Kinder- und Jugendärzte haben den Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert. Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), Tobias Tenenbaum, zweifelt an „Verhältnismäßigkeit, Sinnhaftigkeit und Evidenz“ der von Oktober an geltenden Maßnahmen (vorbehaltlich der Zustimmung des Deutschen Bundestages).
Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sieht die Maßnahmen, die Kinder betreffen, kritisch. BVKJ-Sprecher Jakob Maske lehnt fortgesetzte anlasslose Tests ab: „Ungerechtfertigte Quarantäne-Anordnungen bei falschen Positiv-Tests sind die Folgen, die zu weiterer sozialer Isolation und verminderter Lernzeit führen.“ Die Schließung von Kultur- und Sportstätten müsse zudem ausgeschlossen werden. Maske weiter: „Wir beobachten gerade in diesen Einrichtungen immer wieder Abstrich- und Hygienemaßnahmen, die wissenschaftlich so nicht mehr vertretbar sind.“
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