Diesmal haben drei „Wissenschaftler“ aus Spanien uns unter die Lupe genommen und unsere Kommunikationsstrategie analysiert. Außerdem wurde untersucht, wie wir in der Presse wahrgenommen werden. Kurz gesagt, haben sie von ihren sonstigen „Kollegen“ abgeschrieben und per Google „Recherche“ Journalistengeschwätz zitiert.
von AR Göhring
Welche Ehre – sogar schon das zweite Mal, da wir letztes Jahr höchst wissenschaftlich als der schlimmste und wichtigste Klimaleugner-Thinktank Deutschlands bezeichnet wurden. Danke, aber wußten wir schon. Was steht in der gerade herausgekommenen Studie Neues über uns drin? Der Titel lautet Eine Hochburg der Klimawandel-Leugnung in Deutschland: Fallstudie zu den Veröffentlichungen und der medialen Repräsentation des Thinktank EIKE.
Nichts – wir würden von der Massenpresse weitgehend ignoriert oder schlecht beleumundet, kritisierten grüne Medien und korrupte Wissenschaftler und seien der verlängerte Arm der AfD, weil wir Wissenschaftler in Parlamentsausschüsse schickten. Also alles wie gehabt, kennt man soweit von Wikipedia und Videos von Funk und der Amadeu-Antonio-Stiftung.
Was im vorliegenden Artikel von einem Spanier und zweier deutscher Kolleginnen wirklich interessant ist, sind die Nebenschauplätze. Finanziert wurde der Spaß natürlich wieder vom Steuerzahler, konkret von staatlichen Stellen des Spanischen Königreiches und von einem Regionalförderfond der EU. Lustig ist, was der Hauptautor José Moreno sonst so treibt, einsehbar unter der Fördernummer der EU. Da sieht man, daß er gar keine Erfahrung mit Klimakritikern hat, sondern zu Tierschutz oder Tierrechten forschte. Vermutlich hat er einfach nur den Auftrag angenommen, mit seinem vorhandenen methodischen Arsenal diesmal etwas zum Klima zu machen. Man macht halt, was gerade gefördert wird.
Seine Methoden sind dabei nicht besonders eindrucksvoll – im Prinzip haben die drei einfach nur Texte von unserer Internetseite geladen und nach Thematiken („frames“) sortiert. Das Anspruchsvollste dabei war noch die Übersetzung, sofern überhaupt nötig, da mindestens eine der Frauen Deutsche ist. Danach haben sie gegugelt und geschaut, wie häufig wir in der Presse Erwähnung finden.
So etwas kann jeder Praktikant, ist eher eine Fleißarbeit. Ein Studium brauch man dafür nicht. Eher schon für die seriös erscheinende Aufmachung des Artikels mit Fachsprache und Statistik-Grafiken.
Weniger seriös sind die angegebenen Quellen: Da finden sich neben formal wissenschaftlichen Büchern und Artikeln auch Zeitungstexte von Zeit, Welt und Spiegel, Energiewende-PR-Seiten, PIK-Rahmstorf, „Mister 97%“ John Cook, und natürlich die überhaupt nicht neutralen Faktenchecker von Correctiv. Ein paar Kostproben:
Anshelm, J., & Hultman, M. (2014). Eine grüne Fatwa? Klimawandel als Bedrohung für die Männlichkeit in der Industriemoderne. (übers.)
Cook, J., Lewandowsky, S., & Ecker, U. K. H. (2017). Neutralizing misinformation through inoculation: Exposing misleading argumentation techniques reduces their influence. PLoS One, 12(5), e0175799. doi:10.1371/journal.pone.0175799
Correctiv. (2020, February 4). Die Heartland lobby.
DeSmog. (2020a). European Institute for Climate and Energy. https://www.desmog.com/european-institute-climate-and-energy
Erneuerbareenergien. (2018, August 22). Die US-Ölindustrie und das Institut Eike
Lobbypedia. (2020). Europäisches Institut für Klima und Energie
Rahmstorf, S. (2012, February 8). Wider die Rosinenpickerei der Klimaskeptiker.
Süddeutsche.de.
Rahmstorf, S. (2020, June 5). Diese fünf Tricks wenden Verbreiter von Falschinformationen zu Klima- und Coronakrise an
Zeit Online. (2019, June 13). “Ich glaube nicht, daß der menschliche Einfluß maßgeblich ist” (Alice Weidel im Interview) Zeit.de.
Den Vogel schießen die politischen Wissenschaftler ab, wenn sie sogar in der Zusammenfassung schon betonen, daß das Klima gerettet werden müsse:
„Die Dringlichkeit, zu handeln, um die Klimakrise zu bewältigen, macht es notwendig, die Blockierer und deren Diskurse zu identifizieren, um ihnen in den Medien entgegen zu wirken.“
Wenn das nicht politischer Aktionismus ist, was dann? Das Magazin heißt übrigens „International Journal of Communication“. Kommunikationswissenschaft – ein übliches Fach von Elitenkindern, die „irgendwas mit Medien“ machen wollen. Und schön unscharf begrenzt, da kann man alles hereinpacken, vor allem Themen von Interessensgruppen.
Aber es kommt noch besser, oder: noch unwissenschaftlicher:
„Wir brauchen jetzt mehr denn je Journalisten, die bereit sind, ihr Publikum vor diesen Verbindungen zwischen Klimaschutzorganisationen zu warnen und eine wissenschaftlich und ethisch geleitete Kommunikation“
Sind sie so ungeschickt, oder wollen sie sich für lukrative Anschlußaufträge empfehlen? Sie könnten ja auch noch die anderen national-schlimmsten Klima“leugner“ in Europa mit denselben Methoden untersuchen. Dafür bekämen sie dasselbe Geld, könnten aber die Texte und die Methoden wiederverwenden – leichte Arbeit.
Immerhin dürfen wir uns geehrt fühlen, daß EIKE als erstes daran war, exklusiv beurteilt zu werden. Das liegt vermutlich weniger an uns selbst, sondern hauptsächlich an der Tatsache, daß Deutschland als (noch) wirtschaftlich leistungsfähigster Staat der EU auch die wichtigste Beute der leistungsunwilligen Umverteiler ist, die mit moralischer Erpressung und Panikmache ohne Arbeit an das Steuergeld der Bürger kommen wollen. Daher ist das kleine EIKE, trotz „Briefkastenfirma an der Rückseite einer Bäckerei“ nahe des Klärwerks am Rand der Stadt, in der widersprüchlichen Wahrnehmung der woken Wissenschaftler und Journalisten besonders gefährlich. Schön wär’s ja – aber die Profiteure von Klima, Corona & Co. sind delikaterweise selbst ihr größter Feind, weil sie immer irrere Maßnahmen durchsetzen und den Bürgern immer mehr Kosten aufhalsen. Beim Thema Klimaschutzpolitik sind die Bürger noch nicht so aufmerksam wie bei der in sich widersprüchlichen und immer chaotischeren Coronapolitik. Wie aber ein Kommentator unserer Videos schon Mitte 2020 bemerkte – immer mehr Steuerzahler bemerken die Parallelen zwischen den besonders großen Säuen, die durchs mediale Dorf getrieben werden.
Fund under Grant CSO2016-78421-R, and by the Spanish Ministry of Science, Innovation and Universities under Grant FPU18/04207.