
Selten so gelacht: Einen Tag, nachdem Problem-Teenie und Krawallpöblerin Sarah-Lee Heinrich, frischgewählte Vorsitzende der „Jungen Grünen“, mit den primitiven, rassistischen und gewaltverherrlichenden Twitter-Perlen ihrer Vergangenheit konfrontiert wurde und damit dem grünen Parteinachwuchs ein bemerkenswertes charakterliches Reifezeugnis ausstellte, meldet sich nun die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal zu Wort – und ermahnt die Parteien in Deutschland zu einer Verjüngung: „Das, was wir in der deutschen Politik sehen, ist ein Jugenddefizit„, sagte sie dem Sender „Phoenix“ laut „dts“. „Das müssen die Parteien beheben.“
Ein Defizit, fürwahr – allerdings nicht quantitativ, sondern qualitativ. Dass sich Jugendliche politisch engagieren, ist wünschenswert und positiv. Ihnen allerdings – etwa durch Herabsetzung des Wahlalters, durch Mandate oder vermehrtes Mitspracherecht – mehr Einfluss zu verschaffen, könnte allenfalls unter drei Voraussetzungen geschehen: Erstens darf dieses politische „Engagement“ nicht nur bei Anhängern einer politischen Richtung medial beklatscht und für zulässig erklärt werden, sondern muss dann ausgewogen und im gesamten demokratischen Spektrum vorkommen. Zweitens täte eine gewisse Grunddemut der Heranwachsenden Not, von Erwachsenen vielleicht auch einmal etwas lernen zu können und ihren Vorsprung an Lebenserfahrung anzuerkennen, statt sie mit Thunberg’scher Präpotenz zu beschimpfen („Bla Bla Bla„, „how dare you„…). Und drittens braucht es eine nachweisliche politische und geschichtliche Grundbildung, die zur Teilhabe befähigt. Manche nennen es „Polit-Führerschein“.
Ein Problem der Qualität, nicht Quantität
Denn das Beispiel Heinrich zeigt wieder mustergültig, dass aus endverdummten Jugendlichen auch keine schlaueren Erwachsenen werden. Diese verbale Dreckschleuder ist mittlerweile erwachsen, doch sie war, als sie ihre „Bonmots“ absonderte, in eben dem Alter, in dem Rosenthal nun auf ihren Rekrutierungszug geht. Hauptsache links und mehr ist nicht nötig, scheint dabei ihre Devise zu sein: Als SPD habe man in puncto Jugendeinbindung „bereits einen massiven Schritt nach vorne“ gemacht, so die Juso-Chefin. Rosenthal setzt volles Vertrauen in das SPD-Team bei den Ampel-Sondierungsgesprächen, dass Themen, die die Generation U18 betreffen, politisch Geltung erlangen: So fordert sie Investitionen in Infrastruktur, statt an der Schuldenbremse festzuhalten: „Als junge Generation ist mir wichtig, dass wir endlich über Sachthemen sprechen, dass es wirklich darum geht, große Würfe zu machen und nicht Klein-Klein-Verhackstückelungen sind, die dann in Formelkompromissen enden, die uns als Gesellschaft und als junge Generation nicht voranbringen.“
Hier liegt ja schon das Problem: Wie soll über „Sachthemen“ geredet werden, wenn den politisierten Jugendlichen jede Sachlichkeit abgeht – weil für sie nur Ideologie und Aktivismus zählen?