Horst D. Deckert

Corona als gigantischer Feldversuch

Die Zukunft: Totalüberwachung des Gesundheitsregimes? (Symbolbild:Imago)

Weniger das Corona-Virus Sars-CoV2 selbst, sondern vor allem die dagegen von den meisten Regierungen der Erde ergriffenen Maßnahmen stellen die vielleicht größte Belastungsprobe für freiheitliche Staaten seit Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Die Gesellschaften sind polarisiert wie kaum je zuvor, und in einer permanenten Flut gegensätzlicher Informationen und erbitterten Debatten über Sinn und Unsinn von Lockdowns, Kontaktverboten, Reisebeschränkungen und Impfungen geht zunehmend jeder Konsens verloren, ebenso wie der zivilisierte Umgang miteinander.

Deshalb empfiehlt sich zumindest der Versuch, die gesamte Situation einmal mit analytischer Distanz zu betrachten und sich zu fragen, womit man es hier genau zu tun hat. Welche Kräfte haben zusammengewirkt, um die aktuelle Situation herbeizuführen? Ist sie vielleicht nur das Fanal für noch umwälzendere Veränderungen unseres gesellschaftlichen und politischen Zusammenlebens? Wer profitiert davon? Gibt es historische Präzedenzfälle für das, was wir heute erleben? Der französische Philosoph Michel Foucault hatte das politische Ressort Gesundheit bereits 1977 als „Epizentrum des modernen Regierens” bezeichnet. Eine über die Medizin legitimierte, wachsende „Biomacht” würde dem Staat zunehmend die Beobachtung, Kontrolle und „Verwaltung“ der Bevölkerung ermöglichen.

Chinas erste Gesundheitsdiktatur vor fast 100 Jahren

Der Versuch, eine riesige Bevölkerung durch totalitäre Gesundheitsmaßnahmen zu kontrollieren und zugleich „zwangssolidarisch“ zu einen, wurde erstmals in den 1920er und 1930er-Jahren in China unternommen. Nach über zweitausend Jahren war 1912 das chinesische Kaiserreich zusammengebrochen und von einer kurzlebigen Republik abgelöst worden, die das Land allerdings nicht lange zusammenzuhalten vermochte. Innerhalb kurzer Zeit zerfiel das einstige Riesenreich in von rivalisierenden Warlords beherrschte Regionen. Als 1928 die nationalistische Kuomintang-Partei große Teile des Landes beherrschte, wurde ein fanatischer Reinlichkeitskult initiiert, der Verarmung und soziale Missstände beseitigen sollte. Hygiene und Infektionsvermeidungen standen bereits dabei im Mittelpunkt. In zahlreichen staatlichen Kampagnen wurde eine regelrechte Gesundheitsdiktatur errichtet; unter äußerstem sozialem Druck wurden die Menschen zu Massenimpfungen gezwungen, wurden gesunde Ernährung, Desinfektion und die peinlich genaue Einhaltung religiöser Reinheitsrituale propagiert. Die Zuteilung von Rechten und Privilegien war auch damals an den Gesundheitszustand gebunden; Kranke oder „Ansteckende“ wurden ausgegrenzt. Sogar eine eigene Gesundheits- und Hygienepolizei wurde gegründet, um die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen.

Dieser in Vergessenheit geratene und folglich recht unbekannte Aspekt der chinesischen Geschichte hat gleichwohl tiefe Wurzeln geschlagen, und wirkt in gewisser Weise auch im heutigen kommunistischen China mit seinem gigantischen Überwachungsapparat fort – und das, obwohl die Kommunistische Partei die Kuomintang im Bürgerkrieg vernichten geschlagen hatte und deren sonstige politische Ideale allesamt verteufelte. Was sich seit Beginn der Covid-Krise 2020 ereignet, mutet in vieler Hinsicht wie eine modernisierte Neuauflage der Ereignisse im damaligen China an.

Lückenlose Kontrolle als Hauptmotiv

Dass Mediziner, etwa im Bereich der Nanomedizin, Grundlagenforschungen betreiben, die einerseits segensreich sein kann, andererseits jedoch auch zur Entwicklung gefährlicher genmanipulierter Substanzen führen kann, ist lange bekannt. Hierunter fällt auch die Erschaffung der mRNA-Impfstoffe. Dasselbe gilt aber auch für die Datensammelwut der Big-Tech-Konzerne, die den „gläsernen Bürger“ immer mehr Wirklichkeit werden lässt führt. Bereits 2018 hat dies die US-Ökonomin Shoshana Zuboff in ihrem Buch „Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus” ebenso umfassend wie beängstigend dargestellt. Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchten sich seit Jahren, lange vor Corona, vergeblich an möglichst realistischen Simulationen für ein globales Pandemieszenario.

Und dass es verschiedenste politische Interessenten gibt, denen an der möglichst lückenlosen Kontrolle der Menschen liegt, ist ebenfalls keine Neuheit: Politiker, die um ihre Wiederwahl fürchten, und deshalb Handlungsfähigkeit demonstrieren wollen; Pharmakonzerne, die sich beispiellose Gewinne in Rekordzeit versprechen; Medien, die per se mehr von Katastrophenmeldungen profitieren als von einer Rückkehr zur Normalität und überdies miteinander konkurrieren (wobei insbesondere die Printmedien rapide an Auflage einbüßen); milliardenschwere privat geführte Körperschaften wie die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, die erheblichen Einfluss auf Medien nehmen oder als größter privater Sponsor der WHO fungieren; Universitäten und andere Forschungseinrichtungen, die sich Fördergelder und Prestige versprechen: Online-Giganten, die sich von einer in Lockdowns eingepferchten Bevölkerung neue Datenfluten und Profite versprechen; dazu noch eine Vielzahl weiterer, teils grundverschiedener Interessengruppen.

Wer nur auf die Rolle dieser Interessengruppen aufmerksam macht und auf mögliche intentionale oder kausale Zusammenhänge hinweist, wer Freiheitsbeschränkungen und Impfdruck im Zuge der Corona-Maßnahmen kritisiert oder auch nur hartnäckig hinterfragt, der sieht sich reflexartig mit der Stigmatisierung als „Verschwörungstheoretiker” konfrontiert. Auf inhaltliche Fragen und Argumente wird dabei gar nicht erst eingegangen, stattdessen wird Andersdenkenden mit ad-hominem-Verleumdungen die diskursive Satisfaktionsfähigkeit abgesprochen. Nicht selten wird dabei auf die angeblichen Erkenntnisse „der Wissenschaft” verwiesen – was impliziert, dass es einen einhelligen wissenschaftlichen Konsens gäbe.

Wahrgewordene Paranoia

Das ist jedoch nicht der Fall: Auch Kritiker der Corona-Maßnahmen können sich auf zahllose renommierte Stimmen aus der Wissenschaft berufen – denen dann aber ebenfalls umgehend der Expertenstatus bestritten oder finstere Motive unterstellt werden. So enthebt man sich der lästigen Pflicht zu einer differenzierten Argumentation und immunisiert sich zugleich pauschal gegen jede Kritik. Kritikern wird die alleinige Beweislast aufgebürdet, während man ihnen zugleich die Legitimität streitig macht, überhaupt Beweise vorbringen zu dürfen.

Alleine für Deutschland zeigt sich ein regelrechtes Chaos aus unklaren oder manipulierten Zahlen über Anzahl und Wirksamkeit der Covid-Impfungen, Inzidenzen und den Gründen für Hospitalisierungen. Die Fälle falscher Daten, die die rigorosen Regierungsmaßnahmen rechtfertigen sollen, sind inzwischen Legion. Ob jemand wirklich an Covid-19 gestorben ist, oder ob das Virus erst durch die obligatorischen Tests bei einem aus anderen Gründen erfolgten Krankenhausaufenthalt festgestellt wurde, ist in den meisten Fällen unklar. Ohne also die Gefährlichkeit des Virus zu bestreiten, stellt sich die berechtigte Frage nach der Verhältnismäßigkeit der dagegen ergriffenen Maßnahmen und der ihnen zugrundeliegenden Standards.

Zudem hat sich vieles, was lange als „Verschwörungstheorie” abgetan wurde, mittlerweile bewahrheitet. So wurde jüngst erst die E-Mail-Korrespondenz führender Virologen bekannt (darunter auch Anthony Fauci und Christian Drosten), aus der eindeutig hervorgeht, dass bereits Anfang 2020 bekannt war, dass das Corona-Virus höchstwahrscheinlich eine Laborzüchtung aus China war – und zwar mit dem klaren Ziel, hochansteckende Viren zu kreieren. Der Verdacht, dass Viren gezüchtet wurden, die in der Natur nicht vorkommen, steht schon lange im Raum; Fauci, Drosten und andere haben dies jedoch – wider besseres Wissen – vehement bestritten und tragen somit eine erhebliche Mitschuld an Fehleinschätzungen und überzogenen Maßnahmen der Politik, von der diese jetzt ohne massiven Gesichtsverlust nicht mehr abrücken können.

Eine hochwillkommene Gelegenheit

Der Vorwurf, dass die Impfungen, je nach Sichtweise, kaum, kurzzeitig oder gar nicht gegen Corona-Infektionen schützen oder die Infektionsgefahr sogar erhöhen, ist bereits von mehreren Wissenschaftlern, darunter auch solchen von Weltgeltung, erhoben worden (siehe hier und hier). Der Benefit der Kampagne liegt also weniger bei den geimpften Erdenvölkern als bei den wirtschaftlichen Profiteuren der Krise – und das sind vor allem,. aber nicht nur die Impfhersteller: So hat die Corona-Krise beispielsweise der Nano-Technologie bereits zu einem ungeheuren Auftrieb verholfen, aber auch im militärischen Bereich und insbesondere der Überwachungstechnik sind gewaltige Innovationen mit verstörenden Ausblicken in Gang gesetzt worden.

Es drängt sich also durchaus der Verdacht auf, das sowohl die Entstehung des Corona-Virus als auch die zu seiner Bekämpfung ergriffenen Mittel einen großangelegten Feldversuch darstellen, um die Möglichkeiten medizinischer Forschung und der Überwachung und Konditionierung der Bevölkerung zu testen. Mag auch im Detail nicht alles geplant und gewollt gewesen sein, so war das „glückliche“ Zusammenwirken verschiedener Faktoren fraglos die hochwillkommene Gelegenheit für diverse Akteure, ihre jeweilige Agenda zu verfolgen. Begünstigt wurden ihre lobbyistischen Anstrengungen und radikalen „Fortschritte“ durch einen politischen Autoritarismus, der in westlichen Staaten mit einer beispiellosen Beseitigung demokratischer Kontrollmechanismen und Grundrechte einherging.

Selbst wenn es also (was derzeit noch in den Sternen steht und – jedenfalls in Deutschland – wohl nur durch massiven zivilen Ungehorsam und Widerstand erzwungen werden kann) irgendwann zur einer Rückkehr zu einer gewissen Normalität kommen sollte, so ist davon auszugehen, dass Corona bloß ein Testfall war, dem weitere Belastungsproben des menschlichen und gesellschaftlichen Organismus folgen werden.

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