Horst D. Deckert

Deutsche Energiepolitik aus der Klapsmühle

„Wir“ sind nicht mehr ganz dicht – Wahnsinn voraus! (Symbolbild:Imago)

Just heute Nachmittag teilte das Weiße Haus in Washington mit, dass sich nunmehr alle G7-Staaten dazu verpflichtet hätten, die Einfuhr von russischem Öl „auslaufen zu lassen oder zu verbieten”; die USA selbst haben bereits ein entsprechendes Importverbot verhängt. Die EU-Staaten dürften bald folgen – allen voran Deutschland, das ja bereits seinen Ausstieg als voreiliger Musterknabe verkündet hat und dies gerne auch unter Inkaufnahme weiterer Lasten fürs eigene Volk, denn, so Robert Habeck diese Woche ja sinngemäß, der Sinn von Sanktionen ist schließlich der, „dass wir uns selbst schaden”.

Die akute Psychiatrisierungsreife deutscher Regierender wird augenblicklich an ihrer Energie- und Sicherheitspolitik deutlich, vergegenwärtigt man sich, wer die von Europa verschmähten Ölmengen bereits jetzt und künftig noch verstärkt abnehmen wird: Ausgerechnet Indien, das nun ein Viertel der russischen Gesamtexporte kauft und Europa, namentlich Deutschland, damit in gleich doppelter Hinsicht vorführt: Zum einen, indem es unsere Sanktionen zur Makulatur macht und sie in ihrer Wirkung unterläuft. Und zum anderen, weil damit das bald bevölkerungsreichste Land der Welt mehr denn je auf fossile Energieträger setzt und so den Klimakurs der EU, die insgesamt weniger als ein Drittel der Einwohner Indiens hat, konterkariert.

Ausplünderung der Ausgepressten

Und wie ist nun die Reaktion der Ampelregierung auf diesen Doppelflop? Fordert sie nun auch Sanktionen gegen Indien? Mitnichten: Sie tut das genaue Gegenteil. Nämlich das, was seit Angela Merkel zur Hauptagenda, ja zur Staatsräson deutschen Regierungshandelns geworden ist: Sie transferiert sauer erwirtschaftete (oder noch gar nicht eingenommene) Steuern eines bereits restlos ausgepressten deutschen Volkes ins Ausland, und unterstützt dort den Ausbau des „Klimaschutzes“ in Indien mit sagenhaften 10 Milliarden Euro, die verteilt über die den nächsten Jahren fließen sollen. Wo sie landen werden, kann sich jeder an fünf Fingern ausrechnen, der sich schon einmal mit dem Versickern von Entwicklungsgeldern beschäftigt hat.

Es ist eine weitere, in ihrer Dimension bislang beispiellose Veruntreuung von Mitteln, die von Rechts wegen ausschließlich denen zugutekommen dürfen, denen man sie abgenommen hat: Den Deutschen selbst, zur Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrem eigenen Land! Die Deutschen, deren „Wohl” zu dienen und deren „Nutzen zu mehren“ just die Politiker, Eide geschworen haben, die uns hier schamlos ausverkaufen.

Alldies wäre selbst dann ein gänzliches Unding, wenn unsere eigene Wirtschaft nicht bereits coronabedingt in die Knie gezwungen wäre, wenn unsere Straßen und Schulen nicht marode wären, wenn die Sprit- und Lebensmittelpreise nicht durch die Decke schössen oder das Ahrtal bereits wiederaufgebaut wäre. Doch all das ist nicht der Fall; wir sind hingegen selbst am Limit: Die Zeichen stehen auf Sturm. Mangel an erschwinglichem Wohnraum; Altersarmut; Lebensmittelknappheit selbst an den Tafeln; Familien, die sich das tägliche Überleben nicht mehr leisten können; gefährdete infrastrukturelle Grundversorgung; eine immer weiter galoppierende Inflation.

Unzurechnungsfähigkeit oder Selbstvernichtung

Und doch geht die Umverteilung sowohl der thesaurierten Restsubstanz unseres Wohlstandes zugunsten europäischer Pleitestaaten (EU-Schuldenunion, Coronapakt, Target-2) als auch der Früchte unserer Erwerbsarbeit durch Schenkungen ins Ausland (bzw. durch die sozialstaatliche Durchalimentierung des zu uns hermigrierten Auslandes) unvermindert weiter – in einem kriminellen Ausmaß. Der „Klimaschutz“ sprengt nun alle Grenzen und hievt nun sogar Länder mit im Gegensatz zu Deutschland astronomischem Wachstumspotenzial auf unsere Payroll als Weltsozialamt. So wie ausgerechnet jene vom Russland-Bashing profitieren, die sich um unsere Klima- und Moralvorstellungen einen Dreck scheren (Katar, Saudi-Arabien und die Fracking-USA lassen grüßen, für die nun die jahrelang grünsabotierten LNG-Terminals plötzlich in Windeseile hochgezogen werden sollen)! Im Fall Indiens ist es nicht anders: Was dort an den 10 Milliarden für Klimaschutz vor allem interessant ist, sind die 10 Milliarden – nicht der Klimaschutz.

Von Russland kein Stück Brot mehr nehmen und damit fossile Energien am Weltmarkt verbilligen, die von Indien und China mit Kusshand abgenommen werden; die Deutschen auf Hunger, Spritpreisexplosion und demnächst Gasmangel für die gerechte Sache einstimmen – und jetzt auch noch deutsche Steuermilliarden weltweit fürs „Klima“ verschenken: All das ist keine Unfähigkeit oder Verblendung mehr. Es ist wahlweise Unzurechnungsfähigkeit oder eiskalter Selbstvernichtungsvorsatz. Beides ist bei den Parteien, die uns maßgeblich regieren, gleichermaßen plausibel. Da ist es auch kein Trost, dass es die Deutschen mal wieder selbst waren, die als die wie üblich dümmsten Kälber diese ihre neuen Metzger selber gewählt haben.

The post Deutsche Energiepolitik aus der Klapsmühle first appeared on Ansage.

Ähnliche Nachrichten