Obwohl bei dieser Bundestagswahl ein noch nie dagewesene Zahl Deutscher unentschlossen ist, 40 Prozent des Wahlvolks (woraus sich rechnerisch, in Kombination mit den Nichtwählern, eine mehr als verfassungsändernde Mehrheit Parteien- und Politikverdrossener ergäbe), ist es doch ganz bemerkenswert, dass im Wahlkampf die wirklich entscheidenden Themen so gut wie gar keine Rolle spielen. Reale Sorgen und alarmierende Fehlentwicklungen gibt es zuhauf – doch im öffentlichen Raum werden nur Scheinprobleme behandelt und diskutiert: Die globale Durchschnittstemperatur in 50 oder 80 Jahren, auf 0,5 Grad genau. Virtuelle Pandemieopfer. Aussagelose Impfquoten. Die Bedrohung „von rechts“. Die Lebensbedingungen in tausende Kilometern entfernten Flüchtlingslagern. Gendergerechtigkeit.
Es sind Spiegelfechtereien und Ablenkungsmanöver, die letztlich nur eines beweisen: Uns geht es noch viel zu gut, und zu viele verwechseln nach wie vor den freien Fall mit der Fähigkeit zu fliegen. Die wirklichen Krisen stehen längst vor der Tür – und sind für immer mehr Deutsche bittere Wirklichkeit. Mehr als 180 Euro höhere Heizkosten alleine im kommenden Winter drohen deutschen Familien im Schnitt. Die Inflation rast und frisst Lohnerhöhungen, Ersparnisse, Zulagen. Die höchsten Energiepreise der Welt – der Strompreis hat sich verdoppelt, der Gaspreis verdreifacht – werden mit immer zusätzlichen Ideologieabgaben (CO2-Preis, Klimasteuern) befrachtet.
Kein Bedarf an echten Krisenthemen
Die Infrastruktur zerbröselt, das Bildungsniveau rauscht Richtung Entwicklungsland, die automobile Zukunft ist akut gefährdet. Die innere Sicherheit erodiert – durch Massenzuwanderung von Problemmigranten, importierte Kriminalität, Islamisierung und Terrorgefahr. Dabei sind die eigentlichen Zeitbomben sind noch nicht einmal detoniert: Eine „Hyperschuldung“ auf Generationen hinaus, eine zunehmende geopolitische Instabilität, die das militärisch selbstabgewrackte Deutschland in allfälligen Konfllkten der Großmächte zu zermalmen droht.
Doch die Positionierung der Kanzlerkandidaten in „Triellen“, „Viererrunden“, Interviews und nervtötenden Wahlkampfauftritten auf Marktplätzen oder in Talkshows zu all diesen Themen – sie ist so gut wie nicht identifizierbar, und es scheint sich auch niemand dafür zu interessieren, was die Bewerber zu den Fragen zu sagen haben, die die Menschen wirklich und konkret betreffen. Wann enden die Corona-Willkürmaßnahmen völlig und endgültig? Was, wenn es zum Finanzcrash oder zur Hyperinflation kommt? Wie kommen wir in einigen Jahren noch zur Arbeit, haben wir noch Arbeit? Offenbar werden Antworten darauf von der Politik schon gar nicht mehr erwartet. Offenbar verkraften die Deutschen keine Konfrontation mit der Realität mehr.