupt keine Symptome auf. Doch je mehr Symptome Sie haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen Herzinfarkt erleiden.

Manche Herzinfarkte treten plötzlich auf, obwohl viele Menschen schon Tage vorher Warnsymptome haben. Das früheste Warnzeichen kann ein Schmerz oder Druckgefühl in der Brust (Angina pectoris) sein, das sich durch Aktivität verschlimmert.

Ukraine bombardiert Schulen, Kirchen und Waisenhäuser in Russland, westliche Medien ignorieren es

Der Journalist Patrick Lancaster ist in die russische Stadt Murom gereist, die von der ukrainischen Armee bombardiert wird. Murom liegt nur wenige Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Ukrainische Soldaten beschossen unter anderem eine Schule, eine Kirche, einen Kindergarten und ein Kulturzentrum. Der Rektor der Schule, die von einer Rakete getroffen wurde, sprach von einem „Terrorakt der Ukraine“.

Lancaster besuchte auch ein Wohnprojekt für Waisenkinder, das von der ukrainischen Armee beschossen wurde. Der Bürgermeister ordnete daraufhin sofort die Räumung des Geländes an.

Auch ein Freizeitzentrum wurde getroffen, wobei Granatsplitter in die Wände einschlugen und ein Teil des Daches einstürzte. Anwohner schilderten, wie sie nur knapp verfehlt wurden.

Auf die Frage, warum die Ukrainer russische Zivilisten bombardieren, antwortete eine Frau, dass sie die Russen hassen und hoffen, dass die Russen ihrer eigenen Regierung die Schuld geben und Putin anklagen.

Der halsbrecherische Umgang mit der Atomkriegsgefahr

Der halsbrecherische Umgang mit der Atomkriegsgefahr

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Der grassierende Sofa-Bellizismus überschlägt sich mittlerweile in Ton und rüstungspolitischen Postulaten. Dass dabei im Worst Case nichts weniger als ein Atomkrieg in Europa riskiert wird, beweist nicht etwa Mut, sondern die erschreckende Apokalypse-Blindheit der sogenannten Verantwortlichen in Medien und Politik. Von Leo Ensel.

Es ist die Zeit der galoppierenden Radikalisierung. Und die Zeit der schamlosen Bagatellisierungen.

Seit Monaten liefern sich die Leitmedien und die von ihnen gehetzte Politik einen atemberaubenden Überbietungswettbewerb, die anzustrebenden westlichen Kriegsziele in der Ukraine betreffend. Ging es zu Kriegsbeginn noch darum, die Kampfhandlungen schnellstmöglich zu stoppen und Blutvergießen wie Zerstörungen zu beenden – immerhin gab es zeitweise in Istanbul ernsthafte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, die Anfang April sehr wahrscheinlich auf Druck aus Washington und London abgebrochen wurden – sollte der Krieg dann laut EU-Außenminister Josep Borrell schon „on the battlefield“ gewonnen werden. Wenig später reichte auch das nicht mehr. „Wir wollen“, so tönte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zwei Monate nach Kriegsbeginn, „dass Russland so weit geschwächt wird, dass es zu so etwas wie dem Einmarsch in die Ukraine nicht mehr in der Lage ist.“ Parallel dazu postulierte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der Krieg sei erst dann beendet, wenn sämtliche von Russland besetzten Gebiete, einschließlich der Krim (!), zurückerobert seien.

Die Gefahr eines Atomkrieges …

Mittlerweile hat die Eskalationsspirale längst das halsbrecherische Niveau erreicht, auf dem ein möglicher Einsatz von Atomwaffen bereits offiziell verdeckt oder offen einkalkuliert, angedroht, ja sogar – kaum verklausuliert – gefordert wird.

Als eine der Ersten wagte sich im April mal wieder die stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland, die sich auch zu Euromaidan-Zeiten drastisch exponiert hatte, vor und sicherte der Ukraine für den Fall der Fälle schon mal zu, die USA würden das Land bei einem russischen Atomangriff nicht alleine lassen – was auch immer dieses ominöse Versprechen bedeuten mag!

Vor einem Monat ging der russische Präsident einen entscheidenden Schritt weiter. Anlässlich seiner Anordnung zur Teilmobilmachung der Streitkräfte am 21. September drohte Wladimir Putin: „Diejenigen, die sich solche Äußerungen (eines möglichen westlichen Atomwaffeneinsatzes; d.V.) gegenüber Russland erlauben, möchte ich daran erinnern, dass auch unser Land über verschiedene Zerstörungsmittel verfügt, von denen einige Komponenten fortschrittlicher sind als die der Nato-Länder. Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht ist, werden wir natürlich alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Russland und unser Volk zu verteidigen.“ Er fügte unmissverständlich hinzu: „Dies ist kein Bluff.“

Und Wolodymyr Selenskyj legte, wie immer, noch einen drauf. Bei einem Videoauftritt vor dem australischen Lowy Institut in Sydney forderte er, die NATO müsse die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes durch Russland ausschließen. Und dann wörtlich: „Wichtig ist aber – ich wende mich wie vor dem 24. Februar deshalb an die Weltgemeinschaft – dass es Präventivschläge sind, damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden.“ Er stellte klar: „Nicht umgekehrt: Auf Schläge von Russland warten, um dann zu sagen: ‚Ach du kommst mir so, dann bekommst du es jetzt von uns‘.“ (Überflüssig zu betonen, dass Kiew sich schon einen Tag später zu versichern beeilte, Selenskyj sei bei seinem Auftritt vor australischen Meinungsmachern falsch verstanden worden …)

Allein die Tatsache, dass solche Szenarien mittlerweile ernsthaft und in aller Öffentlichkeit in Erwägung gezogen werden, ist in höchstem Maße alarmierend und sollte eigentlich, wie vor 40 Jahren zu Nachrüstungszeiten, die Menschen aller europäischen Staaten zu Hundertausenden auf die Straße treiben! Der Skandal besteht nicht etwa nur darin, dass nichts dergleichen geschieht. Er wird noch dadurch überboten, dass in Politik und Medien mediokre Gestalten mit großem Mundwerk, durchschnittlichem Verstand, erschreckend wenig Verantwortungsbewusstsein und einem völligen Ausfall an Phantasie die Gefahr auf das Kriminellste bagatellisieren, im Worst Case gar noch anheizen.

… und ihre Bagatellisierung

Bereits vor einem halben Jahr lehnte sich unter der originellen Überschrift „Wie ich die Bombe lieben lernte“ ein seltsamer Spiegel-Gastautor aus dem Fenster, der – so rasant radikalisieren sich in diesen Zeiten Ton und Forderungen – noch im Dezember letzten Jahres lediglich kokett dafür plädiert hatte, „mehr Kalten Krieg zu wagen“ und „Putin vor sich her zu treiben“. Aber mit solch zurückhaltenden Postulaten gab sich ein Nikolaus Blome schnell nicht mehr zufrieden. Das ungebrannte Kind spielte nun risikoselig mit dem Feuer: „Es braucht die Bombe für Deutschland. Denn es sind Atomwaffen, die den Atomkrieg bis heute verhindert haben“, polterte der Sofa-Bellizist die friedensverweichlichte deutsche Gesellschaft wach. Die subkutane logische Konsequenz der Argumentation des ehemaligen Bild– und Spiegel-Spitzenjournalisten: Gebt allen Staaten Atombomben, dann wird schon Friede auf Erden herrschen!

Womit er sogar recht behalten könnte. Allerdings in einem etwas anderen Sinne.

Der ehemalige Leiter der GRÜNEN-nahen Heinrich-Böll-Stiftung, Ralf Fücks, mochte es in dem von ihm initiierten Offenen Brief an Bundeskanzler Scholz – dem Pawlow’schen Reflex auf das an die gleiche Adresse am 29. April vorausgegangene Schreiben von Alice Schwarzer und 27 anderen Prominenten – etwas moderater: „Der Gefahr einer atomaren Eskalation muss durch glaubwürdige Abschreckung begegnet werden.“ Dass die Dinge sich verselbstständigen und allen Akteuren entgleiten, dass wir uns möglicherweise in einer ähnlichen Situation befinden könnten wie die berühmten „Schlafwandler“ von 1914, auf diese Idee kamen der Ex-Maoist, für dessen Übervater in den siebziger Jahren die Atombombe bekanntlich eh nur ein „Papiertiger“ war, und seine aufrüstungsfreudigen Mitunterzeichner nicht.

Seit Putins unmissverständlicher Drohung vom 21. September – und nicht zuletzt auf dem Hintergrund der kurz darauf erfolgten Annexion der vier Oblaste im Donbass und an der Schwarzmeerküste – dominiert nun in Politik und Medien das Mantra, man dürfe sich von Putin nicht einschüchtern oder gar erpressen lassen. Genau das wolle er doch schließlich mit seiner „angeblichen“ Drohung bezwecken. (Unausgesprochene Konsequenz: Machen wir also weiter wie zuvor!) Dass Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hier deutlich widersprach, ging im allgemeinen Beschwichtigungsgewitter unter.

Am geschicktesten macht es freilich die junge grüne Außenministerin. Schon Anfang Mai ging sie scheinbar auf „die Sorgen der Menschen vor einem Atomkrieg als Worst-Case-Szenario“ ein: „Wem das keine Angst macht, der ist entweder unehrlich oder hat die Lage nicht verstanden.“ Aber „wir können auch nichts komplett ausschließen. Und wir haben eine Verantwortung, immer die Risiken deutlich machen und auf der anderen Seite keine Panik schüren.

Ängste verstehen, Risiken deutlich machen, keine Panik schüren – der Baerbock‘sche Dreiklang ist ein Klassiker der Bagatellisierung und Einschläferung. Denn es fehlt immer der entscheidende Satz: „Im Übrigen eskalieren wir weiter wie bisher!“

Apokalypse-Blindheit

Der banalisierende Umgang mit der Atomkriegsgefahr ist allerdings nicht allein ein Privileg gedanken- oder gar verantwortungsloser Politiker und Journalisten. Der Defekt ist allgemeiner ‚Natur‘ und betrifft prospektive Täter wie Opfer gleichermaßen. Niemand hat diese, von ihm so genannte „Apokalypse-Blindheit“ – die Unfähigkeit, die Gefahr des menschgemachten Weltenendes weder rational und schon gar nicht emotional adäquat zu erfassen – früher und präziser auf den Begriff gebracht als der Philosoph Günther Anders. Bereits vor 65 Jahren schrieb er:

„Betrauern können wir einen geliebten Toten. Vorstellen können wir uns vielleicht zehn Tote. Maximal. Umbringen können wir mit den heutigen Mitteln Hunderttausende auf einen Streich. Vor dem Gedanken der Apokalypse schließlich streikt die Seele! Der Gedanke bleibt nur ein Wort.“

Kurz: Herstellen können ‚wir Menschen‘ die Apokalypse – die Vernichtung allen Lebens auf diesem Planeten – mit Hilfe der Atombombe; Vorstellen können wir es uns nicht. Wir können uns nicht mehr vorstellen, was wir herstellen und anstellen können! In diesem Sinne sind wir zugleich größer und kleiner als wir selbst: Als Vernichter haben wir durch die Bombe gottgleiche Allmacht erlangt, als Vorstellende sind wir dieser unserer unbeschränkten negativen Allmacht in keinster Weise gewachsen. Unsere Vorstellungen bleiben hinter den Effekten, die unsere Handlungen zeitigen können, unendlich weit zurück.

So auch unsere Unfähigkeit zur Angst vor einem möglichen atomaren Inferno. Diese ist nicht etwa Ausdruck von ‚Mut‘, sondern nichts Anderes als Phantasielosigkeit: die Unfähigkeit und der Unwille, uns den Worst Case vorzustellen und dies auch auf der Ebene der Gefühle zu realisieren – als Angst!

Die Gottheiten der Vernichtung

Und dies gilt, wie gesagt, für Politiker und Militärs, Spitzenjournalisten und Bild-Zeitungs-Leser, Professoren wie Sonderschüler gleichermaßen. Es wäre naiv zu glauben, professionelle Abwiegler oder Droher, Frauen und Männer wie Annalena Baerbock, Ralf Fücks, Wladimir Putin, Wolodymyr Selenskyj, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Nikolaus Blome, Andrij Melnik oder Joe Biden – sie mögen smart aussehen wie die deutsche Außenministerin, harmlos wie Selenskyj, grimmig dreinschauen wie der russische Präsident oder leicht debil wie dessen Antipode – wären ‚in Sachen Apokalypse‘ kompetenter als wir, die möglichen Opfer!

Günther Anders brachte es auf klassische Formulierungen:

„‚Die Götter der Pest‘, so heißt es in einem alten Sprichwort, ‚sind friedliche Männer und selbst nicht pestkrank.‘ Ihnen gleichen die Gottheiten der heutigen Vernichtung: Nichts ist ihnen weniger anzusehen, als was sie auslösen könnten; und ihr Lächeln ist wohlwollend, nicht selten sogar ohne Falsch.“

Aber es gibt nichts Entsetzlicheres als das ehrlich wohlwollende Lächeln, als die Naivität, die Gedankenlosigkeit und die als Moral getarnte Scharfmacherei der Gottheiten der Vernichtung.

Titelbild: evan_huang / Shutterstock

Erdgas-Tanker stauen sich auf hoher See, weil die Spekulationsgewinne momentan zu gering sind

Video: Symbolvideo „Marktpreise“

Zahlreiche LNG-Tanker harren zur Zeit vor Europa auf dem Meer aus, wie die Nachdenkseiten in dem Beitrag „Negative Gaspreise und Tankerstau vor Europas Küsten – bei der Gasversorgung Europas herrscht das pure Chaos“ berichten. In dem Artikel heißt es:

„Wer am Montagmittag an der niederländischen Energiebörse ICE-Endex innerhalb einer Stunde schnell noch etwas Gas verkaufen wollte, musste den Käufern dafür Geld bezahlen. Zum ersten Mal in der Geschichte, notierte der Gaspreis im negativen Bereich. Spekulanten geben sich an Europas Energiebörsen ein Stelldichein und treiben den Preis munter nach oben oder eben nach unten. Gleichzeitig liegen nicht weniger als 60 LNG-Tanker vor Europas Küsten vor Anker und können oder wollen ihre Fracht nicht entladen. (…)

Man kann die beiden Alternativen Pipeline und LNG-Tanker nun einmal nicht 1:1 anhand der theoretischen Lieferkapazitäten miteinander vergleichen. Die Versorgung via LNG erfordert ein ausgeklügeltes Timing und ganz andere Puffer als die regelmäßige, gut planbare Versorgung über Pipelines. Dumm nur, dass diese Puffer in Europa gar nicht vorhanden sind und das Timing Sache von Spekulanten ist.

Hinzu kommt ein weiteres Problem, das sich vor allem aus dem ’natürlichen‘ Motiv der Spekulanten ergibt, ihre Margen maximieren zu wollen. Wenn die Preise wieder deren Profitschwelle überschritten haben, wird es zum Stau an den Terminals kommen. Ist das Gas dann irgendwann einmal verflüssigt und eingespeist, liegen die Tanker immer noch in Europa und müssen erst einmal in die fernen Häfen der USA, Nigerias oder Katars zurück, um neues LNG zu laden.“

Zur Versorgung Deutschlands mit Erdgas sowie zum Flüssiggas (LNG, in den USA aus durch Fracking gewonnenem Gas hergestellt) siehe auch diese beiden erhellenden Artikel (Der LNG-Fracking-Gas-Artikel ist von 2019, der andere zur Versorgung über die Nord-Stream-Pipelines vom Oktober 2022):


Bundesregierung lehnt Gaslieferungen über einsatzfähigen Nordstream-Strang offiziell ab

Wussten Sie, dass die deutsche Bundesregierung die Wiedereinrichtung der Gasversorgung Deutschlands über Nordstream ganz offiziell abgelehnt hat? Die Informationen darüber muss man erst einmal finden. Der NDR berichtete am 3. Oktober 2022 in einer kleinen Meldung über entsprechende Aussagen der Bundesnetzagentur und die große britisch-amerikanische Nachrichtenagentur Reuters meldete am 12. Oktober unter Berufung auf einen deutschen Regierungssprecher, dass Deutschland kein Gas über den wieder einsatzfähigen Nordstream-2-Strang annehmen werde.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) meldete am 3. Oktober, dem Feiertag „Tag der Deutschen Einheit“, in einen längeren Beitrag eingebettet unter der Zwischenüberschrift „Gazprom: Kein Gasaustritt mehr – Versorgung über unbeschädigten Pipeline-Strang möglich“ zu den Ambitionen des Gazprom-Konzerns, Deutschland erneut mit dringend benötigtem Erdgas zu beliefern:

„Gleichzeitig brachte der Konzern erneute Gaslieferungen nach Deutschland über diesen unbeschädigten Strang von Nord Stream 2 ins Spiel. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur lehnte das gegenüber NDR 1 Radio MV mit der Begründung ab, dass Nord Stream 2 nicht zertifiziert und für den Betrieb freigegeben sei.“

Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte einige Tage später, am 12. Oktober 2022, in dieser Sache nicht nur einen Sprecher einer Bundesbehörde, sondern gar einen Sprecher der Bundesregierung. In der im Original englischsprachigen Reuters-Meldung unter dem Titel „Russia could deliver gas via Nord Stream 1, but not Nord Stream 2 – Germany“ – also „Russland könnte Gas über Nord Stream 1 liefern, aber nicht über Nord Stream 2 – Deutschland“ – heißt es:

„Deutschland wird kein russisches Gas über die Nord Stream 2-Pipeline beziehen, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin angeboten hatte, die Lieferungen wieder aufzunehmen. Der Sprecher fügte jedoch hinzu, dass Russland, wenn es die Gaslieferungen wieder aufnehmen wolle, dies über die Nord Stream 1-Pipeline tun könne.“

Die deutsche Bundesregierung wehrt sich also mit allen verfügbaren Mitteln gegen eine Wieder-Gasversorgung Deutschlands über Nordstream, ersatzweise durch Nordstream 2 B mit wenigstens einer intakten Pipeline. Und währenddessen gehen Bevölkerung und Wirtschaft „kaputt“.

Auf die Formalitäten-Ausrede hatte ich nur „gewartet“, denn als aufmerksamer Beobachter der letzten Jahre ist einem klar, dass so etwas kommen würde und jede Chance genutzt wird, die eigene Agenda durchzuziehen. Letztere besteht offenbar darin, Nordstream den Garaus zu machen. Koste es, was es wolle.

Man stelle sich nur mal vor, der Angriff gegen Nordstream wäre anders fehlgeschlagen und man hätte jetzt einen funktionsfähigen Nord-Stream-1-Strang statt eines funktionsfähigen Nord-Stream-2-Strangs. Was da wohl noch passieren würde, um die Erdgasversorgung Deutschlands über Nordstream zu verhindern? Die Formalitäten-Ausrede stünde ja nicht mehr als „Werkzeug“ zur Verfügung.

Warum die Bundesregierung keine „Not-Zertifizierung“ von Nordstream 2 durchführt, um Deutschland vor der Energiekatastrophe zu bewahren, wurde „selbstverständlich“ nicht mitgeteilt.


Die Umwelt-Verräter

Die Grünen haben Fracking-Gas den Weg freigemacht.

von Jens Bernert

Der Bundesrat beschloss am 7. Juni 2019 die von Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgelegte „Verordnung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Aufbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland“. Möglich wurde dies, weil die „Umweltschutzpartei“ Bündnis 90/Die Grünen für den Aufbau und die Subventionierung dieser Infrastruktur zum Import von Fracking-Gas aus den USA stimmten. Das alles geschah keine zwei Wochen nach der EU-Wahl, bei der die Grünen auch aufgrund ihres umweltpolitischen und klimapolitischen Images samt Rezo-Video massive Stimmengewinne eingefahren hatten (1).

Bei der LNG-Thematik geht es um Flüssiggas aus den USA, das durch äußerst umweltschädliches Fracking gewonnen wird – in Deutschland übrigens verboten, also um den Import eines fossilen Brennstoffs wie Kohle oder Öl – sowie die hunderte Millionen Euro teure Subventionierung der dafür notwendigen Terminals und weiterer Infrastruktur, die erst aufgebaut werden muss. Letztlich ist dies auch eine kaum verhohlene Subventionierung des noch äußerst teuren Gases aus den USA, das die Trump-Regierung unter regulären Marktbedingungen wohl nicht verkaufen könnte.

Am 28. Mai 2019, einen Tag vor der „Europa-Wahl“, sagte Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag (2):

„Verflüssigtes Erdgas hat nicht nur eine schlechte Klimabilanz, es verlängert das fossile Zeitalter. Besonders problematisch wird es, wenn zur Förderung des Erdgases das Fracking-Verfahren eingesetzt wird. LNG aus Fracking-Gas torpediert den Kampf gegen Klimakrise und Umweltgefahren in doppelter Weise. Wir lehnen Fracking daher strikt ab.
Statt weiter Investitionen in Infrastruktur für Erdgas anzureizen, sollte die Bundesregierung endlich eine klare Perspektive für den Ausstieg aus dem fossilen Energieträger Erdgas schaffen.“

Wenige Tage nach dieser Wahl sorgten die Grünen dann im Bundesrat dafür, dass das LNG-Fracking-Gas subventioniert nach Deutschland importiert werden kann. Zu dieser Bundesratsabstimmung pro Fracking-Gas findet sich kein Beitrag auf der Website von Julia Verlinden.

Im Artikel „Wird in Hamburg bald Fracking-Gas getankt?“ schreibt das Hamburger Abendblatt zu den Umweltschutzbedenken und dem Abstimmungsverhalten der „Umweltpartei“ Die Grünen (3):

„Gilbert Siegler, Sprecher des in der Energiepolitik engagierten privat organisierten Hamburger Energietisches, sagte dem Abendblatt: ‚Hamburg will bis 2030 zwei Kohlekraftwerke stilllegen und durch Gaskraftwerke ersetzen. Wird nun in Brunsbüttel ein LNG-Terminal gebaut und mit dem Hamburger Gasnetz verbunden, dann ist die Nutzung von gefracktem Erdgas in Hamburg programmiert. Das wäre eine Katastrophe für den Klimaschutz.‘ (…)
Hamburg hat dem Ausbau der LNG-Infrastruktur trotz solcher Vorbehalte jetzt zugestimmt, das heißt: Auch die Grünen haben sich also dafür ausgesprochen. Wären sie dagegen gewesen, hätte sich Hamburg enthalten müssen. ‚Dass Hamburgs rot-grüne Regierung für eine gesetzliche Regelung stimmt, die den millionenschweren Ausbau von LNG-Terminals fördert, ist nach den vollmundigen Ankündigungen des Bürgermeisters und des Umweltsenators zum Klimaschutz mehr als befremdlich’, sagte BUND-Chef Braasch.“

Der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel von Die Linke äußerte sich in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Bundesrat setzt durch LNG-Förderung fatales Signal für Fracking-Gas und gegen Klimaschutz“ zu der Angelegenheit. Zdebel verwies ebenso wie das Hamburger Abendblatt auf das im Bundesrat normalerweise übliche Abstimmungsverhalten von Landesregierungen, deren Koalitionspartner unterschiedlicher Meinung sind. Ist ein Koalitionspartner „dagegen“, enthält sich die jeweilige Landesregierung. Die Grünen sorgten aber nicht für Enthaltungen, sondern für Zustimmung. Zdebel schreibt dazu (4):

„Statt auf Klimaschutz und erneuerbare Energien zu setzen, hat sich der Bundesrat für den Import von dreckigem Fracking-Gas aus den USA und einen extrem klimaschädlichen fossilen Energieträger ausgesprochen. (…)
Keine zwei Wochen nach der Europawahl, bei der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Klimaschutz vollmundig zum bestimmenden Thema gemacht haben, ist die Partei der Klimaschutzbewegung in den Rücken gefallen. Gibt es unterschiedliche Ansichten über ein Gesetzesvorhaben in einer Landesregierung, enthält sich diese grundsätzlich im Bundesrat. Hätten sich alle Länder mit GRÜNER Regierungsbeteiligung enthalten, wäre die erforderliche Mehrheit für die LNG-Verordnung nicht zustande gekommen.“

Die Anti-Fracking-Website „Gegen Gasbohren“ schreibt in dem Artikel „GRÜNE enttäuschen bei der LNG-Abstimmung im Bundesrat“ (5):

„Damit ist für Frackinggas, hauptsächlich aus Amerika, Tür und Tor geöffnet.
Frackinggas, das durch seinen Methanschlupf von der Förderung bis zum Endverbraucher von seiner Klimabilanz mindestens genauso schädlich ist wie Kohle. Wenn man auch, wie vielfach angekündigt, auf bessere Produktionsverfahren hofft, ist nicht zu leugnen, dass Erdgas ein fossiler Brennstoff ist, den es in Zukunft weitestgehend auszuschalten gilt.
Betrachtet man dazu noch die Aufbereitung des Gases, Transportwege und so weiter zeigt sich, dass dafür ein hoher Energieaufwand betrieben werden muss. Davon ist in der Argumentation der Befürworter nichts zu vernehmen.
Und damit das Geschäft mit Flüssiggas (LNG) dennoch im Ganzen rentabel bleibt, wird durch diese neue Verordnung der Verbraucher zur Kasse gebeten.“

Das PV-Magazine schreibt im Beitrag „Niederschmetternd für Klimaschutz und Grüne Glaubwürdigkeit: Bundesrat befürwortet LNG-Infrastruktur“ zu den Ereignissen bei der Abstimmung im Bundesrat (6):

„Die Frage, warum dreistellige Millionenbeträge samt freundlichsten Gesetzesänderungen der Erdgasindustrie und nicht den erneuerbaren Energien gewidmet werden, wurde von niemandem verbalisiert, gellte aber in Form eines durch Mark und Bein gehenden Buh-Schreis von der Besuchertribüne durch den Raum. Ob seines schändlichen Tuns vermutlich selbst vom Gewissen geplagt kam vom Präsidium keine Rüge.
Die Grünen-Umweltministerin von Thüringen, Siegesmund, ging auf den Schrei und auf die Demonstranten vor dem Bundesratsgebäude ein: Man müsse den Menschen erklären, warum LNG nötig sei und dürfe hierbei auch Gefahren nicht verschweigen. Schließlich könne auch unkonventionell gefracktes Erdgas importiert werden.“

Interessanterweise erfolgte der Bundesratsbeschluss zur Subventionierung des teuren und umweltschädlichen Fracking-Gases beziehungsweise der entsprechenden Importinfrastruktur just in dem Zeitraum, in dem die US-Regierung den umfangreichen Ausbau der LNG-Exportinfrastruktur für das in den USA durch Fracking gewonnene Gas ankündigte. Bizarrerweise tauften die US-Behörden das US-Fracking-Gas in „Freedom Gas“ beziehungsweise seine Moleküle in „Molecules of Freedom“ um (7). Diese Begriffe erinnern den Betrachter an die „Freedom Fries“ – statt „French Fries“ – in den USA aus der Zeit der Invasion des Iraks.

Die schweizerische Website watson.ch schreibt zu Freiheitsgas und den erstaunlich gut zu den deutschen Importambitionen passenden US-Exportambitionen von Fracking-Gas (8):

„In einer Pressemitteilung des US-Energie-Departements vom Dienstag werden fossile Brennstoffe und flüssiges Erdgas (LNG, Liquefied Natural Gas) als «Freiheits-Moleküle» beziehungsweise «Freiheits-Gas» bezeichnet. (…)
Aber es kommt noch besser. Die eigentliche Nachricht in der Pressemitteilung ist die Ankündigung einer neuen Gasverflüssigungsanlage im texanischen Houston. Direkt am Golf von Mexiko gelegen, soll sie «Freedom Gas» a.k.a. flüssiges Erdgas in die Welt verbreiten.“

Der Spiegel schreibt im Artikel „Fracking. US-Regierung wirbt für ‚Freiheitsgas’“ (9):

„Die Pressemitteilung des US-Energieministeriums hätte außer Branchenexperten wohl kaum jemand beachtet. Die Behörde gibt darin bekannt, dass über eine neue Anlage an der Küste des Bundesstaates Texas in Zukunft mehr Flüssiggas (LNG) ins Ausland exportiert werden kann. (…)
Die US-Regierung würde gern auch mehr Flüssiggas nach Europa verkaufen. Zwar sind die EU-Importe zuletzt gestiegen, allerdings ist der LNG-Anteil am Gesamtverbrauch in Europa immer noch sehr klein.“

Quellen und Anmerkungen:

(1) http://blauerbote.com/2019/05/30/das-rezo-video-wurde-vom-stroeer-konzern-hergestellt/
(2) https://julia-verlinden.de/detail/article/lng_verlaengert_das_fossile_zeitalter/
(3) https://www.abendblatt.de/hamburg/article226242161/Wird-in-Hamburg-bald-Fracking-Gas-getankt.html
(4) http://www.hubertus-zdebel.de/bundesrat-setzt-durch-lng-foerderung-fatales-signal-fuer-fracking-gas-und-gegen-klimaschutz/
(5) http://www.gegen-gasbohren.de/2019/06/11/gruene-enttaeuschen-bei-der-lng-abstimmung-im-bundesrat/
(6) https://www.pv-magazine.de/2019/06/11/niederschmetternd-fuer-klimaschutz-und-gruene-glaubwuerdigkeit-bundesrat-befuerwortet-lng-infrastruktur/
(7) https://www.sciencealert.com/us-department-of-energy-is-now-referring-to-natural-gas-as-freedom-gas
(8) https://www.watson.ch/international/usa/639188222-die-trump-regierung-hat-erdgas-umbenannt-es-heisst-jetzt-freedom-gas
(9) https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/fracking-gas-us-regierung-wirbt-fuer-freiheitsgas-a-1270061.html

Zum Artikel

Der Artikel „Die Umwelt-Verräter“ erschien zuerst im Rubikon-Magazin. Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

Zum Nationalfeiertag: Kein EU-Gesetz hat die Macht, die österreichische Neutralität auszustechen

Zum Nationalfeiertag: Kein EU-Gesetz hat die Macht, die österreichische Neutralität auszustechen

Am 26. Oktober 1955 beschloss der österreichische Nationalrat das Gesetz zur immerwährenden Neutralität. Dieses Signal der Stärke und des Friedens machte Österreich zu einem respektierten Mitspieler der Weltpolitik – entsprechend falsch ist es also, wenn Politiker und Regierende heute den Einfluss der Alpenrepublik klein reden und fremden Interessen den Vorzug vor nationalen geben. Anlässlich des heutigen Nationalfeiertags sei daher daran erinnert: Die österreichische Nationalität kann durch kein EU-Gesetz ausgestochen werden!

Österreich und Europa: Gedanken zum Nationalfeiertag

zuerst erschienen auf Gazette Österreich

Seit 1965 ist der 26. Oktober österreichischer Feiertag. Der ursprüngliche „Tag der Fahne“ wurde zum Nationalfeiertag. Dies aus gutem Grunde: Am 26. Oktober 1955, also 10 Jahre vor Einführung dieses Feiertages, beschloß der österreichische Nationalrat das Gesetz zur immerwährenden Neutralität. Im Verfassungsrang.

Dieses Bekenntnis war nicht nur der Ausdruck des Wunsches, aus den Konflikten der großen Machtblöcke der Welt, West und Ost, NATO und Warschauer Pakt, herausgehalten zu werden, sondern es war auch der selbstbewußte Ruf in die Welt hinaus, daß man souverän ist, daß man sich stark genug sieht, nicht nur zu überleben, sondern auch gut zu leben. Der Entschluß zur Neutralität, die bewußte Abkehr von ideologisch durchsetzten Bündnissen, war das Signal der Stärke, das vom Rest der Welt auch wahrgenommen wurde. Und Österreich ging einen rasanten Weg des Aufstiegs. Wirtschaftlich, kulturell und weltpolitisch war Österreich zu einem Player geworden, an dem man sich gut und gerne orientieren konnte. Österreichische Diplomaten und Regierungsmitglieder sorgten auf der weltpolitischen Bühne für Friedensgespräche bei schlimmsten Konflikten. Andere hatten schon die Hoffnung auf Frieden aufgegeben, wo österreichische Initiativen für Erfolg sorgten. Nicht umsonst wurde ein Österreicher, Dr. Kurt Waldheim, sogar UNO-Generalsekretär.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die österreichische Größe – oft aus innenpolitischem Kalkül – klein geredet. Und heute ist es vollkommen normal und löst (leider) keine Schimpftirade aus, wenn Vertreter der hohen Politik, Mitglieder der Bundesregierung öffentlich bekennen, daß sie unser Österreich zu klein, zu machtlos empfinden. Wieder und wieder wird bekundet, daß Österreich unfähig sei, für sich zu sorgen, alleine nicht lebensfähig sei. Ein gefährliches und unanständiges Geschwätz von Personen, die sich gleichzeitig gerne vom Geld derer entlohnen lassen, denen sie die Lebensfähigkeit absprechen. Es verhöhnt Österreich, seine Bürger, seine Verfassung und den Geist, der Österreich ab 1955 groß gemacht hat, wenn man dieses Land schlecht redet.

Gerade am Nationalfeiertag sollte man sich wieder dessen bewußt sein, daß es die österreichische Neutralität war, die Österreich zu einem anerkannten und geschätzten Mitspieler der weltweiten Politik und Wirtschaft machte. Und jede Aushöhlung, jede Beschneidung dieser Neutralität schadet dem Fortkommen unserer Republik. Im Ernstfall sollte man sich stets darüber im Klaren sein, daß österreichische Interessen über denen der EU stehen müßen und es kein einziges Gesetz der EU gibt, das die Macht hätte, die österreichische Neutralität auszustechen. Dieses Bewußtsein sollte unbedingt wieder Einkehr in den Köpfen der Regierungsmitglieder, des Bundespräsidenten und anderer führender Köpfe der Politik halten.

Wir wünschen Ihnen einen schönen und feierlichen Nationalfeiertag!

[Gazette Österreich]

Negative Gaspreise und Tankerstau vor Europas Küsten – bei der Gasversorgung Europas herrscht das pure Chaos

Negative Gaspreise und Tankerstau vor Europas Küsten – bei der Gasversorgung Europas herrscht das pure Chaos

Wer am Montagmittag an der niederländischen Energiebörse ICE-Endex innerhalb einer Stunde schnell noch etwas Gas verkaufen wollte, musste den Käufern dafür Geld bezahlen. Zum ersten Mal in der Geschichte, notierte der Gaspreis im negativen Bereich. Spekulanten geben sich an Europas Energiebörsen ein Stelldichein und treiben den Preis munter nach oben oder eben nach unten. Gleichzeitig liegen nicht weniger als 60 LNG-Tanker vor Europas Küsten vor Anker und können oder wollen ihre Fracht nicht entladen. Ein Energieanalyst kommentierte erklärte dies in einer Chatgruppe mit dem Satz: „Die EU-Regierungen kauften in Panik Gas als sei es Klopapier während einer Pandemie“. Uns steht ein chaotischer Winter bevor. Von Jens Berger

Wie kann es sein, dass eine wertvolle Ware wie Erdgas plötzlich nichts mehr wert ist? Um das zu „verstehen“, muss man wissen, wie Gas zur Zeit physisch gehandelt wird. Seit Europas Regierungen panisch ihre Speicher gefüllt haben und dabei die Preise fahrlässig in so noch nie gekannte Höhen getrieben haben, ist der Markt ausgetrocknet.

Lesen Sie dazu: Gaspreisexplosion – nun findet auch der SPIEGEL heraus, was Sie bereits vor mehr als zwei Monaten auf den NachDenkSeiten lesen konnten

Im Schnitt haben die Speicher der EU einen Füllstand von 93,4%. In den wichtigsten Abnehmerländern Deutschland und Italien passt gar kein Gas mehr in die Speicher. Man kann also zur Zeit ins Verbundnetz nur so viel Gas einspeisen, wie aktuell verbraucht wird. Und das ist erstaunlich wenig – dem Rekord-Oktober mit Durchschnittstemperaturen, die in Mitteleuropa bis zu acht Grad über dem Durchschnitt liegen, sei Dank.

Der Weltmarkt schert sich jedoch normalerweise nicht um solche Fragen. Für die Hedgefonds und Handelskonzerne, die das Gas in den Exporthäfen in den USA, Nigeria, Katar oder Algerien kaufen, zählt letztlich nur ihre Marge. Die war im Sommer, als Europas Regierung noch wie verrückt Gas zu jedem angebotenen Preis kauften und in ihren Speichern hamsterten, sensationell – rund 150 Millionen Dollar ließen sich damals mit einer einzigen LNG-Lieferung verdienen. Diese Zeiten sind erst einmal vorbei. Als die LNG-Tanker vor einigen Wochen die Exporthäfen verließen, lag der Spotmarktpreis für eine Megawattstunde noch bei über 200 Euro. Aktuell liegt er im Schnitt bei rund 20 Euro. Wer jetzt verkauft, macht Verlust. Wer jetzt verkauft, ist jedoch unbekannt. Wahrscheinlich sind es Spekulanten, die das Gas schon eingekauft haben, als die Tanker noch auf See waren und die sich auf wagehalsige Termingeschäfte eingelassen haben. Bei solchen Geschäften, bei denen es nicht nur um virtuelle Handelsgüter, sondern um reale Rohstoffe geht, die an einen realen Handelsplatz geliefert werden müssen, kann es in der Tat im Extremfall sogar zu negativen Preisen kommen. Bislang ist das aber erst einmal beim Erdöl passiert, als die Corona-Wirren die physische Nachfrage am wichtigen US-Handelsort Cushing, Oklahoma derart haben einbrechen lassen, dass ein Barrel WTI-Öl am Ende des Handelstages mit minus 37 Dollar notierte.

Wer zur Zeit seine Ladung nicht zwingend verkaufen muss, der verkauft auch nicht. Daher liegen ganze 60 LNG-Tanker vor den Häfen Europas vor Anker. Zur Einordnung: Das sind fast 10% der gesamten weltweiten LNG-Tanker-Flotte. Auf dem Portal „MarineTraffic“ kann man sich die Positionen anzeigen lassen. Die in den Bildern als „rote Punkte“ dargestellte Schiffe sind allesamt LNG- oder Erdöltanker, die zur Zeit vor den Häfen von Cadiz/Spanien, Le Havre/Frankreich, Antwerpen und Rotterdam/Belgien und Niederlande und Skagen und Göteborg/Dänemark und Schweden vor Anker liegen. Nur vor Deutschland liegt kein Schiff vor Anker. Deutschland hat kein einziges LNG-Terminal.

Quelle: MarineTraffic

Diese Situation stellt eine tickende Zeitbombe dar. Die Spekulanten warten auf bessere Preise. Die werden natürlich kommen; spätestens dann, wenn die Temperaturen sinken und der Verbrauch steigt. Dann werden jedoch die Entlade- und Verflüssigungskapazitäten in den europäischen Terminals nicht ausreichen, um das Gas aus den „schwimmenden Speichern“ so schnell ins Netz einzuspeisen, wie es ge- und verbraucht wird. Die Folge: Um die Differenz auszugleichen, werden die nötigen Mengen aus den Speichern eingespeist werden müssen.

Man kann die beiden Alternativen Pipeline und LNG-Tanker nun einmal nicht 1:1 anhand der theoretischen Lieferkapazitäten miteinander vergleichen. Die Versorgung via LNG erfordert ein ausgeklügeltes Timing und ganz andere Puffer als die regelmäßige, gut planbare Versorgung über Pipelines. Dumm nur, dass diese Puffer in Europa gar nicht vorhanden sind und das Timing Sache von Spekulanten ist.

Hinzu kommt ein weiteres Problem, das sich vor allem aus dem „natürlichen“ Motiv der Spekulanten ergibt, ihre Margen maximieren zu wollen. Wenn die Preise wieder deren Profitschwelle überschritten haben, wird es zum Stau an den Terminals kommen. Ist das Gas dann irgendwann einmal verflüssigt und eingespeist, liegen die Tanker immer noch in Europa und müssen erst einmal in die fernen Häfen der USA, Nigerias oder Katars zurück, um neues LNG zu laden. Die bislang 60 LNG-Tankern wird man also gut einen Monat nach ihrer Entladung in Europa nicht mehr sehen. Die große Frage ist, ob diese Lücke durch andere Tanker geschlossen werden kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass die komplexe LNG-Versorgung ja nicht generalstabsmäßig zentral geplant wird, sondern den Wirren der Weltmärkte überlassen wurde. Das ist problematisch. So mancher LNG-Tanker, der jetzt aus den Exporthäfen ablegt, dürfte angesichts der niedrigen Margen und des Tanker-Staus in Europa Kurs auf andere Märkte in Asien oder Südamerika nehmen. Bis dieser Tanker wieder zurückgekommen ist und theoretisch Gas für Europa laden könnte, vergehen Wochen bis Monate. So führen die derzeit historisch niedrigen Gaspreise in Europa nicht etwa zu einer Linderung der Gaskrise, sondern möglicherweise indirekt sogar zu ihrer Verschärfung in wenigen Monaten; dann, wenn es aller Wahrscheinlichkeit nach wirklich kalt wird und der Verbrauch in die Höhe steigt. Wie lange werden die Speicher die Differenz ausgleichen können? Welche Auswirkungen wird dies auf den Gaspreis haben?

Die Posse rund um negative Gaspreise und Tanker, die vor Europas Küsten ankern, zeigt, in welchem Chaos wir momentan stecken. Seriöse Prognosen, gleich in welche Richtung, sind nicht möglich. War der „alte“ Gashandel noch durch planbare, zuverlässige und seriös durch beide Parteien vereinbarte Preise gekennzeichnet, ist der „neue“ Gashandel chaotisch, unzuverlässig und einer nur noch wahnsinnig zu nennenden Preisdynamik unterworfen, die von Spekulanten gesteuert wird. Die Zeichen stehen auf Sturm und es ist kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.

p.s.: Um zu visualisieren, wie abhängig unser modernes Wirtschaftssystem von Gas und Öl ist, das über den Seeweg transportiert wird, hier eine Grafik. Jedes rote Symbol steht für einen Tanker – die Blutbahnen unseres Wirtschaftssystems.

Quelle: MarineTraffic

Titelbild: MarineTraffic

Update zur deutschen Energie-Apokalypse

Das einzige veröffentlichte Filmmaterial über die Schäden an den Nord Stream-Pipelines, das in meinem Nord Stream-Verschwörungsthread vorgestellt wurde, stammt von der schwedischen Zeitung Expressen. Ihre Reporter heuerten Unterwasserdrohnen an und fuhren mit einem Boot zum Ort der Explosionen vor der Insel Bornholm hinaus. Dort fanden sie einen beträchtlichen Krater und 50 Meter fehlende Rohrleitungen. Dass die Bilder auf diese Weise zu uns gelangten und nicht auf einem offiziellen Weg, spricht Bände über den Eifer der schwedischen Behörden, diese Geschichte zu unterdrücken.

Die Proteste gegen die irrsinnige Energiepolitik der Bundesregierung nehmen vor allem im Osten zu, vereinzelt wird jetzt sogar in großen Medien darüber berichtet. Dies ist sicher auch ein Grund dafür, dass der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer immer wieder von den offiziellen CDU-Positionen abweicht, einen Verhandlungsfrieden in der Ukraine fordert und die EU-Sanktionen mit einem „Tsunami“ vergleicht, der die deutsche Wirtschaft bedroht.

Die befürchtete Gasknappheit sorgt für Chaos, da die Kunden auf der Suche nach günstigeren Preisen oder wegen der Kündigung ihrer laufenden Verträge eilig den Versorger wechseln. Mehrere kommunale Versorgungsunternehmen haben die Aufnahme neuer Kunden gestoppt, aber diese Möglichkeit steht den so genannten Grundversorgern nicht zur Verfügung, d. h. den Versorgungsunternehmen, die den Großteil des Gases in ihrer Region liefern. Diese sind gesetzlich verpflichtet, alle Kunden aufzunehmen, und viele von ihnen haben bereits Schwierigkeiten, plötzliche Nachfragespitzen zu bewältigen.

Auch ihre tägliche Zahlungsfähigkeit könnte bald zum Problem werden:

Nicht nur die Beschaffungspreise sind enorm gestiegen, sondern auch die Zwischenfinanzierungskosten – also die Summe, mit der die Stadtwerke die Zeit vom Gaseinkauf bis zum Weiterverkauf an den Kunden überbrücken müssen – und die gestiegenen Abschlagszahlungen der Kunden, erklärt ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen. „Beides zusammen erhöht den Liquiditätsbedarf der Stadtwerke, was wiederum deren Fähigkeit beeinträchtigt, die Kunden mit Strom und Gas zu versorgen.“

Wer weiß, wie sich das alles entwickeln wird und welche Auswirkungen (wenn überhaupt) die vorgeschlagenen Preisobergrenzen für Strom und Gas auf die Märkte haben werden, aber ich habe die verrückte Vision einer nahen Dystopie, in der eine Minderheit wohlhabender Kunden, die sündhaft teure Verträge mit alternativen Anbietern abgeschlossen haben, immer noch ihre Häuser beheizen kann, während alle anderen mit ständigen Stromausfällen und Ad-hoc-Rationierungssystemen zu kämpfen haben.

Zelenskys Wirtschaftsberater hat angekündigt, dass er erwartet, dass die Bundesrepublik jeden Monat 500 Millionen Dollar zur Verteidigung der Ukraine beiträgt. Das hört sich viel an, aber wir müssen uns daran erinnern, dass das deutsche Antigen-Testprogramm auf seinem Höhepunkt rund eine Milliarde Euro pro Monat gekostet hat. Die Regierung vergeudet schon seit langem Geld für verrückte Dinge.

Eine Umfrage unter deutschen Unternehmen, mehrheitlich Kleinunternehmen, zeigt, dass 25 % (gegenüber 14 % vor vier Monaten) über Entlassungen nachdenken und 90 % eine weitere Preiserhöhung planen. Fast sechs von zehn Unternehmen stellen geplante Investitionen zurück.

Wir beobachten schon seit einiger Zeit eine schleichende Verschiebung in der Industrieproduktion“, sagt Rainer Kirchdörfer, Vorsitzender der Stiftung Familienunternehmen, die die Umfrage durchgeführt hat. „Wir werden die Deindustrialisierung und den Wohlstandsverlust erst in Jahren erkennen, und bis dahin wird er unumkehrbar sein.

Das Wirtschaftschaos hat die chemische Industrie besonders hart getroffen, und zu den ersten Engpässen gehören Eisen- und Aluminiumsalze, wichtige Fällungsmittel für die Abwasserreinigung. Vier Bundesländer haben bereits ihre Vorschriften für die Wasseraufbereitung gelockert. Auch Chemikalien, die für die Aufbereitung von Trinkwasser benötigt werden, werden immer knapper.

Können wir nicht einfach unsere Biogasproduktion erhöhen, um unsere Abhängigkeit von Russland zu beenden und gleichzeitig das Klima zu retten, fragen die geifernden Schwachköpfe des Westdeutschen Rundfunks?

Insgesamt könnte sich der Anteil von Biomethan am deutschen Gasmarkt verdreifachen, so eine Studie des Deutschen Biomasseforschungszentrums in Leipzig. Das Hauptstadtbüro für Bioenergie erklärt in einer Stellungnahme, dass Biogasanlagen kurzfristig etwa 4 Prozent der russischen Erdgasimporte ausgleichen könnten. Außerdem sei es möglich, dass Biogas 46 % des Stroms aus Gaskraftwerken liefert.

Wenn wir also unser gesamtes Getreide in die Stromerzeugung stecken, haben wir die Aussicht, nicht nur zu erfrieren, sondern auch zu verhungern. Ich bin froh, dass die staatlichen Medien diesen vielversprechenden Aspekt untersuchen.

Und schließlich hat Business Insider herausgefunden, dass die wahren Opfer der Gaskrise nicht kleine Kinder mit schwacher Gesundheit oder ältere Rentner mit festem Einkommen sein werden, sondern weibliche Berufstätige. Verordnungen, die vorschreiben, dass in Büros die Thermostate auf 19 °C eingestellt werden müssen, werden laut einer Müllstudie Frauen kognitiv benachteiligen, während (noch schlimmer) Männer begünstigt werden, die seltsamerweise bei genau dieser Temperatur angeblich ihre beste Leistung bringen. Glücklicherweise hat die Tagesschau jedoch Dr. Georg Ertl von der Universitätsklinik Würzburg konsultiert, der überzeugt ist, dass dieser unglückliche Sexismus, der durch die Förderung der liberalen Demokratie über uns gebracht wurde, durch … Mützen und Strümpfe bekämpft werden kann.

Solange es Entwicklungen gibt, wird dies eine regelmäßige Serie sein. Alle vorherigen Teile sind am Ende des Artikels in der Quelle zu finden.

Im Umfeld von Marijke starben 10 Menschen nach der Impfung, darunter auch ihr Vater

Marijke aus Gent bekam im August letzten Jahres ihre erste Covid-Spritze. Danach wurde es sehr heiß in ihrer Kehle. Dieses Gefühl schlich sich ein und sie war nicht in der Lage, nach Hause zu gehen. Währenddessen sah sie, wie weiter hinten eine Frau zusammenbrach. „Ich denke: Was ist das jetzt?“

Das Gefühl wurde am Abend immer schlimmer. Ihre Lymphknoten begannen anzuschwellen. „Ich bekam keine Luft mehr. Ich konnte überhaupt nicht mehr atmen“, erzählt Marijke.

Es wurde immer schlimmer und sie konnte nicht mehr schlafen. Das Gehen verschaffte ihr ein wenig Luft. Sie ging zum Arzt, der sehr besorgt war und vermutete, dass sie Blutgerinnsel hatte.

Ihr Blut war in Ordnung. Monatelang musste Marijke mit einem Erstickungsgefühl und geschwollenen Drüsen herumlaufen.

Auch ihr Menstruationszyklus war völlig gestört. „Von einem Moment auf den anderen blutete sie. Einfach furchtbar. Sie können es sich nicht vorstellen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ging über Monate hinweg.“

Infolgedessen wurde Marijke sehr schwindlig und konnte nicht mehr aufstehen. „Ich konnte nicht einmal zum Kühlschrank gehen“, sagt sie.

Auch ihr gesamtes Umfeld wurde hart getroffen. „Mein Mann wurde in dieser Zeit sehr kurzatmig. Er konnte keine Treppen mehr steigen.“ Er ließ sein Blut untersuchen, was ergab, dass der D-Dimer-Wert sehr schlecht war. D-Dimer ist eine Verbindung, die aus einem Blutgerinnsel gewonnen wird.

Außerdem erhielt sie einen Anruf, dass ihr Vater plötzlich tot im Badezimmer liege. „Während nichts passierte oder auf etwas Ungewöhnliches hindeutete, lag er plötzlich tot da“, sagte sie.

Einige Tage später starb auch sein Arzt plötzlich. „Am Ende starben in meiner Gegend innerhalb von drei Monaten plötzlich 10 Menschen. Zehn Personen, die ich kenne. Unglaublich. Unglaublich.“

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