Horst D. Deckert

Daniele Ganser in Salzburg: Konflikte lassen sich nur gewaltfrei lösen

Auch in Salzburg hatten mehrere Veranstalter versucht, einen Auftritt des Historikers und Friedensforschers Dr. Daniele Ganser zu verhindern. Letztlich ohne Erfolg. So begeisterte der Schweizer vergangenen Dienstag im Salzburger Kongresshaus abermals hunderte Zuschauer mit zahlreichen Hintergrundinformationen zum Ukraine-Krieg. 

Und diese machen – im Gegensatz zu dem, was uns die Systemmedien glauben machen wollen – eine eindeutige Schuldzuweisung in dieser Auseinandersetzung praktisch unmöglich. 

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Ukraine-Krieg begann bereits 2014

So hat der Ukraine-Konflikt laut Ganser bereits 2014 begonnen, und zwar mit dem sogenannten “Maidan-Aufstand”, in dessen Rahmen der rechtmäßig amtierende, russlandfreundliche Präsident Wiktor Janukowytsch aus seinem Amt geputscht wurde und durch einen westlich orientierten Nachfolger ersetzt wurde. Zahlreiche Hinweise, so der Historiker, würden darauf hindeuten, dass das westliche Ausland – allen voran die USA – massiv an dessen Umsturz mitgewirkt hätten. Im Rahmen seines Vortrags teilte er “rote Karten” daher folgerichtig nicht nur an Russlands Präsidenten Putin für den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine, sondern auch an mehrere – für den Krieg mitverantwortliche – westliche Politiker aus. U.a. an mehrere US-Präsidenten, Olaf Scholz sowie den ukrainischen Präsidenten Selenskij.

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Der Großteil der Welt unterstützt westliche Sanktionen gegen Russland nicht

Ländern wie Österreich und der Schweiz riet er ausdrücklich, wieder zur Neutralität zurückzukehren. Wie auch der Großteil aller anderen Länder der Welt, die den Ukraine-Konflikt wesentlich differenzierter betrachten würden. Sie ließen sich von unserer Propaganda nicht einlullen und hätten mittlerweile genug von der Überheblichkeit des Westens, wie das rasche Anwachsen der BRICS-Staaten zeige. Während deren Wirtschaftskraft rapide zunehme, werde die europäische Wirtschaft durch den Boykott gegen Russland hingegen zerstört. Vor Einleitung von Sanktionen sollte man sich, so Ganser, stets überlegen, ob man Importeur oder Exporteur ist.

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Der Propaganda entkommen

Den Zuschauern gab Dr. Ganser den Rat, sich nicht spalten zu lassen und nicht dem von den Systemmedien propagierten Gut-und-Böse-Schema auf den Leim zu gehen. Nicht jede Krise müsse man auch mitmachen, so seine humorvoll vorgebrachte Empfehlung. So könne man bei der nächsten Krise ja einfach mal aussetzen. Das Ausklinken aus der medialen Propaganda sei essentiell für die Bewältigung von Konflikten. Denn Konflikte, so der Friedensforscher, seien nur ohne Gewalt zu lösen. Dafür sei es wichtig, einen klaren Kopf zu bewahren und sich beide Seiten anzuhören.

Fotos: Wermescher
 

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