Wenn man glaubt, man hätte in dieser Pseudo-Pandemie wirklich schon alles gesehen, und dass der Spuk aufgrund des unbezwingbaren Freiheitsdrangs der Normalbürger irgendwann von selbst sein Ende findet: Dann ploppen aus dem Nichts wieder solche Meldungen auf, die fassungslos machen. Alle Welt schafft die Maskenpflicht ab – doch in Coronadeutschland wird sie genüsslich zelebriert und auf die Spitze getrieben.
Ausgerechnet im niedersächsischen Heide-Park, einem Ort, an dem unbeschwerte Freizeitfreuden ausgelebt werden dürfen sollten, sorgt die Parkleitung mit piesackenden, schikanösen Regeln dafür, dass garantiert keine Freude aufkommt: Wer im Fahrgeschäft der Achterbahn Erinnerungsfotos mitnehmen möchte, muss dafür Maske tragen; wer sich ohne Maske fotografieren lässt, bekommt die Bilder nicht ausgehändigt.
Sobald ein Familienmitglied seinen medizinischen Mund-Nasen-Schutz nicht trägt, wird die Aufnahme unwiederbringlich gelöscht, berichtet „Bild“ gestern über die erbärmliche Willkürvorschrift – denn „selbst wenn es nur die Kinder sind, denen die Maske in der Wildwasserbahn heruntergerutscht ist„, so greift die auf Schildern drakonisch bekanntgemachte Vorschrift, die Kinder zu Tränen rührt. Vorbei ist es mit den legendären Bildern verkniffener Gesichter, hochgerissener Arme und angstverzerrter Mienen.
Schwachsinnsregeln um ihrer selbst Willen
Konkret heißt das: Nicht nur dürfen die Besucher für die begehrten Souvenirbilder wie bisher 10 Euro ablatzen; sie sind auf diesen – dank Gesichtsfetzen – auch garantiert nicht zu erkennen. Welchen Sinn diese Tradition dann überhaupt noch haben soll, bleibt das Geheimnis der Veranstalter. Die Tatsache, dass Corona-Aerosole im Freien keine Infektionsgefahr darstellen, ist irrelevant. Regel ist Regel – und hier geht es dann nicht annähernd mehr um ein Virus, um Ansteckungsvermeidung oder Gesundheitsprävention, sondern nur noch um Abrichtung, um Erziehung zur sklavisch-nihilistischen Regelbefolgung, um das Brechen von Willensfreiheit und Eigenständigkeit.
Derartige Vorschriften sollten unter Strafe gestellt werden (so wie dies in den USA teilweise bereits geschieht und mittlerweile sogar gegen Fluggesellschaften erwogen wird, die am pauschalen Maskenzwang festhalten) – oder wenigstens mit konsequentem Besucherboykott geahndet werden. (DM)