Die böse Delta-Variante „wütet“ in einigen Ländern, heißt es. Für die Mächtigen ist das ein Grund, bei ihren Impf-Kampagnen auf die Tube zu drücken. Auch beim Staatsfunk ist man sich nicht zu schade, eine Art moralische Impfpflicht zu argumentieren. Gut versteckt in den letzten Zeilen eines Artikels über die sogenannte „Herdenimmunität“ befindet sich die strittige Behauptung – es ist nur ein weiterer Winkelzug in der ständigen Propaganda des Staatsfunks für das „Jaukerl“.
- Delta-Variante soll angeblich Schwelle zur „Herdenimmunität“ auf über 80 Prozent anheben
- Mikrobiologe und ORF-Journalistin machen Panik und werben für Impfung von möglichst der gesamten Bevölkerung
- Besagter Forscher behauptet einfach, Impfungen würden vor Lockdowns schützen!
- Die Regierung streitet mittlerweile offenbar ab, dass sie eine Herdenimmunität will – forciert aber trotzdem weiter ihre Impf-Kampagne
- Die Zeichen stehen auf eine Impf-Pflicht im Herbst: Auch für Kinder?
Delta-Panikmache soll den Impf-Turbo anwerfen
Dass Forscher schon länger daran zweifeln, dass die „Herdenimmunität“ jemals kommen wird, ist kein Geheimnis. Schon zu Beginn des Artikels verkauft die Ö1-Journalistin dies dem Leser aber als Folge der neuen Delta-Mutation. Wegen dieser würde angeblich die dafür notwendige Schwelle von 60-70 Prozent auf über 80 Prozent wandern. Sie vergleicht dies sogleich mit dem Masern-Virus, wo es eine Immunität von 95 Prozent benötige.
Immerhin erwähnt sie dann, dass die Impfung weder vor einer Ansteckung noch vor einer Weitergabe des Virus schützt – und die Immunabwehr „voraussichtlich nur eine bestimmte Zeit“ bestünde. Diese Erklärung könnte übrigens auch begreiflich machen, weshalb Kanzler Kurz bereits über 72 Mio. Impfdosen horten ließ: Es ist genug, um alle mindestens acht Mal zu impfen. Aber bis man zu dieser logischen Folgerung will es der ORF gar nicht kommen lassen. Und so darf ein Mikrobiologe – mittels Masern-Vergleich – die Erzählung anbringen, dass die Geimpften-Rate größer sein müsse als die Schwelle der Herdenimmunität.
Forscher behauptet: Impfung schützt vor Lockdown
„Wir können selbst viel dazu tun, indem wir uns impfen lassen. Je mehr wir impfen, desto unwahrscheinlicher ist ein Lockdown, desto unwahrscheinlicher ist es, dass wir uns besonders einschränken müssen. Desto normaler wird unser Leben sein,“ darf der Biologe im mit Zwangsgebühren finanzierten Staatsfunk behaupten.
Eine Impfung, die vor der Ansteckung und der Weitergabe nicht schützen kann – aber als Allheilmittel fungieren darf, Drohgebärden einer neuen Verschärfung der einschneidenden Maßnahmen inklusive. Es ist ein widersprüchlicher Schmäh, der allerdings keinerlei kritische Einordnung erfährt, wie es eigentlich journalistisch lauter wäre.
Verwirrung um türkis-grünes „Herdenimmunität“-Ziel
Besonders skurril wird es im nächsten Absatz, wo behauptet wird, dass die Regierung – und besonders das Gesundheitsministerium – gar keine Herdenimmunität anstrebe. Handelt es sich etwa um eine heimliche Kehrtwende? Noch vor einem Monat sprach der zuständige Minister Wolfgang Mückstein davon, dass er hoffe, bis zum Herbst die Herdenimmunität zu erreichen – und zwar als Begründung für seine offensive Impf-Kampagne. Auch der große Koalitionspartner ÖVP gab die „Herdenimmunität“ als Ziel aus.
Jetzt plötzlich räumt Mückstein hingegen ein, dass es „auf Basis von medizinischen Daten und Fakten“ nicht möglich sei „einen fixen Ziel-Wert zu definieren“. Im Gegenteil, es sei „aus medizinischer Sicht“ – der einstige Leibarzt des Bundespräsidenten sieht seine Privat-Meinung offenbar als stellvertretend für die ganze Berufsbranche – „das Ziel, dass jede Person geimpft wird, für die die Impfung empfohlen ist.“ In Österreich gibt es eine solche Empfehlung auch bereits für Schulkinder ab 12 Jahren.
Delta bei Impfweltmeistern soll Kampagne ankurbeln
Die Panikmache für die Impfung hat Kalkül: Denn ausgerechnet in Israel und Großbritannien, wo bereits über 60 Prozent seiner Bevölkerung zweifach geimpft worden seien, treten angeblich vermehrt Fälle der „Delta-Variante“ (ehemals „indische Mutation“) auf. Anstatt die Wirksamkeit der Impfung zu hinterfragen, will man nun aber einen Gang höher schalten: „Selbst das könnte demnach zu wenig sein, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern“, so die Schlussfolgerung im ORF-Artikel.
Zur Unterlegung dieser Behauptung zitiert man einen deutschen Forscher, dessen Meinung, diese Schwelle zur „Herdenimmunität“ liege bei 85 Prozent, vor zehn Tagen durch die Medien ging. Damit wird deutlich, dass in der Darstellung Mücksteins, wonach es eine Impfgabe an „zumindest zwei Drittel“ der impfbaren Bevölkerung brauche, das kleine Wörtchen „zumindest“ eine zentrale Rolle hatte. Er flunkerte damit die Österreicher nicht an – er erklärte nur nicht im Wortlaut, dass man eine Impfrate irgendwo zwischen 67 und 100 Prozent anstrebt.
ORF-Journalistin gibt zu: ALLE sollen zur Impfung!
Für den ORF ist das ein gefundenes Fressen. Die Ö1-Journalistin schreibt: „Auf die österreichische Bevölkerung übertragen würde das bedeuten: Beinahe alle müssten sich impfen lassen, für die der Impfstoff derzeit zugelassen ist. Laut Statistik Austria sind nämlich 88,5 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher 12 Jahre oder älter.“ Alles für die ominöse Herdenimmunität, von der man eben nicht weiß, ob sie jemals kommt. Gegenstudien, die andeuten, dass die erworbene Immunität in der Bevölkerung weitaus höher als angenommen sein könnte, finden keine Erwähnung.
Eine Herdenimmunität, von der sogar der für die Panikmache zitierte Mikrobiologe übrigens sagt, dass es „nicht schlimm“ wäre, wenn man sie nicht erreiche, weil es ohnehin nur so viele Impfungen brauche, damit man „die Infektionszahlen kontrollieren“ könne. Diese Äußerung fällt übrigens zu einem Zeitpunkt, an dem die bundesweite 7-Tages-Inzidenz bei 7,3 Fällen je 100.000 Einwohner liegt. Dieser Wert ist ident zu jenem am 7. Juli des Vorjahres – obwohl mittlerweile täglich zwischen 300.000 und 500.000 Tests eingehen, das 60- bis 80-fache der damaligen Testaktivität.
Für „Herdenimmunität“: Kommt bald Kinder-Impfpflicht?
Die Argumentationsschiene, dass sich alle impfbaren impfen „müssten“ ist mehrfach problematisch. Denn diese Darstellung könnte einerseits eine Impfpflicht im Herbst befeuern. Andererseits könnte es aber auch die Freigabe der umstrittenen Vakzine für immer jüngere Kinder – also auch jene unter 12 Jahren – vorantreiben. Spätestens wenn im Herbst die Tests für alle Altersgruppen kostenpflichtig werden könnten, gleichzeitig aber ein Schulbesuch an den Nachweis einer „geringen epidemiologischen Gefahr“ gekoppelt ist, könnte sogar ein De-Facto-Impfzwang für Schüler anstehen. In Vorarlberg gibt es bereits jetzt keine Gratis-Tests mehr.
Schon jetzt werden Eltern in offiziellen Rundschreiben für eine Impfung ihrer Kinder bearbeitet, alles mit dem Schreckgespenst von neuen Schulschließungen – Wochenblick berichtete. Dabei beweisen Statistiken die weitgehende Ungefährlichkeit des Virus für Kinder. Also muss – für die Anbringung einer Impfung, die nicht einwandfrei vor der Weitergabe schützt – das Märchen des Fremdschutzes herhalten. Das obendrein, obwohl zahlreiche Studien aus mehreren Ländern zweifelsfrei belegen, dass Schüler eigentlich gar keine Seuchentreiber sind…
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