MECKLENBURG-VORPOMMERN – Der Virologe Christian Drosten ist auf einem Campingplatz als Massenmörder beschimpft worden. Er hat laut Polizei Anzeige wegen Verleumdung erstattet, bestätigte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Neubrandenburg. Wegen laufender Ermittlungen wollte die Sprecherin nichts zum genauen Inhalt der Beschimpfungen sagen.
Drosten meldet sich zum Vorfall bei Twitter
Am Mittwochnachmittag äußerte Drosten sich via Twitter zum Vorfall, indem er auf einen Beitrag von Wetterexperte Jörg Kachelmann antwortete. Kachelmann hatte Drosten Respekt gezollt “für den Ansatz, auf einem Zeltplatz in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub zu machen.” Drosten kommentierte daraufhin, dass er sich dort nur für eine Nacht und nicht im Urlaub aufhielt, er aber trotzdem jeder Zeit in MV Urlaub machen würde, da er schließlich Norddeutscher sei.
Hausverbot für Beschuldigte, falls Vorwürfe stimmen
Die Betreiberin des Campingplatzes zeigte sich bestürzt über den Vorfall und erklärte, mit Drosten in Kontakt treten zu wollen und teilte auf Anfrage von NDR mit:
„Wenn sich die Vorwürfe bestätigen, werden die Tatverdächtigen unverzüglich ein dauerhaftes Hausverbot erhalten“
Zu dem Vorfall selbst machte die Betreiberin keine Angaben, sie distanziere sich generell jeder Art der Menschenfeindlichkeit, Intoleranz und Diskriminierung und erklärt:
„Unser Platz ist weltoffen, multikulturell und lebt von der Vielfalt der friedlichen Besucher*innen“.
Wozu man anlässlich der Drosten-Beschimpfung zeitgeistkonforme und gendergerechte Positionen nachschieben muss, bleibt rätselhaft.