Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

Kategorie: Nachrichten

Das Ende der Welt, wie wir sie kennen…

Das Ende der Welt, wie wir sie kennen…

Den Weltuntergang hatte ich mir etwas spektakulärer vorgestellt – und dann wird er auch noch von Robert Habeck angekündigt: „Wir werden in eine neue Welt hineinwachsen“, verkündete er diese Woche bei „Markus Lanz“ im ZDF. Was ist das denn für eine erbärmliche Apokalypse? Da schlafen einem noch die Füße ein, so ganz ohne unheilvolle Lichter am Himmel, Erdbeben und mordgierige Außerirdische. Ach – Herr Habeck hat das gar nicht als Drohung gemeint? Das muss einem doch gesagt werden! Es scheint fast, als freue er sich so sehr auf das Ende der uns bekannten Welt, wie einst Frau Göring-Eckardt euphorisch die bevorstehende Änderung unserer Gesellschaft zelebrierte.

  • Mit Lastenfahrrad und Windkraft in die grüne neue Welt
  • Blaue Teufel aus Thüringen als Naturschützer
  • Märtyrertod der Bäume für Windräder

Ein Kommentar von Miriam Lübke für Ansage!

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Und das kann einem nun wirklich Angst machen – denn die Grünen werden aller Voraussicht nach Teil der kommenden Regierungskoalition sein. Und wenn Robert Habeck die Folgen seiner Klima- und Energiepolitik so realistisch einschätzt wie seine Kollegin jene der üppigen Migration, dann wäre eine Alien-Invasion vielleicht die leichter zu bekämpfende Bedrohung. Dabei würde wenigstens ein Konsens bestehen, dass es sich um eine solche handelt, spätestens dann, wenn Claudia Roth vaporisiert wird, nachdem sie den Invasoren als Friedensangebot von ihrem Börek angeboten hat. Robert Habeck aber freut sich auf eine grüne neue Welt mit Lastenfahrrad, Windkraft und Elektromotoren. Das sieht vor dem geistigen Auge vieler Bürger enorm friedlich und idyllisch aus, es fehlt nur noch ein Werbeplakat, auf dem Habeck Milchkannen mit besagtem Fahrrad ausliefert.

Grüne neue Welt mit Lastenfahrrad und Windkraft

Warum wird jedem, der sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, dann schwindlig bei dieser Vorstellung? Als während des Herbststurms am Morgen das Licht kurzfristig flatterte, jagte mir der Schrecken durch die Glieder: Ist er schon da, der große Stromausfall? Es ist hier vor Ort nicht ganz ungewöhnlich, dass einmal der Saft wegbleibt, aber der Spuk ist schnell vorbei. Aber warum macht das Bundesamt für Katastrophenschutz im Moment sogar Fernsehwerbung für seine Notfallpläne? Vor der Wahl schien doch noch alles in Ordnung zu sein? Haben die uns etwa – Gott behüte! – das wahre Ausmaß des Desasters verschwiegen und mühen sich nun ab, den Bürgern die Finsternis etwas erträglicher zu machen?

Fest steht, dass man im europäischen Ausland langsam ungehalten auf die deutschen Energieexperimente reagiert. Während man rings umher Kernreaktoren der vierten Generation in Betrieb nimmt, setzen die Deutschen lieber riesige Windradfundamente in ihre Wälder, die tatsächlich ein wenig wie ein abgestürztes Raumschiff aus „Independence Day“ aussehen. Unabhängig werden wir damit aber nicht, im Gegenteil: Ein Heer von Technikern arbeitet täglich daran, die empfindsame europäische Stromversorgung aufrecht zu erhalten – und Deutschland wird wie ein humpelnder Kamerad mitgeschleppt, der sich freiwillig in die Schusslinie begeben hat, aber selbst jetzt noch allen anderen gute Ratschläge erteilen will.

Blaue Teufel als Naturschützer

Eine heile grüne Welt ist das nicht, die existiert nur in den Köpfen der grünen Stadtbewohner, die ihr Bio-Gemüse aus dem Öko-Supermarkt beziehen, vollkommen entfremdet vom Prozess des Anbaus. Auch mit Roger Scrutons Oikophilie hat das zeitgenössische Conveniance-Grünsein nichts zu tun. Denn dazu wäre Anpacken nötig. Greta Thunbergs Vorgänger Felix Finkbeiner blieb nicht etwa der Schule fern, sondern rief die Bürger noch dazu auf, Bäume zu pflanzen, um ihre Umgebung lebenswerter zu machen. Heute trifft man bei dieser Tätigkeit die „blauen Teufel“ aus Thüringen an, welche auch noch die Abholzung von Bäumen für Windräder verhinderten, indem sie sich erfrechten, daran Nistkästen für Vögel anzubringen.

Aber mit solchen Kleckereien geben sich weder Robert Habeck noch seine Anhänger von Fridays for Future zufrieden: Da muss schon die Welt gerettet werden – und dann stirbt der individuelle Baum eben den Märtyrertod für das Windrad. Karl der Käfer wird auch von den Grünen einfach weggejagt. Denn das grüne Leben eines Robert Habeck findet nicht in der Natur statt, sondern im schicken Häuschen. Ob er sich vielleicht heimlich schon ein Notstromaggregat zugelegt hat? Vielleicht wird das die erste Vorschrift, welche ein grünes Ministerium erlässt: Bürger, bereitet euch auf harte Zeiten vor! Schnappt euch überteuerten Diesel für eure Generatoren!

Aber nach dieser finsteren Durststrecke wird es ganz großartig im grünen Paradies aussehen. Das hat bei den Sozialisten schließlich auch immer geklappt – fast jedenfalls. Also beim nächsten Mal bestimmt.

Dieser Beitrag ist zuvor auf Ansage! erschienen.

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Gefährdeter und schutzlos durch COVID-Impfung: Selbst Public Health England verliert seinen Impf-Enthusiasmus

Kennen Sie Alex Berenson? Wenn Sie sich für alles interessieren, was im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 und COVID-19 an Falschem behauptet wird, was Regierungen und ihre Adepten verbreiten, um ihre Impfgeschichte aufrecht erhalten zu können, dann sollten Sie Alex Berenson folgen. Er gehört immer zu den ersten, die die neueste Lüge, die der Regierungserzählung angefügt wird, […]

Polen will nicht jede Freiheit aufgeben: Wann wird „zurückgeschossen“?

EU-Fundamentalisten sprechen einigen Ländern jegliche Souveränität ab, auch und gerade in Deutschland. Es scheint sich ein lange überwunden geglaubter Graben wieder aufzutun:  Polen versus Deutschland. Und wieder wird zurückgeschossen wie am 1. September 1939 –  nur andersherum; diesen Eindruck konnte man fast gewinnen beim Anschauen der Fernsehnachrichten dieser Woche und beim Aufschlagen der Zeitungen. „Vertragsverletzung„, „Schlagabtausch„, „Sanktionen„, „Ächtung“ – solche Begrifflichkeiten beherrschen die Schlagzeilen. Und das nur, weil Polen sich erdreistete, sich von Brüssel und Straßburg nicht vollends auf der Nase herumtanzen zu lassen und die Unabhängigkeit seiner Justiz vorbehalten will.

Die Visegrad-Staaten sind den Westeuropäern schon lange ein Dorn im Auge, Ungarn im Allgemeinen und jetzt Polen im Besonderen. Unisono beschuldigen die deutsche Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der bayrische Berufseuropäer Manfred Weber und fast alle Medienkommentatoren die Polen, Europa „in die Krise zu stürzen„. Alle deutschen Parteien im Europaparlament mit Ausnahme der AfD forderten am Dienstag einen harten Kurs gegen die polnische Regierung und attackierten ihren Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, der diese Woche eine aufschlussreiche Rede vor dem EU-Parlament hielt.  Gegen die Polen einen „harten Kurs„, vielleicht wieder hart wie Kruppstahl. Tatsächlich? Sind die Polen so stark, dass sie Europa in eine Krise stürzen könnten?

Hart wie Kruppstahl

Was hat Polen eigentlich verbrochen? Es möchte seine Gerichtsbarkeit behalten und, nach diversen Souveränitätsverlagerungen infolge der Europäischen Verträge, nicht auch noch sein Rechtssystem der EU opfern. Müsste es dies tatsächlich? Nein, muss es nicht. Denn entgegen anderslautender Behauptungen ist ein Vorrang des EU-Rechts in den Verträgen nirgend vorgesehen oder manifestiert. Tatsächlich ist die Doktrin, dass EU-Recht nationales Recht breche, zum Erbrechen: Sie beruht nur auf einem einzigen EuGH-Urteil aus dem Jahr 1964. Seither glaubt man daran, dass dies für alles und alle gelte. Aber ist es für Europa elementar, ob es in Polen ein paar Geschlechter weniger gibt?

Für bestimmte Sachbereiche ist das einheitliche Recht tatsächlich geboten. Etwa Arbeitsrecht besteht diese Rechtshierarchie (ich nenne dieses das Beispiel, weil ich als Ex-Landesarbeitsrichter damit vertraut bin). Über allem Arbeitsrecht steht EU-Recht mit seinen EU-Richtlinien. Darunter folgen Grundgesetz, die Bundesgesetze und Tarifverträge in einem Konkurrenzverhältnis (Günstigkeitsprinzip), Landesgesetze, Verordnungen und nachgeordnete Rechtsnormen. Aber diese Systematik ist dem Postulat des freien Verkehrs von Waren, Dienstleistungen, Arbeit und Kapital geschuldet. Diesbezüglich müssen einheitliche Normen gelten, um Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Mitgliedsländern weitgehend zu vermeiden. Trotzdem gab es auch schon Zoff zwischen dem EuGH und dem BVerfG nach arbeitsrechtlichen Vorlagebeschlüssen.

Auch das Bundesverfassungsgericht reklamierte schon einmal, dass es selbst das letzte Wort habe und nicht der EuGH: Im Mai 2020 ging es um das Anleihekaufprogramm der EZB. Und siehe da: Unsere Verfassungsrichter erklärten den Eurozauber der EZB und auch das Urteil des EuGH als nicht vereinbar mit dem deutschen Grundgesetz. Letztes Jahr gab es über die Kompetenz der einen und anderen Robenträger einen Gelehrtenstreit. Aber traute sich jemand, Deutschland dermaßen ans Bein zu pinkeln, wie man das jetzt mit Polen tut?

Eurozauber des EuGH

Das höchste Gericht müsse politikfrei sein, fordert man von den Polen. Aber ist unser Verfassungsgericht politikfrei? Keineswegs, und darüber gibt es sogar mächtigen Streit. Auch in Deutschland besteht keine politikfreie Gerichtsbarkeit – dafür aber weit mehr „rechtsfreie Räume“, wenn etwa man unsere laxe Kriminalitätsverfolgung und Rechtspflege mit Nachbarländern vergleicht.

Auch in anderen Ländern Europas gibt es Vorbehalte gegen den Absolutheitsanspruch der EU. Hier in alphabetischer Reihenfolge: Gerichte in Belgien, Deutschland, Dänemark, Estland, Frankreich, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Polen, Spanien und der Tschechei tun sich schwer mit den europäischen Machtzentren in Brüssel (Sitz der EU-Institutionen), Frankfurt (Sitz der EZB), Luxemburg (Sitz des EuGH) und Straßburg (gemeinsam mit Brüssel des EU-Parlaments). Doch ausgerechnet mit unseren östlichen Nachbarn scheint man alles machen zu können. Im privaten Bereich würde man das Mobbing oder Bashing nennen.

Vielleicht sollten unsere Scharfmacher einmal einen Blick zurückwerfen und den Polen dankbar sein: Ihre Vorfahren waren es, die unser Europa im Jahre 1683 vor dem Ansturm der Türken gerettet haben. Und dies war nicht das einzige Mal. Sie scheinen sich der außereuropäischen Gefahren eher bewusst zu sein als unsere hiesigen Polit-Oberlehrer, die ohne den historischen Beitrag der Polen heute nicht ihren leidenschaftlichen Fehden frönen können. Denn statt der EU hätten wir dann wahrscheinlich längst ein islamisches Europa und somit auch keine Richter in roten Roben und befremdlichen Hüten. Die Scharia-„Recht“-Sprechung läge stattdessen in der Hand eines islamischen Potentaten oder von Rechtsgelehrten, die sich vielleicht eine passende „Fatwa““ schreiben lassen würden, um die Polen zu ächten. Doch noch herrscht er nicht, der zentralistisch-autoritäre grüne Islam.

Das Trommelfeuer gegen Polen, Ungarn und andere durch die jetzigen EU-Machthaber ist eine Schande.

 

Netzwerk-Solidarität im rechtskonservativen Vorfeld

Netzwerk-Solidarität im rechtskonservativen Vorfeld

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Wer keine Argumente hat, greift – sofern ihm die Machtmittel zur Verfügung stehen – zur Methode der Kriminalisierung. Was PI-NEWS widerfuhr, hat nun auch das in Schnellroda/Sachsen-Anhalt ansässige Netzwerk rund um den Verlag Antaios, das Institut für Staatspolitik und die Zeitschrift Sezession ereilt: Das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt hat Teile dieses Netzwerks als „gesichert rechtsextrem“ […]

Alarmismus der globalen Erwärmung beschwört eine Ära der Energiearmut herauf

Alarmismus der globalen Erwärmung beschwört eine Ära der Energiearmut herauf

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Vijay Jayaraj

Der Aufruf des britischen Premierministers Boris Johnson zu aggressivem Handeln gegen die so genannte Klimakrise bei den Vereinten Nationen ist ein Vorbote ähnlicher Äußerungen, die in den kommenden Monaten sicherlich von gefährlich falsch informierten Menschen gemacht werden, und ein Vorbote einer katastrophalen Energiepolitik.

Die Menschheit müsse „erwachsen werden“ und den Klimawandel angehen, sagte der Premierminister den in New York versammelten Staats- und Regierungschefs und prophezeite eine Katastrophe, wenn die Warnungen ignoriert würden.

„Wir werden Wüstenbildung, Dürre, Ernteausfälle und Massenbewegungen der Menschheit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß erleben“, sagte Johnson, dessen Vorhersagen mit Sicherheit ebenso falsch sein werden wie die von Al Gores Visionen von überschwemmten Küsten, der aber dennoch im November Gastgeber der UN-Konferenz der Vertragsparteien 26 (COP26) in Glasgow sein wird.

An der COP26 nehmen führende Politiker aus aller Welt teil, die mehr Länder davon überzeugen wollen, das CO2-Emissionsziel „Netto-Null bis 2050“ zu übernehmen. Zu den Hauptrednern der Konferenz gehören Papst Franziskus, Ihre Majestät, die Königin von England, Greta Thunberg und Sir David Attenborough, von denen keiner ein Klimawissenschaftler ist oder einen akademischen Hintergrund in diesem Bereich hat.

Die COP26 ist die erste große internationale Klimakonferenz seit der Machtübernahme der Regierung Biden in den USA, einem Schlüsselakteur in der internationalen Klimapolitik. Biden hat die USA dazu gebracht, dem Pariser Klimaabkommen wieder beizutreten, und hat versprochen, die USA bis 2025 Kohlenstoff-neutral zu machen – eine physikalische Unmöglichkeit.

Es ist auch die erste Klimakonferenz, die auf eine pandemiebedingte Abriegelung folgt, von der einige behaupten, sie sei eine Gelegenheit, Beschränkungen für die Energienutzung einzuführen. Auf der Website des Weltwirtschaftsforums (WEF) heißt es beispielsweise, dass es „keinen Sinn hat, die Wirtschaft und das Leben wieder aufzubauen, wenn wir die Zukunft des Planeten opfern“, weil die Länder ihre Emissionen nicht reduzieren.

„Die Emissionen sind während des Lockdowns gesunken. Das sollten wir beibehalten“, so das WEF, das eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung globaler, regionaler und industrieller Agenden spielt. In der Zwischenzeit hat die Weltgesundheitsorganisation erklärt, dass pandemieartige Abriegelungen alle zwei Jahre erforderlich sein könnten, um die Emissionen zu kontrollieren.

In Anbetracht der apokalyptischen Träumereien von Staatsoberhäuptern wie Johnson und Biden, der offensichtlichen Naivität vieler COP26-Teilnehmer und der Vorliebe mancher für Abriegelungen dürften die Verlautbarungen der Konferenz in Glasgow sowohl beispiellos als auch unausgereift sein. Ob sich die Länder an die Konferenzbeschlüsse halten, ist ein Thema für einen anderen Tag, aber die Vorschläge der COP26 werden die Zukunft des Energiesektors beeinflussen.

Die Ablehnung gegenüber fossilen Brennstoffen im Westen hat bereits negative Auswirkungen auf den individuellen Zugang zu Energie und auf die Wirtschaft im Allgemeinen. Das Vereinigte Königreich, das eine ablehnende Haltung gegenüber fossilen Brennstoffen eingenommen hat, sieht sich einem starken Anstieg der Erdgaspreise gegenüber.

„Die Großhandelspreise für Gas sind in diesem Jahr um 250 % gestiegen, davon 70 % seit August“, berichtet Sky News. Dies ist ein schwerer Schlag für 22 Millionen Haushalte, die zum Heizen und Kochen auf Gas angewiesen sind. Darüber hinaus ist Gas ein wichtiger Brennstoff für die Stromerzeugung und für industrielle Prozesse.

Eine unmittelbare Auswirkung könnte die Lebensmittelindustrie spüren, die Kohlendioxid aus Erdgas für die Karbonisierung von Getränken, die Kühlung und die Schlachtung von Tieren verwendet. Der Vorstandsvorsitzende der British Meat Processors Association sagte, dass Produkte in zwei Wochen aus den Supermarktregalen verschwinden könnten.

Wie kam es also zu der Gaskrise in Großbritannien? Ein Teil der Antwort liegt in der Politik der Regierung, die riesigen Gasreserven des Landes nicht zu fördern und stattdessen auf Importe zu setzen.

Die Schwierigkeiten im britischen Energiesektor wurden durch eine übermäßige Abhängigkeit von der Windenergie noch verschärft. Die Winderzeugung – normalerweise eine Quelle des Stolzes für den Premierminister – ist in den letzten drei Wochen erheblich zurückgegangen, was einen verstärkten Einsatz von Gas und Kohle erforderlich machte.

Die Situation in Großbritannien sollte eine Warnung für die Energieplaner in den USA sein, denen eine ähnliche Situation droht, wenn Biden seine Vorschläge zur Verringerung des Kohlenstoffausstoßes durchsetzt und die Energieunabhängigkeit der USA durch eine erneute Abhängigkeit von Importen ersetzt. Zusätzliche Verpflichtungen, die auf der COP-26 eingegangen werden, können die Energiesicherheit der USA nur weiter gefährden.

Die Politiker schüren mit ihrem Klima-Alarmismus nicht nur Ängste, sondern beschwören auch eine Ära der Energiearmut für Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt herauf.

This article first appeared in RealClear Markets and is republished here by permission.

Link: https://cornwallalliance.org/2021/10/global-warming-alarmism-threatens-era-of-energy-poverty/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

Bidens Rückzug aus Afghanistan: Es beginnt die multipolare Kartierung

Alexander Dugin

Der Rückzug der Amerikaner aus Afghanistan war das letzte Anzeichen für die Entstehung einer völlig neuen multipolaren Welt, die von neuen Mächten radikal umstrukturiert wird.

Die Weltgeopolitik hat sich nach dem Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan und der abscheulichen und beschämenden Behandlung der aus den Flugzeugen gefallenen pro-amerikanischen Kollaborateure grundlegend verändert. Diese Veränderung ist so gewaltig und massiv, dass wir sie noch nicht so bewerten können, wie sie es verdient.

Wir können den Niedergang der amerikanischen Hegemonie seit dem Anschlag auf das WTC am 11. September nachzeichnen. Wenn die ex-territoriale Netzwerkorganisation der einzigen Hypermacht der Welt (Ausdruck von Hubert Vidrine) solchen Schaden zufügen kann, dann stimmte schon zu diesem Zeitpunkt etwas nicht mit ihr.

Das ständige Wachstum der Unabhängigkeit zweier alternativer Pole – China und Russland – können wir auch seit Anfang 2000 beobachten – dem Ausgangspunkt des Aufstiegs von Chinas Xi und Putins Russland.

Doch gleich nach dem 11. September 2001 beschlossen die USA, Russland und China, die noch zu schwach und irrelevant erschienen, zu ignorieren und ihre Bemühungen auf die islamische Welt zu konzentrieren: Die Invasion im Irak und in Afghanistan. Dann kam die neue Welle der Aufstände des arabischen Frühlings, die vom Westen unterstützt wurde. Als Hauptfeind der unipolaren Welt wurde der radikale Islam ausgemacht – zunächst in seiner salafistischen Variante – also Al-Qaida, später ISIS, Jabhat al Nusra und so weiter. Fukuyama prägte den Begriff „Islamofaschismus“ – eine Art neue Personifizierung des „Doktor Böse“.

Das war von Anfang an eine Fake News. Es ist allgemein bekannt, dass die USA in der Zeit des Kalten Krieges extreme sunnitisch-fundamentalistische Bewegungen unterstützt haben, um sie gegen prosowjetische Regime, säkulare nationalistische Parteien und schiitische Organisationen einzusetzen – die allesamt entschieden antiwestlich eingestellt waren. Die Idee der Strategen in Washington war es also, ihre Klienten unter neuen Bedingungen erneut einzusetzen. Diesmal diente der exterritoriale Charakter des dschihadistischen Netzwerks den USA als scheinbar ausreichender Vorwand für eine Invasion in jedem souveränen Land. Der Verweis auf einige geheime Geheiminformationen der CIA reichte aus, um eine Invasion und einen Regimewechsel zu rechtfertigen.

In der Zeit nach 9/11 bekämpften die USA diesen gespenstischen Feind des „Islamofaschismus“ und versuchten verzweifelt, Unipolarität und Globalisierung zu stärken.

Der Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan ist das letzte Element dieser Strategie mit einem offensichtlichen und unumkehrbaren Ende. Die USA und der Westen im Allgemeinen haben den Kampf gegen einen fiktiven Feind verloren. Diese Schlacht wurde von der populistischsten Bewegung in der islamischen Welt gewonnen, die gegen Intervention und Kolonialisierung kämpft. Das ist der letzte Punkt in der miserablen Strategie der Neocons, die sich als totaler Fehlschlag erwiesen hat.

Die Dinge liefen schon bei Obama schief. Er gab vor, „Pazifist“ zu sein, fing aber neue Kriege an und beendete keine der bereits begonnenen. Während seiner Regierungszeit waren das Projekt „Großer Mittlerer Osten“ und der arabische Frühling katastrophal für das Image der USA. Die USA konnten kein einziges Versprechen an irgendeinen Teilnehmer erfüllen – und auch nicht die Dienste der pro-amerikanischen Akteure vor Ort zurückzahlen. Sie provozierten das Chaos, waren aber völlig unfähig, für Ordnung zu sorgen. Obama war also gezwungen, der Politik der Neocons zu folgen, hat dabei aber eine gewisse Zurückhaltung an den Tag gelegt, was nicht nur den mangelnden Willen, sondern auch die Erschöpfung der Ressourcen zeigt.

Mit Trump wurden die Dinge klarer. Trump hat die Globalisierung und den Internationalismus ausdrücklich abgelehnt und sich für einen altmodischen, paläokonservativen amerikanischen Nationalismus ausgesprochen. Im Nahen Osten unterstützte Trump eindeutig „Israel“ und gab die „tiefgreifende Demokratisierung“ der islamischen Gesellschaften auf. Er versprach, die amerikanischen Truppen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak abzuziehen, konnte dies aber nicht tun, da er von den Demokraten angegriffen wurde.

Aber die amerikanische Macht in Zentralasien und im Nahen Osten hat sich unter Obama und Trump immer mehr verschlechtert, ungeachtet ihrer Widersprüche in anderen Bereichen.

Der letzte Realitätscheck wurde von Biden vorgenommen. Als radikaler Gegner von Trump und klarer Neokonservativer war er gezwungen, mehr zu tun als seine Vorgänger – den symbolischen Schlusspunkt unter die 20-jährige amerikanische Strategie des Kampfes gegen den „Islamofaschismus“ zu setzen. Trotz seiner Nichtexistenz hat der „Islamofaschismus“ – dieses Gespenst, das sich die krude liberale Propaganda ausgedacht hat – gesiegt.

Mit Biden war Washington gezwungen, die Realität anzuerkennen, da die gesamte politische Macht in den Händen der Globalisten und Neokonservativen lag: Das amerikanische Jahrhundert ist vorbei, die USA haben sich als unfähig erwiesen, die Welt zu führen, die Globalisierung ist gescheitert, und die westliche Hegemonie ist nicht mehr lebensfähig. Wenn 9/11 der Beginn eines Niedergangs war, so ist der Spätsommer 2021 der Abschluss dieses Niedergangs.

Die USA haben ihre Hegemonie von Beginn ihres Krieges gegen den „islamischen Fundamentalismus“ an verloren. Washington war gezwungen, sich von nun an mit einer realen, unumkehrbaren multipolaren Weltordnung auseinanderzusetzen. Hier gibt es bereits zwei Pole – China und Russland -, die die amerikanischen Interessen überall anfechten. In der islamischen Region wird die fast vollständige Unabhängigkeit vom Westen durch den Iran erreicht und bewahrt, der trotz allen Drucks und aller Sanktionen stark bleibt. Er ist eine Hochburg für alle schiitischen Netzwerke und vor allem für die Hisbollah im Libanon. In der sunnitischen Welt hat Erdogan – wohl wissend, dass der Putschversuch von Mohammed Fethullah Gülen 2016 von der CIA organisiert und eingefädelt wurde – begonnen, eine souveräne Politik zu führen, die ihre nationalen Ziele verfolgt und neue Allianzen (auch mit Russland oder China) eingeht, wann immer es ihm sinnvoll erscheint. Auch Pakistan hat sich fast vollständig vom Einfluss der USA befreit und einen strategischen Pakt mit China geschlossen.

Die russischen Erfolge in Syrien haben ein gewisses Maß an russischem Prestige wiederhergestellt, das zur gleichen Zeit wuchs, als das amerikanische Prestige sank. Dies wurde von vielen arabischen Ländern – darunter Katar, Ägypten oder Saudi-Arabien – bemerkt, die ebenfalls begannen, neue Beziehungen zu Russland zu suchen.

Der Abzug der Amerikaner aus Afghanistan war das letzte Zeichen für das Entstehen einer völlig neuen multipolaren Welt, die durch neue Machtlinien radikal umstrukturiert wird.

Die AUKUS- und QUAD-Initiative Bidens hat die NATO-Solidarität erschüttert, wobei Frankreich und Italien besonders betroffen waren, da sie riesige Verträge über U-Boote und Militärschiffe verloren, die von der angelsächsischen Allianz aus USA und Großbritannien (einschließlich Australien) widerrufen wurden. QUAD lud Japan und Indien ein, ihr quälendes Lager mit den Angelsachsen zu teilen, die verzweifelt versuchen, sich mit China zu messen. Aber die Einheit der NATO ist bereits so beschädigt, dass der Block selbst mittelfristig kaum noch zu retten ist, ganz zu schweigen von der langen Frist.

Biden hat also das atlantische Lager in zwei Teile gespalten – den angelsächsischen Pol und den europäischen Pol. All das, was wir schon in der Präsidentschaft von Bush gesehen haben (einmal mehr neokonservative antieuropäische unipolare Tendenz), war teilweise in der Epoche von Obama und sicher auch im Nationalismus von Trump. Aber noch einmal: Biden hat den ganzen Prozess abgeschlossen.

Mit AUKUS haben die USA kein neues Mitglied hinzugewonnen (Australien war offensichtlich schon Teil der angelsächsischen Einflusssphäre), sondern Europa verloren. In QUAD ist Japan keine unabhängige Einheit, aber die Beteiligung Indiens ist immer noch ungewiss, und es ist kaum vorstellbar, dass der wachsende Nationalismus des Modi-Indiens die extrem liberale LGBT+-Agenda Bidens akzeptieren würde, der die Amerikaner nur pragmatisch in seinem regionalen Wettbewerb mit China und Pakistan einsetzt, aber die ideologische Dimension einer solchen Allianz vermeidet. Russische Sonderbeziehungen zu Indien können in Zukunft eine Rolle spielen.

Alle Schritte von Bidens Außenpolitik sind also klare Anzeichen dafür, dass der unipolare Moment endgültig vorbei ist. Der angelsächsische Pol ist nicht mehr einzigartig, universell und stellt keine hegemoniale Instanz dar. Die USA sind keine Hypermacht mehr. Sie sind immer noch eine Großmacht, vielleicht die größte, aber dieser Vergleich ist nur dann gültig, wenn wir die USA (oder den angelsächsischen Block als Ganzes) auf einer Skala und den anderen bestehenden Pol (den russischen, chinesischen oder islamischen) separat betrachten. Wenn wir jedoch die Summe der militärischen und energetischen Ressourcen Russlands, die finanzielle und wirtschaftliche Größe Chinas, den religiösen und kulturellen antiwestlichen Eifer der islamischen Gesellschaften und die von den USA im Stich gelassene und verratene EU berücksichtigen, ergibt sich ein Bild, in dem keine einseitige Hegemonie mehr möglich ist. Die Konkurrenz zwischen dem angelsächsischen Pol und den anderen Polen in unterschiedlichen Kombinationen reduziert die amerikanische Dominanz auf ein leeres Konzept.

Dafür können wir Biden nicht allein verantwortlich machen. Er bringt nur zu Ende, was seine Vorgänger viel früher begonnen haben. Das hätte man auch von Trump erwarten können, der sich offen gegen die Globalisierung ausgesprochen hat. Aber die Ironie der Geschichte hat den größten Totengräber der Globalisierung zu ihrem eifrigsten Verfechter gemacht.

Ich schlage vor, nicht darüber zu streiten, wie richtig und präzise diese Überlegungen zum Ende des unipolaren Moments sind. Sicher ist, dass die USA noch am Leben sind und ein wichtiger und ernstzunehmender Akteur sein werden. Darüber hinaus können die liberalen globalistischen Eliten in ihrer Agonie der Menschheit ernsthaften Schaden zufügen – wir können einen globalen Krieg oder etwas Ähnliches nicht ausschließen.

Fruchtbarer wäre es jedoch, sich auf die sich abzeichnende Zukunft zu konzentrieren, in der die Multipolarität eine vollendete Tatsache ist. Das ändert alles. Nicht nur in den Köpfen derjenigen, die glaubten, das amerikanische Jahrhundert werde ewig dauern. Sondern auch in den Köpfen derjenigen, die es bekämpft haben. Es gibt eine gewisse Trägheit des permanenten Krieges. Er scheint zu dauern, wenn er schon vorbei ist. Vielleicht ist es diesmal eine Übertreibung, dass wir gewonnen haben. Tatsache ist jedoch, dass sie verloren haben. Das müssen wir akzeptieren und weiter in die Zukunft blicken.

Das erfordert eine neue Herangehensweise an die politische Analyse, die ideologische Bestandsaufnahme und die geopolitische Überwachung. Die neuen Pole sind bereits da. Nach dem Abzug der Amerikaner aus Afghanistan kann daran kein Zweifel mehr bestehen.

Schluss mit der Diskriminierung: #2GBoykott jetzt!

Schluss mit der Diskriminierung: #2GBoykott jetzt!

(David Berger) “Es reicht nicht aus, Läden zu boykottieren, die sich vom Staat dazu haben verleiten lassen, die Drecksarbeit zu übernehmen. Man muss sie sich merken und selbst dann nicht mehr aufsuchen, wenn dieser Spuk einmal vorbei sein sollte. Nie wieder heißt auch nie wieder!” – so ein Tweet von ca. 3000 Stellungnahmen zu dem Thema alleine auf Twitter.

Der Beitrag Schluss mit der Diskriminierung: #2GBoykott jetzt! erschien zuerst auf Philosophia Perennis.

Stuart Hall, Kulturwissenschaften und die Verherrlichung der „Vielfalt“

Von Francesco Erario

 

Von Birmingham in die Welt: die Geburt der „Kulturwissenschaften“

Die Kulturwissenschaften, die in den 1960er Jahren in England entstanden und sich dann in den Vereinigten Staaten und dem Rest der Welt ausbreiteten, haben im Laufe der Jahre immer mehr an Gewicht und Einfluss gewonnen.

Birmingham ist das Zentrum der Entwicklung und Verbreitung dieser Strömung, wo der englische Gelehrte und Akademiker Herbert Richard Hoggart 1964 ein universitäres Forschungszentrum gründete, das sich dem Studium kultureller und sozialer Praktiken widmete: das Centre for Contemporary Cultural Studies. Dieses Zentrum, das im Schicksalsjahr 1968 von Stuart Hall geleitet wurde, sollte sich in den folgenden Jahren als Brutstätte von Denkern und Ideen erweisen, die in der Lage waren, Konzepte wie Kultur und Gesellschaft neu zu gestalten. Halls Arbeit über die Veränderungen im zeitgenössischen Großbritannien ist sehr nützlich, um die starke Affinität zum italienischen und westlichen linken Gedankengut zu erkennen.

Immigration und „neuer Rassismus“

Die Auflösung des kolonialen Imperiums und sein Streben nach Weltherrschaft, die Amerikanisierung der Kultur, die Umwandlung in eine Konsumgesellschaft, die neuen Logiken der Massenkommunikation, die Entstehung neuer Jugendkulturen sind die Hauptgegenstände der Analyse des Kulturalisten. Ein Beispiel dafür ist die Veröffentlichung Race, Culture, and Communications: Looking Backward and Forward at Cultural Studies aus dem Jahr 1989. Eine der treibenden Kräfte hinter Stuart Halls Analyse ist der Prozess der „ethnischen Verwässerung“ der englischen Gesellschaft (die bis dahin sehr viel homogener war) aufgrund des Zustroms von Menschen aus dem Commonwealth, insbesondere aus der Karibik und Asien. Diese Rekonfiguration der Bevölkerung, die durch die Migrationswellen aus den ehemaligen britischen Kolonien heterogen geworden ist, bringt die Frage der „schwarzen Diaspora“ in den Mittelpunkt des britischen kulturellen Lebens, seiner Städte und seiner sozialen und politischen Existenz. Eine Schwarze und britische Diaspora aus ständiger Besiedlung“.

Die Konzentration auf den Bereich der Massenkommunikation und die damit verbundene soziale Dynamik wird deutlich, wenn Stuart Hall über die Rolle der Medien bei der Konstruktion des Realen spricht. Es handelt sich nicht um eine einfache Beschreibung, sondern um eine reale Konstruktion der Realität und der „Dinge“, die die Medien durch ihre Darstellung betreiben und real machen. Dieses Konzept wird bei der Untersuchung der Erscheinungsformen der Begriffe „Rasse“ und „ethnische Zugehörigkeit“ und des daraus resultierenden „neuen Rassismus“, der in der englischen Gesellschaft seiner Zeit verbreitet war, besonders wirksam sein und breite Anwendung finden. Ein veränderter Rassismus, der von einer ebenfalls „imperialen“ Form zu einer besser an die „schwarze Diaspora“ angepassten Version überging, die die Zusammensetzung des britischen Volkes veränderte: der „kulturelle Rassismus“. Ein Rassismus, bei dem Unterschiede in der Kultur, im Lebensstil, im Glaubenssystem, in der ethnischen Identität und in der Tradition wichtiger sind als die traditionellen „genetischen“ Varianten.

Für Hall hat dieser neue Rassismus seinen Ursprung in der Angst der weißen Briten vor dem Leben mit Unterschieden. Eine Angst, die Stuart Hall als erschreckend, innerlich und tiefgehend beschreibt. Es geht also darum zu verstehen, warum Verhaltensweisen als zutiefst antihuman definiert werden, was er mit der Angst vor dem Aufbau einer neuen englischen Identität in Verbindung bringt, die aus kulturalistischer Sicht akzeptieren muss, „mit Unterschieden zu leben“.

Nicht nur die Schwarzen: die anderen „unterdrückten“ Minderheiten

Die weiße englische Gesellschaft und der Rassismus gegenüber Schwarzen, aber nicht nur: In Stuart Hall scheint sich der Rassismus um andere Kategorien und Trennungen herum zu artikulieren. Der Kampf um die Überwindung der Marginalisierung in der weißen englischen Gesellschaft, der Kampf darum, die Weißen dazu zu bringen, mit den Unterschieden zu leben, das Bemühen um eine Neupositionierung der Realität der Ereignisse und der Beziehungen zwischen den „Weißen“ und den „Anderen“ (durch den Zugang zum „Kontrollraum“ der Medien und der sozialen Repräsentation) sind nicht mehr nur „von Schwarzen“. Schwarze“, „Klasse“, „Geschlecht“, „Sexualität“ und „Ethnizität“ können nur als Seiten desselben Würfels betrachtet werden. In dieser Schlussfolgerung, zu der Stuart Hall in seiner 1988 erschienenen Publikation gelangt, sind die zentralen Kategorien des aktuellen linken Diskurses zusammengefasst, dessen Politik sich fast ausschließlich um sie herum zu artikulieren scheint. Schwarz, Klasse, Geschlecht, Sexualität und Ethnizität sind die gleichen Kategorien für das Monstrum der politisch Korrekten.

Der soziopolitische Rahmen, der sich aus den Beiträgen von Stuart Hall ergibt, beschreibt eine Macht, die in der Lage ist, über die Medien (aber nicht ausschließlich) kulturelle Hegemonie auszuüben, in einem „Umfeld“, in dem die Bedeutung von Worten, die Bedeutung von Ereignissen und sozialen Realitäten aus „Machtbeziehungen zwischen Parteien“ entsteht. In solchen Beziehungen konstruiert die herrschende Mehrheit die soziale Wirklichkeit und setzt sie durch, während Minderheiten an den Rand gedrängt werden und keinen Zugang zu den „Orten“ der Sinngebung haben. Wörter, Begriffe, Kategorien sind das Ergebnis einer Beziehung zwischen Gruppen, in der die größere oder geringere „Macht“ jeder Gruppe ausschlaggebend für die Zuschreibung (wenn auch nicht für die tatsächliche Auferlegung) ihrer Bedeutung ist.

Stuart Hall spricht von der Notwendigkeit eines „Kampfes der schwarzen Gemeinschaft“, um sich das Wort „Schwarz“ wieder anzueignen, um seine Bedeutung völlig neu zu definieren, die ihm bis dahin von der mächtigeren weißen Gemeinschaft aufgezwungen wurde. Ein „Kampf“ der schwarzen Gemeinschaft der „permanenten Diaspora“, um ihre Unterschiede in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu stellen. Unterschiede, die in den Mittelpunkt des Diskurses rücken müssen, um ein entscheidendes Gewicht in einer Gesellschaft zu erlangen, die, um nicht rassistisch zu sein, sie notwendigerweise als Teil ihrer selbst akzeptieren und auf eine privilegierte Ebene der Repräsentation stellen muss.

Die Schwarze-Frage wird notwendigerweise mit anderen Minderheiten verbunden werden müssen, die nicht im eigentlichen Sinne ethnisch sind, d.h. die mit feministischen Fragen, Geschlecht und Sexualität zu tun haben, um den Rahmen für eine neue Identität zu bilden, die wir hier als multikulturell und pluridifferent definieren könnten. Ich will nicht rassistisch sein, aber in der englischen Gemeinschaft, die durch die koloniale Diaspora verwässert wurde, gibt es keine wirkliche Alternative zum „Leben mit Unterschieden“. Die einzige wirkliche Frage, die Frage „Wer sind die Engländer heute?“, wird also mit dieser „neuen“ Identität beantwortet werden müssen.

Die „permanente Diaspora“ in Italien

An dieser Stelle wird es dem Leser nicht schwer fallen, die große Analogie zwischen der englischen Gesellschaft von Stuart Hall und der italienischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu erkennen, die auch das „Ziel“ einer ähnlichen „permanenten Diaspora“ ist: der Diaspora der Migranten. Dem Leser wird auch nicht entgangen sein, dass ein ähnliches Phänomen dem ideologischen Rahmen der italienischen Linken sehr entgegenkommt. Da es sich nicht in einem echten ehemaligen Kolonialreich bewegt, musste es lange warten, bis es seine Diaspora loswerden konnte. Ein Prozess, bei dem sie im Namen der universellen Ideale des „Guten“ und der „Menschlichkeit“ an vorderster Front steht und sich in geradezu erpresserischer Weise gegen jeden wendet, der versucht, Zweifel zu äußern. Ein praktischer, konkreter Kampf, der die imposante und vielfältige Schar von Journalisten, Bloggern, Künstlern und Influencern in einer kontinuierlichen Anstrengung zur Unterstützung des Kampfes zur Förderung der „Landung“ antreten lässt.

Was die Konstruktion der „italienischen Diaspora“ anbelangt, so ist es schwierig, sie „wissenschaftlich“ zu belegen, vor allem wegen der Schwierigkeit der Bewegung, die dem soziologischen Bereich eigen ist. Ein Versuch in diese Richtung kann jedoch unternommen werden – und zwar mit Hilfe der von Stuart Hall vorgeschlagenen „Methode“. In dem bereits erwähnten Werk aus dem Jahr 1989, in dem die Forschungs- und Analysemethoden beschrieben werden, die bei der Untersuchung des Vorhandenseins und des Inhalts der rassistischen Ideologie in der englischen Gesellschaft seiner Zeit angewandt wurden, gab der Wissenschaftler an, sich auf die Medien zu konzentrieren:

Die Untersuchung der vielen verschiedenen Arten, wie neue Erscheinungsformen von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit und Rassismus in den Massenmedien gedacht und dargestellt wurden, war eines der Probleme, mit denen wir im Zentrum für Kulturstudien konfrontiert waren: wie man die tiefsten historischen Spuren der Rasse in der englischen Kultur ans Licht bringen konnte.

Nun, um Hall zu paraphrasieren, wird unseren Lesern die Frage gestellt, ob es nicht heute mehr denn je notwendig ist, „die vielfältigen Formen der Darstellung linker Ideologie in den Massenmedien zu untersuchen, die tiefsten Spuren der kulturellen Hegemonie der Linken in den Medien und im Diskurs der sozialen Medien und ihre Folgen für die italienische Gesellschaft ans Licht zu bringen“.

Dieses Bedürfnis entspringt nicht dem Wunsch zu verstehen, ob sich hinter dem stumpfen Schleier der politischen Korrektheit tatsächlich das wahre Gesicht einer Linken verbirgt, die in Italien kulturell und politisch hegemonial geworden ist. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus der Notwendigkeit zu verstehen, welche Art von Narrativ von der italienischen Linken ausgearbeitet wird, als eine Weiterentwicklung des bestehenden Narrativs, das darauf abzielt, die italienische Kultur und nationale Identität vor der Diaspora“ zu dekonstruieren.

Angriff auf die kulturelle Identität Italiens

Wie eingangs erwähnt, sind die Ähnlichkeiten zwischen den Theorien der Kulturwissenschaften und der politischen Praxis der heutigen italienischen Linken groß. Dem internationalen und intertemporalen Faden folgend, der zwei geografische Realitäten (England und Italien) und zwei historische Momente (die 1970er und die 1920er Jahre) miteinander verbindet, sollte die nächste „erzählerische Episode“, der nächste „Kampf“, der ausgefochten werden muss, der um die Stabilisierung der „Unterschiede“ in der italienischen Gesellschaft sein. Auch in Italien geht es um die gleichen Fragen wie im Centre for Contemporary Cultural Studies in England: Wer sind die Italiener heute? Was ist die kulturelle Identität Italiens heute?

Die Linke scheint genau wie Stuart Hall antworten zu wollen: durch die Konstruktion eines Italienischen, das sich aus einem sehr breiten Spektrum kultureller Komponenten und „Unterschiede“ zusammensetzt, die gegenüber der autochthonen Identität vor der Diaspora privilegiert werden sollen. Wie die Engländer zu Halls Zeiten müssen sich auch die Italiener von heute daran gewöhnen, mit Unterschieden zu leben. Zahlreiche und zerklüftete Unterschiede, die sich nicht nur auf rein ethnischer Ebene, sondern auch auf der Ebene des Geschlechts, der Sexualität usw. artikulieren, sind zu bewältigen.

Francesco Erario

Bachelor-Abschluss in Kommunikation, Verlagswesen und Journalismus (Universität Sapienza Rom), Master-Abschluss in Wirtschaftskommunikation (Universität Salerno), Aufbaustudium in Wirtschaftswissenschaften (Universität Perugia). Er arbeitet in Italien in den Bereichen Marketing und Geschäftsentwicklung für ein kleines belgisches Unternehmen. Er beschäftigt sich leidenschaftlich mit Soziologie, Medien und Politik und untersucht neue kulturelle und subkulturelle Phänomene unter jungen westlichen Menschen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei CENTRO MACHIAVELLI, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION