Seit nunmehr einem ganzen Jahr gibt es nur noch EIN Thema: das Coronavirus und die Massnahmen, die es zum Verschwinden zu bringen sollen. Dabei toppen sich die vom Bundesrat zwangsverordneten Massnahmen zeitweise im Wochenrhythmus. Nichts scheint unsinnig genug. Lockdowns und Masken nützen nichts? Dann machen wir einfach mehr davon – und länger. Das Immunsystem von Teilen der Bevölkerung ist zu wenig stark? Machen wir es doch noch ganz kaputt. Am besten auch noch von denen, die ein starkes Immunsystem haben. Auch wenn wir eigentlich wissen, wie man es stärken und damit die ganze Aufregung subito beenden könnte. Gesunde generieren keinen Profit.
Dem logischen Verstand bleibt nur das Eine: Tilt! Es ist zum Durchdrehen.
Ich finde keine Erklärung für die irrationalen Entscheide aus Bern und den Kantonen. Meine Gedanken sind gefangen im gesetzten thematischen Rahmen.
Als ehemaliger Revisor (heute heisst das Wirtschaftsprüfer) bin ich es gewohnt, alles was ich nicht verstehe, kritisch zu hinterfragen und plausible, überprüfbare Erklärungen zu finden. Und zwar so lange, bis sich der Nebel in meiner Hirnmasse verzieht und sich mir die Zusammenhänge klar offenbaren.
Nachforschungen anzustellen und dabei auch den gedanklichen Rahmen (in Neudeutsch: Frame) zu erweitern, hilft, die durch Irrationalismus verursachte Schnappatmung aufzulösen.
Wenn also Vernunft nicht hilft beim Versuch, die Entscheidungen der Regierung(en) plausibel und nachvollziehbar zu erklären, lohnt es sich, einmal anzuschauen, wer oder was denn die Entscheider sonst noch so beeinflusst. Sind sie überhaupt die Entscheider? Oder nur Ausführende?
Uns allen ist bekannt, dass es supranationale Organisationen gibt, die nicht nach basisdemokratischen Regeln funktionieren, die Bevölkerung also nicht mit einbeziehen. Die UNO ist so ein Beispiel. Aber auch deren zahlreiche Unter-Organisationen, wie zum Beispiel die Weltgesundheits-Organisation WHO. Wir als Bevölkerung haben keinerlei Einfluss auf Entscheidungen, welche in diesen Institutionen getroffen werden. Wir werden auch weder informiert noch gefragt, ob wir mit den Beschlüssen einverstanden sind.
Nicht allen bekannt ist beispielsweise, dass die WHO vor ein paar Jahren die Kriterien für das, was eine Pandemie sein soll, klammheimlich verändert hat. Mit klammheimlich meine ich, dass die Bevölkerung über diese Änderung und insbesondere, was die Wirkung davon ist, nicht aufgeklärt wurde.
Weitere sehr hilfreiche Leitgedanken bei den Nachforschungen lauten: Folge dem Geldfluss. Cui bono? Wem nützt das alles bzw. wer hat einen (meist finanziellen) Vorteil davon? Oder auf kriminalistisch: wer hat ein Motiv und für was?
Wir kommen der Sache näher.
Über- bzw. supranationale Organisationen können ja keine Steuern zu ihrer Finanzierung erheben. Sie sind also auf Einnahmen von den Mitgliederländern angewiesen. Seit Jahren und in immer grösserem Umfang sind diese Organisationen unterfinanziert. Die zur Verfügung stehenden Geldmittel reichen nicht mehr aus, um den ganzen teuren Verwaltungs-„Apparat“ zu bezahlen aus den Beiträgen der Mitgliederländer.
Das ist nicht nur bei der UNO der Fall, sondern auch – und besonders krass – bei der WHO. Die Beiträge der Mitgliederländer machen bei der WHO gerade noch ca. 20% des Budgets aus. Man kann sich fragen, weshalb das so ist. Wenn das Interesse der Länder an den Aufgaben und Leistungen der WHO so gering ist, kann man sie auch einstampfen, oder?
Die WHO hat einen anderen Weg gewählt, und zwar denjenigen, dass sie sich – nun eben zu praktisch 80% – im privaten Sektor die Mittel beschafft, hauptsächlich durch Spenden.
Unter dem Begriff «Spenden» verstehen wir normalerweise eine wohltätige Aktion für einen guten Zweck für die Allgemeinheit. Wir spenden ans Rote Kreuz, die Rega, den Tierschutzverein oder als Hilfe bei Naturkatastrophen.
Die Spender-Gruppe der WHO versteht unter dem Begriff «Spenden» jedoch etwas anderes. Da sind konkrete finanzielle Interessen im Spiel, und zwar im wirklich grossen Stil. Wenn also zum Beispiel Pharma-Unternehmen oder die Bill und Melinda Gates Stiftung «Spenden» in Milliardenhöhe der WHO zur Verfügung stellen, wäre es sicherlich naiv zu glauben, sie wollten nicht mitbestimmen, im eigenen Interesse natürlich.
Das ist ungefährlich, so lange eine Organisation wie die WHO keine Macht über Andere hat. Dann allerdings wäre wohl das Interesse der Spender eher viel bescheidener. Um nicht zu sagen: obsolet.
Bei unserer Nachforschung müssen wir also genau unter die Lupe nehmen, welche Macht beziehungsweise welchen Einfluss die WHO auf die Regierungen der angeschlossenen Staaten hat. Sind deren Beschlüsse für alle verbindlich umzusetzen? Und mit welchen Konsequenzen? Was sind überhaupt die Bedingungen für eine Mitgliedschaft eines Staats bei der WHO? Wozu verpflichtet sich da ein Land?
Bei einer Revision der Jahresrechnung eines Unternehmens verlangt man jeweils die Protokolle der GL- und VR-Sitzungen ein, um die Strategien, Verträge und Handlungen der Unternehmensleitung nachvollziehen zu können. Wer revidiert denn eigentlich eine UNO oder WHO und wo sind die Revisionsberichte? Immerhin geht es da um riesige Summen an Beiträgen von Staaten, also letztlich um Steuergelder.
Was bedeutet es also für die angeschlossenen Länder, wenn die WHO eine Pandemie ausruft? Welcher Nachweis (Evidenz) ist für zu treffende Massnahmen zwingend erforderlich? Sind die Regierungen verpflichtet, eine vorbestimmte Checkliste abzuarbeiten, einem vorgegebenen Protokoll zu folgen? Und was passiert, wenn sie das nicht tun oder abweichend? Gibt es dann Sanktionen?
All diese Regelungen, ob vorhanden oder nicht, sind für die betroffene Bevölkerung überhaupt nicht oder zumindest nicht transparent kommuniziert. Woher sollte also unsere Regierung von der Bevölkerung Rückendeckung bekommen? „Verheimlichung essen Vertrauen auf“, könnte man, östlich angehaucht, sagen.
Was für die WHO hier angesprochen wird, gilt natürlich auch für die UNO und andere supranationale Organisationen und Institutionen (z.B. IWF, EFTA, WTO, und viele weitere). Was für Weisungs-/Anordnungsbefugnisse bestehen da? Die UNO hat eine Agenda 2030 mit Entwicklungszielen, welche die angeschlossenen Länder realisieren sollen. Oder müssen? Ich habe nichts gegen diese Entwicklungsziele, ganz im Gegenteil. Wenn sie aber einseitig interessengesteuert umgesetzt werden, erwartet uns nichts Gutes.
Ich habe die WHO herausgepickt, weil sie eine besondere Rolle spielt in der ganzen Pandemie-Geschichte. Da sind viele wichtige Fragen offen und es wäre ratsam, endlich Transparenz zu schaffen für die Bevölkerung. Leider versäumt es unser Parlament als Aufsichtsorgan für die Regierung, diese Fragen zu stellen und sich beantworten zu lassen.
Wir sehen, mit einem erweiterten Denkrahmen zeigt sich ein ganz anderes, grösseres Bild und es stellen sich auch ganz andere Fragen. Die Antworten könnten die Handlungsweise des Bundesrates vermutlich wenigstens teilweise erklären, wenn auch nicht rechtfertigen.
Gerne würde ich diesen Text als Einladung an Alle sehen, den zu stark eingeschränkten «Corona»-Denkrahmen zu erweitern und Regierung und Parlament aufzufordern, uns als Souverän dieses Landes Antworten und Informationen zu geben, die wahr, vollständig, nachvollziehbar sind und Sinn machen… und damit den Verstand wieder aus dem Tilt befreien.
Rolf Bolt (1960) ist Krisen-/ Veränderungsbegleiter, Impulsgeber und Fachmann im Bereich Arbeitsintegration. Er lebt in Paspels (GR). rolf.bolt(at)gmail.com