Horst D. Deckert

Die «Ärzte mit Blick aufs Ganze» weisen dem Bundesrat einen goldenen Mittelweg

Die «Ärzte mit Blick aufs Ganze» (AMBAG) haben dem Bundesrat in einem offenen Brief per einschreiben Vorschläge unterbreitet, «wie die geltenden Schutzmassnahmen optimiert und die doch eher schmalspurige Strategie zu Bekämpfung von Corona (Lockdown + Impfung) breiter ausgelegt werden kann, um ‹mehr Luft ins System› zu bringen», wie sich Dr. med. Daniel Holtz, Koordinator der Gruppe, ausdrückt.

Die AMBAG ist ein Gruppe mit knapp 100 Medizinern, die sich schon im vergangenen April mit konstruktiven Vorschlägen zu Handen des Bundesrates bemerkbar machte – ohne Antwort.

Die AMBAG positioniert sich mit ihren aus der ärztlichen Praxis stammenden zehn «Optimierungsvorschlägen» zwischen der Covid-19 Task Force des Bundesrates und den harten Impfgegnern:

  1. Impf-Anreize schaffen (Produkte-Palette um Nicht-mRNA-Impfstoffe erweitern, auch um solche nichtwestlicher Provenienz; wer will, darf vor Impfung Antikörper(AK) bestimmen; wer AK hat, muss nicht impfen und hat in 6 Monaten nochmals AK-Test; nach Impfung AK-Kontrolle; AK-Positive erhalten „Green-Card“ und müssen keine Maske mehr tragen; alle hier erwähnten AK-Tests werden von Krankenkasse bezahlt)
  2. Quarantäne-Kriterien lockern (Einreisende und „Inländer“ mit Quarantäne-Gebot erhalten AK-Test und täglichen Schnelltest bis zum 5. Tag: Wenn AK-positiv resp. solange Schnelltest negativ -> keine Quarantäne!)
  3. Belastung Akut-Spitäler reduzieren (Frühphasen-Therapie -> Zulassung Studie Prof. P. Vogt, USZ, reevaluieren; in stillgelegten Spitälern Pflege-/REHA-Stationen schaffen für CORONA-Patienten nach IPS-Aufenthalt)
  4. Personalengpässen in Spitälern und bei Spitex gezielt vorbeugen (systematische Anwerbung und vorsorgliche Einarbeitung ehemaliger Intensivpflege- und Pflegefachleute; Bestand Sanitätsttruppen erhöhen; mehr Spitalsoldaten ausbilden zu Hilfs-Pflegepersonal in zivilen Spitälern und Spitex; mehr Zivildienstleistende zu Hilfspersonal in zivilen Spitälern und Spitex ausbilden)
  5. Hochschulen und Universitäten öffnen (Organisation eines gemischten Präsenz- und Fernunterrichts)
  6. Cafés und Restaurants öffnen (bis 2300 Uhr; für in 1 Haushalt lebende Personen Anzahl/Tisch egal (Familien!))
  7. Läden öffnen (bis 1900; Anzahl Besucher je nach Ladenfläche, Morgenstunden reserviert für Risikogruppen)
  8. Vertrauensfördernde Information der Bevölkerung (Kommunikation durch Bundesrat, nicht mehr durch BAG und Task Force; Regelmässige Publikation der relevanten(!) CORONA-Zahlen plus Kurzkommentar Bundesrat (i) in Printmedien mit eigener Kolumne Seite und (ii) bei SRF in eigenem Sendeblock (so wie Meteo!))
  9. Gezieltes Anstossen einer Diskussion über das immer noch hochgradige Tabu-Thema «Sterben und Tod»
  10. Swiss Scientific COVID 19 Task Force auflösen und durch neue, breiter abgestützte Task Force ersetzen (Wissenschaftler, Gross-/Kleinunternehmer, Spital-/Hausärzte, Heimleiter, Lehrpersonen, Geistliche etc.)

Trotz intensiven Bemühungen der AMBAG haben nur knapp 100 Ärztinnen und Ärzte den Brief unterschrieben.

Das Résumé von Daniel Holtz:

«Viele Ärzte haben immer noch nicht den Mut namentlich oder auch nur anonym für etwas hinzustehen, was sie eigentlich gar nicht so schlecht finden und

vielen Ärzten fehlt der strategische “Blick aufs Ganze“ und sie unterschreiben nicht, selbst wenn sie auch mit nur einem Punkt unserer Vorschläge nicht (ganz) einverstanden sind.»

Der Brief steht Ärzten immer noch zur Unterschrift offen.

Kontakt: daniel.holtz(at)hin.ch

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