Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

Kategorie: Nachrichten

Myanmar: Der ehemalige Leiter des COVID-19-Impfprogramms wurde festgenommen

Der ehemalige Leiter des Corona-Impfprogramms in Myanmar wurde festgenommen und wegen Hochverrats angeklagt, weil er mit Gegnern der Militärregierung konspiriert habe, berichten staatliche Medien.

Die Zeitung „The New Light of Myanmar“ schrieb Anfang des Monats, dass Htar Htar Lin festgenommen wurde und dass sie ebenfalls beschuldigt wird, mit der Nationalen Einheitsregierung zusammenzuarbeiten, die von der Junta als terroristische Organisation gebrandmarkt wird.

Htar Htar Lin wurde zusammen mit 11 anderen Ärzten wegen Hochverrats, Aufwiegelung und Verschwörung mit einer illegalen Organisation angeklagt.

Am 1. Februar ergriff das Militär die Macht in Myanmar und die Regierungsführerin Aung San Suu Kyi wurde verhaftet. Im März beschlagnahmte das Militär die Bankkonten der Open Society Foundations (OSF) des Milliardärs George Soros in Myanmar. Das Militär erließ außerdem Haftbefehle gegen 11 Mitarbeiter der Organisation.
Menschenrechtsorganisation ‚verurteilt‘ Verhaftung

Das Regime enthüllte, dass Soros sich viermal mit der abgesetzten Führerin Suu Kyi traf. Sein Sohn Alexander traf sie zwischen 2017 und 2020 sogar sechsmal. Die OSF unterstützt seit 1994 den „demokratischen Übergang“ im Land. Suu Kyi hat die versprochene Demokratisierung nicht eingehalten.

Die amerikanische Menschenrechtsorganisation Physicians for Human Rights hat die Verhaftung von Htar Htar Lin und anderen Ärzten verurteilt. Ein auffälliges Detail ist, dass Physicians for Human Rights von Soros‘ OSF finanziert wird.

Der Beitrag Myanmar: Der ehemalige Leiter des COVID-19-Impfprogramms wurde festgenommen erschien zuerst auf uncut-news.ch.

Düsseldorf: Journalisten klagen über Polizeigewalt

Düsseldorf: Journalisten klagen über Polizeigewalt

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Von MANFRED ROUHS | Bei einer Demonstration in Düsseldorf am Samstag sollen Journalisten von der Polizei mit Knüppeln geschlagen worden ein. Das meldet die „Rheinische Post“. Der Autor des Berichtes prangert an: „Ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur berichtete, dass er von einem Beamten mehrfach mit einem Schlagstock geschlagen worden sei. Er berichtete zudem von mindestens […]

USA bombardieren völkerrechtswidrig Syrien und den Irak

USA bombardieren völkerrechtswidrig Syrien und den Irak

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Der Spiegel meldet die illegalen Bombardierungen des Irak und Syriens durch die USA völlig kritiklos. Schon die Überschrift des Spiegel-Artikels zeigt, was der Leser denken soll: „Syrisch-irakische Grenzregion – Biden ordnet Luftschläge auf proiranische Milizen an„ Wenn die USA Bomben abwerfen, sind es „Luftschläge„. Das klingt schön harmlos. Wenn hingegen Russland oder Syrien Bomben abwerfen, […]

Der Beitrag USA bombardieren völkerrechtswidrig Syrien und den Irak erschien zuerst auf Anti-Spiegel.

Sehr warmer Juni 2021 in Deutschland – doch CO2 ist nicht der Verursacher

Sehr warmer Juni 2021 in Deutschland – doch CO2 ist nicht der Verursacher

Ein warmer, dank kräftiger Gewitterschauer stellenweise fruchtbarer Juni 2021 entschädigte für die Frühjahreskälte. Foto: Stefan Kämpfe

Stefan Kämpfe

Der Juni zeigt schon seit über drei Jahrzehnten eine starke Erwärmungstendenz Dank stärkerer Besonnung und häufigerer Südlagen – wird auch der Juli recht warm verlaufen?

Nach der harschen Kälte im April/Mai konnten sich Sommerfans über einen sehr warmen Juni freuen, den auch der Autor dieses Beitrages, freilich nur sehr vorsichtig, angekündigt hatte. Die enorme Hitze der Junimonate 2003 und vor allem 2019 wurde jedoch nicht erreicht, und eitel Sonnenschein über längere Zeit blieb wegen häufiger Gewitterschauer aus. Regional sprießte die Vegetation so üppig, wie seit Jahren nicht mehr. Leider beglückte der Regen nicht alle Regionen – die „Streusandbüchse“ Deutschlands (Land Brandenburg) bekam nur wenig ab, und dort war es auch am wärmsten und sonnigsten. Bei aller Skepsis gegenüber Langfristprognosen – im Juli könnte es noch eine ganze Weile so weitergehen.

Viele unbestimmbare (XX) und südliche Wetterlagen bringen oft Juni-Wärme und gefährden Deutschlands Stromversorgung

Seit dem Beginn der Erfassung der Objektiven Wetterlagen beim DWD (zweite Jahreshälfte 1979) gab es nur selten mehr Juni-Tage ohne eindeutig bestimmbare Anströmrichtung über Deutschland, als 2021 (der bisherige Rekord datiert aus dem Vorjahr mit 13 Tagen).

Abbildung 1: Die Häufigkeit der im Juni unbestimmten Lagen (keine eindeutige Anströmrichtung im 700-hPa-Niveau, entspricht etwa 3.000 Metern Höhe) nahm merklich zu. Bis zum 26. Juni 2021 hatte es schon 11 Tage mit XX-Lagen gegeben; der Beitrag wurde aus Aktualitätsgründen vor dem Monatsende vollendet.

Diese XX-Lagen gehen fast stets mit mehr oder weniger deutlichen Flauten auch in den bodennahen Luftschichten einher; Niederschlagsgebiete ziehen oft nur sehr langsam und fallen daher lokal besonders ergiebig aus; die stagnierende Luft kann sich außerdem unter den Bedingungen der sehr langen Frühsommertage stark erwärmen. Und das häufige Vorhandensein potentiell instabiler Luftmassen (mPs, xSp, xS) begünstigte die Entstehung von Gewitterschauern. Ähnlich wie schon im Vorjahr, hatte das auch an den übrigen Juni-Tagen meist schwachwindige Juni-Wetter sehr negative Auswirkungen auf die Windstromproduktion.

Abbildung 2: Stromproduktion Deutschlands von 1. bis zum 26. Juni 2021. Der Windstromanteil lag über weite Strecken bei lächerlichen 1 bis 15 %, und das bei gut 30.000 Windkraftanlagen! Strom kann nach wie vor NICHT in größeren Mengen gespeichert werden – man achte auf den nur tagsüber mitunter reichlich vorhandenen Solarstrom, welcher die Last (Stromverbrauch, schwarze Linie) tagsüber nicht selten überschritt und verschleudert werden musste. Bildquelle energy-charts.info, ergänzt.

Der Juni galt stets als ein Monat mit vielen Nordlagen; vielen Lesern ist sicher noch die berüchtigte „Schafskälte“ in Erinnerung. Doch mittlerweile nahm die Häufigkeit der Großwettertypen Süd und Südwest stark zu und holte die Häufigkeit der Großwettertypen Nord und Nordwest ein, was die enorme Juni-Erwärmung der letzten Jahrzehnte ebenfalls erklärt:

Abbildung 3: Starke Häufigkeitsabnahme der nördlichen und nordwestlichen (blau) zugunsten der südlichen und südwestlichen (rot) Großwettertypen 1881 bis 2020; Daten für 2021 liegen noch nicht vor. Dieses Häufigkeitsverhalten der Großwetterlagen trug wesentlich zur Juni-Erwärmung bei.

Das langfristige Verhalten der Juni-Temperaturen in Deutschland

Im Gegensatz zu den meisten anderen Monaten, erwärmte sich der Juni bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts kaum. Ab da bis zum Beginn der 1990er Jahre zeigte er aber die fast allen Monaten eigene Abkühlungsphase trotz steigender CO2-Werte, um sich ab etwa 1990 so kräftig zu erwärmen, wie es nur noch der April und der November schafften. Seit Aufzeichnungsbeginn (1881) betrug die Erwärmung mäßige 1,2 Kelvin (°C). Dabei sind die DWD-Daten auch noch wärmeinselbelastet, und die DWD-Reihe startet in der letzten Phase der „Kleinen Eiszeit“ – um 1881 war es besonders kühl.

Abbildung 4: Verlauf der Junitemperaturen im Deutschland-Mittel seit 1881 mit drei Entwicklungsphasen. Einer langen, bis etwa 1947 dauernden Stagnationsphase folgte eine Abkühlungsphase bis 1991, in welcher sehr warme Juni-Monate fehlten. Beginnend mit 1992 und gipfelnd im Rekord-Juni 2019, kam es zu einer sehr starken Erwärmung. In den gesamten 141 Jahren der Reihe betrug der Temperaturanstieg nur mäßige 1,2 Kelvin (°C) – bei enorm steigenden CO2-Konzentrationen. Mit WI-Bereinigung hätte es eine geringere Juni-Erwärmung unter 1 Kelvin gegeben. Zur Beachtung: Die Grafik zeigt KEINE Klimasensitivität der CO2-Konzentration; sie verdeutlicht lediglich, dass die von etwa 290 auf 418 ppm steigende CO2-Konzentration über lange Zeiträume nicht zur Temperaturentwicklung passt.

Noch erstaunlicher ist die Entwicklung der Juni-Temperaturen in Zentralengland, für das eine über 360ig-jährige Messreihe vorliegt; sie erfasst damit auch den Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, das so genannte Maunder-Minimum als vermutlich kälteste Epoche in den mindestens letzten 2.000 Jahren. Seitdem sollte es doch eine kräftige Erwärmung um viel mehr als ein Grad gegeben haben – aber die Realität sieht ganz anders aus:

Abbildung 5: Mit kaum 0,2 Kelvin praktisch kein Juni-Temperaturanstieg seit über 360 Jahren in Zentralengland. Die wärmsten Juni-Monate liegen weit zurück und sind gekennzeichnet; in der Neuzeit war dort nur der Juni 1976 sehr warm; 2021 wird mit knapp unter 16°C dort ein nur mäßig warmer Juni.

Eine Betrachtung seit 1930 belegt ebenfalls die fast völlig fehlende Juni-Erwärmung in Zentralengland, während es in Deutschland wärmer wurde – sollte etwa das CO2 nur in Deutschland gewirkt haben? Das ist wohl nicht plausibel.

Abbildung 6: Während sich der Juni seit 1930 in Deutschland angenehm erwärmte, blieb er in Zentralengland so kühl, wie immer.

Die Sonnenscheindauer als wesentliche Treiber der Juni-Temperaturen

Wie wir schon anhand der Abbildungen 4 bis 6 gesehen hatten, können die stark steigenden CO2-Konzentrationen nicht ursächlich für die Entwicklung der Juni-Temperaturen gewesen sein. Wie in allen anderen Sommerhalbjahres-Monaten, übt außer den Großwetterlagen die Sonnenscheindauer einen signifikanten Temperatureinfluss aus. In Deutschland ist das Flächenmittel dafür leider erst seit 1951 verfügbar:

Abbildung 7: Jun-Erwärmung in Deutschland seit auch dank höherer Besonnung (etwa 55% der Temperaturvariabilität werden von der Sonnenscheindauer bestimmt). Die Zunahme der Sonnenscheindauer hatte verschiedenste Ursachen, unter anderem die stark abnehmende Konzentration der Luftschadstoffe (SO2, Staub) und die Austrocknung Deutschlands durch Bebauung, Versiegelung und Meliorationen. Möglicherweise fördert auch die übertriebene Nutzung der Wind- und Solarenergie eine Bewölkungs- und Nebelabnahme, was mehr Besonnung nach sich zieht. Umrechnung beider Größen in Indexwerte, um sie anschaulicher mit den Lufttemperaturen in einer Grafik zu zeigen.

Der Juni 2021 zählte nicht zu den sonnenscheinreichsten, aber er war überdurchschnittlich besonnt. Man achte auch in der Grafik 7 auf den bis gegen Ende der 1980er Jahre anhaltenden Temperaturrückgang, welcher mit abnehmender Besonnung einherging.

Nachlassende Sonnenaktivität, die Noch-AMO-Warmphase und warme Juni-Monate in Deutschland

Die aktuell nachlassende Sonnenaktivität wird stets mit Abkühlung in Verbindung gebracht; doch das könnte unter bestimmten Umständen voreilig sein. Denn erstens wirkt diese mit einer Verzögerung von mehreren Jahrzehnten – aktuell ist sie noch nicht voll bei uns angekommen. Zweitens fördert eine geringe Sonnenaktivität so genannte Meridionallagen, bei denen der Luftmassentransport überwiegend entlang der Längengrade erfolgt (Nord- oder Südlagen; in Europa auch der Sonderfall der Ostwetterlagen). Süd- und Ostlagen fallen aber, anders als im Winter, im Juni fast stets mehr oder weniger zu warm aus. Und drittens gibt es das Phänomen der so genannten Koronalen Löcher, welche trotz geringer Sonnenaktivität längere, sehr warme Schönwetterperioden auslösten, wie wir das seit 2018 häufig erlebten. Näheres dazu hier. Dieses Phänomen könnte auch die einzelnen, dem Charakter der „Kleinen Eiszeit“ widersprechenden Hitzewellen erklären, so den Sommer 1666 .(historischer großer Stadtbrand in London), oder den in England enorm heißen Juni 1676. Und viertens wirkt (momentan) noch die AMO-Warmphase der solar bedingten Abkühlung entgegen:

Abbildung 8: Merkliche zeitliche Übereinstimmung der AMO und der Juni-Temperaturen in Deutschland. In AMO-Warmphasen, wie zur Mitte des 20. Jh. und aktuell, sind die Junitemperaturen tendenziell höher. Ähnliches gilt für den gesamten Sommer und den Herbst. Die AMO-Juniwerte für 2021 liegen noch nicht vor.

Sollte, was in naher Zukunft durchaus zu erwarten ist, eine AMO-Kaltphase mit der geringen Sonnenaktivität zusammenfallen, so wird es mit den schönen, warmen Junimonaten vorbei sein.

Vegetationsverlauf im Juni: Der Rückstand des kalten Frühlings wurde nicht ganz kompensiert

Der Autor beobachtet zur Festlegung des phänologischen Hochsommerbeginns den Start der Winterlindenblüte in Weimar; leider erst seit 1998.

Abbildung 9: Fast keine Verfrühung der Winterlindenblüte in Weimar seit 1998. Die Juni-Erwärmung konnte, zumindest phänologisch, die leichte Mai-Abkühlung nicht überkompensieren.

Warmer Juli 2021?

Die Siebenschläferregel stellt auf den Witterungstrend Ende Juni/Anfang Juli ab, weil sich die kurz nach dem Sonnenhöchststand einstellende Großwetterlage (Jet-Stream, langwellige Höhen-Rücken oder Höhentröge) meist für einige, keinesfalls aber genau 7 Wochen, stabilisiert. Sie ist für Süddeutschland verlässlicher, als für das Norddeutsche Tiefland und sollte vorrangig nur zur groben Abschätzung der Juli-Witterung dienen. In den Ensemble-Prognosen für den 7. Juli erkennt man einen langwelligen Höhenrücken über Europa, der sich bis nach Nordskandinavien ausdehnt:

Abbildung 10: Vorhersage der Höhenlage der 500-hPa-Fläche der Nordhalbkugel für den 7. Juli. Über Europa (violetter Pfeil) erkennt man eine erhöhte Lage, was (meist) mit Hochdruckwetterlagen und Warmluft in diesem Gebiet einhergeht. Bildquelle: NOAA

Die Witterung im „Entscheidungszeitraum“ (20. Juni bis 10. Juli) war und wird also zwar relativ warm, aber auch teils wechselhaft-gewittrig und mit Regenfällen verlaufen, so dass ein warmer, aber teils wechselhafter Juli recht wahrscheinlich erscheint. Für den August lassen sich noch keine Aussagen treffen; Näheres zur Problematik der Jahres-Prognose 2021 hier.

 

Miserable Bilanz für Distanzunterricht: Wie Politik-Darsteller willkürlich die Zukunft von Schülern zerstören [Meta-Studie]

Wenn es darum geht, die Bevölkerung vor SARS-CoV-2 zu retten, dann muss man bereit sein, über Leichen zu gehen und Leid zu verbreiten. Über die Leichen derer, die als Folge der Impfung versterben werden. Über die Leiden derer, die aufgrund einer Impfung schwer erkranken und die vermutlich nie schwer an COVID-19 erkrankt wären. Mehr dazu […]

Ferenc Kalmár: „Die Frage der Minderheiten ist eine europäische Frage“

Von Éva Harangozó

 

Die Frage der nationalen Minderheiten ist seit Trianon, also seit hundert Jahren, eine der Säulen der ungarischen Außenpolitik, betont Ferenc Kalmár, Ministerialbeauftragter für die Entwicklung der ungarischen Nachbarschaftspolitik. Der Politiker gab der ungarischen Tageszeitung Magyar Nemzet ein Interview anlässlich der gemeinsamen Veranstaltung des Europarates und des Außen- und Handelsministeriums, die morgen in Straßburg stattfindet und sich mit den Rechten der nationalen Minderheiten, den bisher erreichten Ergebnissen und den damit verbundenen Herausforderungen beschäftigt.

– Was ist der Zweck der Konferenz?

– Unser Ziel ist es, das Thema der nationalen Minderheiten auf der Tagesordnung zu halten. Denn wir sehen, dass die Europäische Kommission es abgelehnt hat, eine EU-Gesetzgebung auf der Grundlage der Minority SafePack-Initiative zu initiieren, und damit das Thema der nationalen Minderheiten faktisch abgeschüttelt hat. Der Europarat hat jedoch in den 1990er Jahren Dokumente erarbeitet, die auch heute noch die Grundlage für den Schutz nationaler Minderheiten in Europa bilden. Ich glaube, dass die Frage der nationalen Minderheiten auch mit der Frage der Stabilität und des Friedens in Europa verbunden ist. Die Tatsache, dass dieses Thema von den EU-Gesetzgebern vom Tisch gefegt wird, zeigt jedoch, dass sie sich nicht mit den angespannten Situationen befassen wollen, die durch die Vernachlässigung dieses Themas entstanden sind, wie etwa die Frage der Ostukraine. Diese Spannungen können sich in Zukunft durchaus noch verstärken. Zwischen Mai und November dieses Jahres wird Ungarn zum zweiten Mal die rotierende Präsidentschaft des Ministerkomitees des Europarates innehaben. Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Handel plant in diesem Jahr vier Konferenzen, die sich mit der Förderung eines effektiven Schutzes nationaler Minderheiten befassen. Die erste Etappe ist die morgige Konferenz in Straßburg, die sich mit den Instrumenten befasst, die wir derzeit haben, um uns für den Schutz nationaler Minderheiten in Europa einzusetzen.

– Was sind die Prinzipien, die Sie für wichtig halten?

– Erstens sollten alle akzeptieren, dass die Frage der nationalen Minderheiten keine innerstaatliche, sondern eine europäische Angelegenheit ist. Wenn wir über den Schutz von nationalen Minderheiten sprechen, meinen wir den Schutz der Identität. Denn diese Gemeinschaften werden nur überleben, wenn sie ihre Identität bewahren. Gleichzeitig sind individuelle und kollektive Rechte notwendig, um diese Identität zu bewahren. Ich möchte anmerken, dass es im Leben des Europarates bisher zwei Berichte gab, die es geschafft haben, kollektive Rechte durchzusetzen: 2003 den Bericht des Schweizer Vertreters Andreas Gross über Autonomie und 2014 den Kalmar-Bericht. Das nächste Prinzip ist, dass die Nationalität nicht der Staatsbürgerschaft folgen sollte. Die beiden können getrennt werden. Und es ist auch wichtig, dass die nationalen Gemeinschaften, die auf dem Territorium eines Landes leben, Teil des Prozesses der Staatsbildung dieses Landes sind. Dies ist im ungarischen Grundgesetz und im ungarischen Staatsangehörigkeitsgesetz festgelegt. Wir haben die oben genannten Prinzipien zusammen mit der Gesandten des Ministerpräsidenten, Katalin Szili, formuliert und werden sie dem Europarat zur Annahme vorschlagen.

– Welche Instrumente gibt es zum Schutz der Rechte von nationalen Minderheiten?

– Mitte der 1990er Jahre wurden unter dem Druck der südslawischen Kriege zwei Dokumente verabschiedet, die bis heute die Grundlage für den Schutz der nationalen Minderheiten in Europa bilden. Das eine ist das Europäische Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten und das andere ist die Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Diese beiden Dokumente sind auch heute noch in Gebrauch: Sie sind verbindlich, aber nicht einklagbar.

– Was glauben Sie, wie die Konferenz morgen ankommen wird?

– Es hing schon immer vom politischen Establishment ab, wie verschiedene Länder die Frage der nationalen Minderheiten sehen. In den meisten europäischen Ländern ist das wirtschaftliche Klima für nationale Minderheiten nicht günstig, weshalb wir versuchen, dieses Thema am Laufen zu halten. Ich glaube, dass es nie einen letzten Moment gibt, aber wenn wir die Vielfalt Europas bewahren wollen, die eine der Grundlagen der europäischen Kreativität ist, müssen wir auch die verschiedenen nationalen Identitäten für die Zukunft bewahren. Es ist unter anderem die kulturelle Vielfalt, die die Entwicklung Europas gesichert hat. Dies ist aber nur möglich, wenn wir uns gegenseitig respektieren und anerkennen. Wenn die oben genannten fünf Prinzipien von Europa angenommen und in die Rechtssysteme der verschiedenen Mitgliedstaaten aufgenommen würden, dann könnten diese die Grundlage sein, auf der man mit den Verhandlungen beginnen und Ergebnisse erzielen könnte. Europa rutscht wirtschaftlich immer weiter ab, sein politisches Gewicht in der Welt nimmt ab. Wir glauben, dass die einzige Möglichkeit, diese Entwicklung zu stoppen, darin besteht, dass sich die Nationen zusammenschließen. Wenn wir miteinander konkurrieren und uns damit beschäftigen, wie wir uns gegenseitig assimilieren können, werden wir keine Ergebnisse erzielen können. Dann werden wir alle zu Verlierern im globalen Wettlauf. Aber wenn wir zusammenarbeiten, besteht eine gute Chance, dass wir Gewinner sein werden. Dies gilt umso mehr für Mittel- und Osteuropa. Hier sollten sich die Nationen zusammenschließen, um Gewicht und eine Stimme zu haben. Wenn die Nationen Europas zusammenstehen, dann sind europäischer Fortschritt und Erfolg wieder garantiert.

Quelle: Magyar Nemzet