Das, was sich diese Bundesregierung und ihre bevormundunggeilen virologischen, „ethischen“, und sonstigen fachlichen Beratergremien“ offenbar für den Herbst vorstellen, ist vermutlich noch weit schlimmer als die bisherigen Lockdowns; denn diese schweißten ausnahmslos alle Deutschen in einer Schicksalsgemeinschaft zusammen. Die Schikane traf hier immerhin jeden gleichermaßen. Jetzt trifft die Diskriminierung nur noch die unbotmäßige Minderheit – und die Mehrheit wird zu Schergen gemacht.
Spahns Papier von vergangener Woche war hierbei nur der Anfang, und auch wenn der SPD-Koalitionspartner seine Zustimmung verweigern will und viele Länder nicht mitziehen, so darf man nach allen Erfahrungen der letzten 17 Monate getrost annehmen, dass es genau so kommen wird, wahrscheinlich noch viel schlimmer.
Anstelle selbst unmittelbaren Zwang auszuüben, setzt die Bundesregierung mit ihren Funktionalsten darauf, dass die Bürger selbst die Spitzel- und Wächterfunktion ergreifen. So wie in diesem Land nicht vom Staat zensiert wird, sondern die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden für wirksame Selbstzensur, so zwingt man auch Impfunwillige nicht an die Spritze – sondern sorgt dafür, sich die Deutschen gegenseitig zwingen und sich bedarfsweise an die Gurgel gehen. Hierfür werden unternehmerische und privatrechtliche Freiräume aktiviert: Firmen werden (zuerst subtil, irgendwann dann hochoffiziell) ertüchtigt, Ungeimpften den Zutritt zu verwehren, im mildesten Fall steckt man sie ins Homeoffice oder entsorgt sie ganz. Mobbing für die gerechte, „solidarische“ Sache der Impfung ist sozial erwünscht.
Kunden in Geschäften – ab sofort dann wohl auch denen der Grundversorgung – wird der Zutritt verwehrt, wenn sie keinen Impfnachweis oder die passenden Dokumente vorweisen können. Die ebenfalls Elementarbereich zählende Behandlung beim Friseur, beim Masseur, bei Ärzten und anderen Dienstleistern, Teilhabe an Sport- und Freizeitaktivitäten: All das steht für jene auf der Kippe, die eine uns als „frei“ verkaufte Gewissensentscheidung anders treffen, als von ihnen verlangt werden.
Alles kommt viel schlimmer als von Covidioten je befürchtet
Es kommt alles nicht nur so schlimm, wie es zu Beginn der Pandemie wenige „Schwarzseher“ geahnt hatten (und dafür mit Bausch und Bogen verdammt, zu Verschwörungstheoretikern und unsachlichen Polemikern gestempelt wurden!) – sondern noch viel schlimmer. Und soziale Frieden, der gesellschaftliche Zusammenhalt, um den die alte Bundesrepublik von anderen westlichen Ländern immer beneidet wurde und der für sie so wesenstypisch war, wird vosätzlich untergraben und maximal zerrüttet wird.
Vor allem aber, indem nun – schlimmer noch als bei der Testpflicht im Frühsommer – von medizinischen Laien und völlig fachfremden Dritten die Wahrnehmung gesundheitlicher Überwachungspflichten, die hoheitliche Kontrolle von erforderlichen Nachweisen mit vertraulichsten Gesundheitsangaben verlangt wird, ist auch juristisch eine Grenze überschritten, die unmöglich mit geltendem Recht vereinbar sein kann: Ernsthaft erwarten die Politiker in ihren Planspielen ab Herbst die Kontrolle von persönlichen Dokumenten der Bürger durch Supermarktpersonal, Tankstellenbedienstete, Türsteher und Verkäufer – und deren Abweisung und Zutrittsverweigerung bei Nichtvorliegen.
Das ist nochmals einige Kategorien heftiger als die Entgegennahme von bloßen tagaktiellen Schnelltests. Ganz abgesehen von dem personellen und logistischen Mehraufwand, der für ALLE Deutschen – also ja auch für die Geimpften – den Alltag beschwerlicher, komplizierter, bürokratischer und abnormaler werden lässt, wird hier eine fatale Entwicklung in Gang gesetzt, anderen Ende dann – wie in Rotchina oder gar Nordkorea – jeder jeden im Dienste des Systems überwacht und obrigkeitsstaatliche Maßnahmen ergreifen kann. Ob beim Einkaufen, beim Reisen oder beim Essengehen -selbst in den banalsten Lebensbereichen muss sich jeder gläsern machen, ausweisen und unter Generalverdacht stellen lassen. Ein Staat, der solche Verhältnisse zulässt, hat jedes Recht verwirkt, sich „freiheitlich“ zu schimpfen. (DM)