Horst D. Deckert

Die Lügen der „Impfluencer“

Deutscher Journalist mit differenziertem Blick (Symbolbild:Imago)

Mit Hochdruck arbeiten die öffentlich-rechtlichen Meinungsplanierraupen an der Asphaltierung der Hochgeschwindigkeitstrasse Richtung Impfpflicht – und versuchen alle Hürden und Gegenargument beiseite zu räumen. Ein großes Thema ist derzeit die realistische (und überall im Ausland bei vergleichbaren Regelungen tatsächlich  eingetretene) Gefahr eines Pflegenotstands, in dem eine bereits prekäre Personaldecke durch de-facto-Berufsverbot für Vollgeimpfte weiter ausgedünnt wird. Eine weitere Verknappung des ärztlichen und Pflegepersonals  wird unweigerlich auf uns zukommen und das Gesundheitssystem unweigerlich ins Kippen bringen, wenn die berufsgruppenbezogene Impfpflicht ab Mitte März greift.

Was nun machen ARD und ZDF? Sie thematisieren nicht etwa dieses Problem, sprechen nicht mit Mitarbeitern, die von ihren Gewissensnöten berichten, sich entweder der staatliche Erpressung zu einer Experimentalimpfung zu beugen, von der sie nicht überzeugt sind (und deren Folgen sie oftmals selbst im Job mitansehen müssen) – oder ihren liebgewonnenen Beruf aufgeben zu müssen. Stattdessen bringt heute früh ARD „Fünf nach Neun“ ein lausiges Stück über die „Desinformationskampagne” der – angeblich ausnahmslos falschen – Stellenanzeigen von Krankenschwestern, Pflegern und Mitarbeitern des Gesundheitswesens, die sich beruflich umorientieren wollen. Experten kommen zu Wort, die dahinter das Machwerk von „Impfgegnern“ und „Querdenker-Netzwerken“ vermuten, und ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft darf die Zuschauer beruhigen, man sähe tatsächlich „weder im Norden noch Süden des Landes“ irgendwo Hinweise auf eine Kündigungswelle.

Massenkündigungen als Folge des Impfzwangs sind reale Gefahr

Selbst wenn hier gefälschte Anzeigen kursieren sollten (welche dann immer noch den durchaus sinnvollen Effekt hätten, auf ein reales Krisenszenario aufmerksam zu machen): Dass sich eine hohe Zahl an ungeimpften Betroffenen von der berufsgruppenbezogenen Impfpflicht absehbar NICHT beeindrucken lassen wird, steht außer Zweifel; und wohl oder übel wird dies bedeuten, dass Kündigungen ausgesprochen werden, ob passiv oder aktiv, und dass es zu Suspendierungen kommen wird. Annoncen hin oder her: Der Verfasser dieses Beitrages weiß – ebenso wie viele andere Journalisten – aus diversen verzweifelten Zuschriften und erster Hand (persönlichen Gesprächen mit Arzt- und Praxishelferinnen, Intensivpflegerinnen und Ärzten), dass die Zahl derer, die sich beruflich neu orientieren wolle, trotz aller „Umfaller“ so groß sein dürfte, dass die stets beschworene „Krise des Gesundheitssystems” tatsächlich akut werden wird, wenn der Staat an seinem Irrweg des Impfzwangs festhalten sollte. Dass dieses drohende Szenario auch von den Ländern durchaus ernst genommen wird, beweist schon die Tatsache, dass etwa in Rheinland-Pfalz, nach vertraulichen Ansage-Informationen, die Arbeitsagenturen intern angewiesen wurden, „Arbeitssuchend”-Meldungen aus den Gesundheitsberufen separat zu registrieren.

Die eigentliche Desinformation betreiben hier also keine finsteren Schwurbler und Leugner, sondern wieder einmal öffentlich-rechtliche Agendamedien, die die Wirklichkeit ihrem Wunschdenken und den Zielen einer impflobbyistischen Klientelpolitik mit ihren grundrechtswidrigen Anmaßungen anpassen wollen, und dabei so tun, als seien unweigerliche Personalausfälle infolge der selektiven Impfpflicht eine bösartige Erfindung. Sie fügen sich damit in eine seit zwei Jahren laufende, fatale Corona-Informationspolitik ein, die von alarmistischer Sensationsberichterstattung, unreflektiert übernommenen Horrorzahlen über scheinbar wissenschaftliche Meldungen zu neue Wellen, Mutanten und Todesfällen bis hin zu lustvoll ausgeschlachteten Einzelschicksalen reicht. Und dieser Propaganda ist es maßgeblich zu verdanken, dass in Deutschland die „Pandemie“ bis heute in einem krankhaften, ungesunden Ausmaß das Denken und Fühlen der Menschen bestimmt und so etwas wie den „Wunsch nach Normalität“ weiterhin effektiv unterdrückt.

Falsche Twitter-Ärzte

Dabei sind keineswegs nur die Staatsmedien, die sich an dieser fortgesetzten Gehirnwäsche beteiligen: Auch über subtilere, an die Methoden des „Guerilla-Marketing“ gemahnende Kanäle wird das Framing im Interesse der Impf-, Test- und Maskenmafia vorangetrieben. So lang es erst dieser Tage dem emeritierten Finanzprofessor Stefan Homburg, einen der zahlreichen „Impfluencer” zu enttarnen, die vornehmlich auf Twitter ihr Unwesen treiben: Jene behaupten von sich, Chirurgen, Notärzte, Intensivmediziner oder sonstiges zu sein, verwenden aber weder Klarnamen, noch machen sie andere konkrete Angaben, mit denen man sie identifizieren könnte: Den Fake-Aktivisten „“Narkosedoc“.

Dieser gehört zu den bekanntesten Vertretern seiner Art und behauptet von sich, auf einer „Corona-Intensivstation in Nordrhein-Westfalen” zu arbeiten. Seit etlichen Monaten berichtet er in hochdramatischem Stil, immer hart an der Grenze zum Kitsch, über die lebensgefährlichen Folgen des Virus und seinen angeblichen Krankenhausalltag an vorderster Corona-Front. Daneben betreibt er – welch Wunder – massive Impfpropaganda und verunglimpft ausnahmslos jeden, der den Schilderungen Skepsis entgegenbringt. Mit seiner Fürchtemacherei als vermeintlich „professioneller“ Insider konnte „Narkosedoc” über 56.000 Follower generieren. Homburg fand nun durch eine Sicherheitslücke heraus, dass es sich bei dem angeblichen Arzt in Wahrheit um ein weibliches PR-Team handelt, das für das Portal „Doccheck arbeitet – der nach eigenen Angaben „größten Community für medizinische Fachberufe in Europa.” Hinter „Doccheck“ wiederum steckt die Agentur des Arztes und Zahnarztes Frank Antwerpes, zu deren Finanziers pikanterweise unter anderem der Impfstoffhersteller Pfizer gehört.

Nachdem der Betrug aufgedeckt wurde, steht „Narkosedoc“ auf Twitter nur noch seinen Followern zur Verfügung – für andere ist er nicht mehr aufrufbar. Zuvor schoss dieses Blender-Testimonial eines „zusammenbrechenden Gesundheitswesens“  jedoch noch eine volle Breitseite gegen Homburg ab: „Eines Tages werden sich die Humbug-Jünger, an einem dieser leicht verdaulichen Happen, die ihnen der verwirrte Professor täglich hinwirft, böse verschlucken.“ Merke: Wenn die Whistleblower und Faktenchecker von der anderen Seite kommen, reagieren die linken Spin Doctors des Nudgings und Framings plötzlich recht verschnupft.

Rücksichtslose Interessenpolitik

Auch diverse andere derartige Profile wurden nach der Affäre um „doccheck“ schlagartig auf „privat” gestellt, und sind somit nicht mehr öffentlich einsehbar. Getroffene Hunde bellen, und durch diesen weiteren Fall von „factual manipulating” wird erneut klar, dass es sich bei etlichen Twitter-Profilen angeblicher Ärzte (die – aus angeblicher Sorge um die Volksgesundheit wegen Corona – permanent zur Impfung aufrufen und ansonsten gegen alles keilen, was sich dem nicht fügen will) um wohlorchestrierte PR-Kampagnen von Pharmalobbyisten und anderer interessierter Kreise handelt. Unter Ausnutzung des Vertrauens, das die meisten Menschen dem Arztberuf entgegenbringen, wird hier rücksichtslose Interessenpolitik betrieben. Und dabei handelt es sich übrigens echte Desinformation – allerdings jener Sorte, über die man bei „Fünf nach Neun” und anderen ARD/ZDF-Programmformaten natürlich nichts erfährt.

In einer wenig überzeugenden, dafür aber perfekt gegenderten Stellungnahme bestreitet „Doccheck” irgendetwas mit der Erstellung der Beiträge von „Narkosedoc“ zu tun zu haben, und droht damit, ”persönliche oder sexistische Angriffe gegen bestehende oder ehemalige Mitarbeiter:innen konsequent zur Anzeige bringen.” Amüsanterweise antwortete Antwerpes persönlich einst auf die Frage, was ihn am meisten ärgere: „Leute, die an sinnlosen Regeln festhalten.” Dieses Ärgernis hielt ihn anscheinend nicht davon, sich zum skrupellosen Wortführer und Propagandisten ebensolcher Regeln zu machen.

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