Es ist nicht zu fassen, dass es in diesen Tagen so viele Menschen gibt – leider auch Politiker und Journalisten -, die mitteilen, dass sie sich nie mehr hätten vorstellen können, dass in Europa noch einmal Krieg ausbrechen würde. Lassen wir mal das so stehen, denn es ist ja wohl noch der Jugoslawienkrieg in Erinnerung, den inbesondere die Grünen heraufbeschworen hatten. Viel bedrohlicher aber die Tatsache, dass die Gutmenschen ihrer eigenen Schwatzhaftigkeit auf den Leim gegangen sind. Bis 1990 war es bestimmenden Kreisen in Politik und Medien selbstverständlich, dass in Ost und West dieselben Begriffe mit völlig anderen Inhalten gefüllt waren. Anschließend wurde kräftig eingenebelt – mit dem Schlagwort „Eine Welt”. Vergessen wurde dabei, dass totalitäre sozialistische Ideen weiter existierten.
In Schule und Universitäten wurden seit dem Ende des Kalten Krieges die Systemunterschiede verniedlicht, nicht mehr gesehen, und stattdessen die Sphäre der Nichtpolitik in den Vordergrund geschoben. Politik hat aber immer mit Macht zu tun: Der Mächtige setzt sich durch. Dem nicht zum Gemeinsinn erzogenen Menschen ist es gegeben, in Konkurrenz, also in Machtstrukturen zu denken. Nur im Gefängnis und auf dem Friedhof (!) gibt es Frieden. Ob im Privaten oder in der Politik (dort als Normalfall) gibt es Auseinandersetzungen, die je nach Interessenlage und Kompromissidee mal friedlich, mal gewalttätig enden, ja enden müssen, will man je zu einem Ergebnis kommen. Hat der Nachbar ein neues Auto, muss ich auch ein neues Auto haben, und so weiter.
Die benebelten Deutschen
Eines der schlimmsten Schlagworte seit 1990 war die Forderung nach der „Berechenbarkeit von Politik”. Damit hat man die Sphäre der Politik, des üblichen Konkurrenzdenkens verlassen. Ein sichtbares Zeichen dieses Denkens war und ist die Entwicklung in der Europäischen Union: Frankreich hat die Deutschen mit dem „Gemeinschaftsgedanken“ eingenebelt, jedoch selbst alles getan, um fast autark zu bleiben – was sich etwa in der Energiepolitik zeigt. Es ließ deutsche Truppen in Mali marschieren – und zieht sich dort jetzt selbst zurück. Wir redeten viel von Demokratie, von Familie, von Frieden und so fort – doch die andere, die originär sozialistische Seite verstand darunter immer etwas anderes als wir. Die DDR nannte sich ebenfalls „Demokratie”. Heute definieren unsere Gutmenschen „Familie” die Zusammengehörigkeit von Mann-Mann oder Frau-Frau.
Unser traditionelles Wertesystem wurde zerstört, während gleichzeitig viel von der „Verteidigung unserer Werte” gesprochen wird. Viele glaubten noch an die überlieferten Werte – doch die Nomenklatura versucht uns seit langem, den „anderen” Inhalt und die teilweise konträre Bedeutung dieser „Werte” zu predigen oder unter Androhung von Zwang einzutrichtern. Sehr viele gingen – siehe die Ergebnisse der letzten Wahlen – diesen raffinierten kommunistischen, grünen, sozialistischen Scharlatanen auf den Leim. Um die neue erzwungene „Gemeinsamkeit” zu zelebrieren, wurden diejenigen, die auf die Unterschiede aufmerksam machten, als Ewiggestrige, Verschwörungstheoretiker oder gar „Rechte” diffamiert.
Nun wurden diese Phantasten durch das Verhalten des immer noch originär (national-) sozialistischen, kommunistischen Putin eingeholt. Haben wir uns eigentlich nie bewusst gemacht, dass nach 1990 plötzlich der Begriff „Kommunismus” aus der Welt verschwunden war? Wieso aber konnte sich eine Ideologie, die 70 Jahre lang millionenfaches Leid verursachte und ganze Länder in Schutt und Asche legte, plötzlich auflösen? Die Antwort: Sie hat sich nie aufgelöst. Deutschland hat sich so sehr in seinem Nebel gefallen, dass ihm Wehrhaftigkeit und Selbstwertgefühl abhanden gekommen sind. Stattdessen wurden „Eine-Welt”-Parolen erfunden und das Gutmenschentum zum Non-Plus-Ultra erhoben. Die erste Bauchlandung kam mit den Folgen von uns selbst initiierten Flüchtlingskrise. Die zweite aktuell mit dem Krieg in der Ukraine.
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